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FAQ zum Pastoralen Weg bei uns

hier fassen wir Ihnen die Antworten auf häufig gestellte Fragen im Zuge des Pastoralen Weges in unseren vier Gemeinden und dem pastoralen Startup zusammen. Die übergreifenden Antworten finden Sie auf der Seite der 'Koordinationsstelle Pastoraler Weg' des Bistums

Wenn Sie Fragen haben, deren Antwort Sie hier nicht finden, stellen Sie uns diese gerne. Wenn die Antwort auf Ihre hier auftaucht, hilft sie vielleicht auch anderen.

FAQ zum Pastoralen Weg bei uns

Ja, das muss sein...

Wir haben gesamtgesellschaftlich und auch in der Kirche einen großen Wandel. Die Statistiken zeigen für unser Bistum und auch speziell für unser (ab dem 01. August 2022 ehemaliges) Dekanat Mainz Stadt, zu dem unsere Gemeinden gehören, deutlich fallende Zahlen bis 2030 in puncto Katholik*innen (ca. - 15%) und Hauptamtliche (ca. -40%). Damit geht auch ein Defzit der finanziellen und personellen Möglichkeiten einher, auf das Bistum und damit auch wir reagieren müssen. Das Bistum tut dies mit einer Art Generalsanierung aller Bereiche: dem "Pastoralen Weg".

Während in der ersten Phase des Pastoralen Weges bis April 2022 überall das Wahrnehmen und sondieren im Fokus stand, kommen nun die ersten Schritte der neuen Strukturen aus dieser Reflexion heraus, die dann langfristig tragfähig sein sollen. Unser Bischof - selbst einst Dozent für Pastoraltheologie an der Katholischen Hochschule Mainz - hat uns deshalb die grundsätzliche Frage mitgegeben, ob wir den Menschen das geben, was sie brauchen bzw. was sie eben wirklich brauchen oder was wir machen und anbieten müssten, um (wieder) attraktive Orte des Glaubens zu sein bzw. werden.

Das wird der Inhalt dieses Prozesses sein, den wir nun mit den bisherigen vier Pfarreien in Ebersheim, Hechtsheim, Laubenheim und Weisenau gehen werden.

Die "Pastoral" ist die konkrete Seelsorge vor Ort mit allem drum und dran, was wir tun in den Gruppen und Kreisen, Veranstaltungen und Gottesdiensten, unseren Pfarrheimen und Kitas. Diese werden wirim Rahmen des Weges reflektieren, überprüfen, neu bzw. anders strukturieren und - so das Ziel - zukunftsfähig machen. Was lebendig ist vor Ort, das soll es auch bleiben. Wir werden keine Zwangszusammenlegungen machen, aber die Gruppen vernetzen, dass Synergieeffekte entstehen können.

Es wird allerdings nicht mehr alles auch überall geben können. Das wird nicht mehr leistbar sein. Wo ehrenamtliche Talente, Begeisterung und Charismen sind, da werden wir diese fördern und für alle zum Blühen bringen.

Das Ziel ist die Pastoral vor Ort bis spätestens 2030 inhaltlich und strukturell neu aufzustellen, dass sie auch lebendig ist bzw. bleibt und Zukunft hat. Dazu werden alle Bereiche angeschaut und nach guten Wegen gesucht, um das zu erreichen.

Über die konkreten Schritte, die in den kommenden Monaten anstehen, informieren wir über unseren Newsletter, unsere Pfarrbriefe bzw. eben auch hier unter diesem Menüpunkt.

Jede Gemeinde braucht einen Ort, um Gottesdienst zu feiern - das sind unsere Kirchen. Diese werden auch nicht einfach dicht gemacht. Was sich ändern wird, ist die Bezuschussung für Reparaturen und die Instandhaltung durch das Bistum. Wie dieser Prozess konkret aussieht und was sich ändern wird, ist Thema in der gemeinsamen Arbeitsgruppe zu den Immobilien (ab Herbst 2022).

In der Tat sind die Begrifflichkeiten teils verwirrend. Hier eine kurze Erklärung:

  • Pfarrei: Ist ein kirchenrechtlicher Begriff und die rechtliche Form, die z. B. als Arbeitgeberin für die Sekretärinnen, Reinigungskräfte, etc. agiert. Der Begriff ist künftig vor allem auf der Verwaltungsschiene zu verstehen, da aus den bisher vier Pfarreien eine gemeinsame Pfarrei gebildet werden wird.
  • Kirchengemeinde: Ist die bisherige Begrifflichkeit, die seitens der staatlichen Behörden verwendet wird und entspricht der kirchenrechtlichen "Pfarrei".
  • Pfarrgemeinde: Dieser Begriff aus der Würzburger Synode 1975 sollte einen klaren Zusammenhang aus der rechtlichen und verwaltungstechnischen "Pfarrei" und der eher pastoral ausgerichteten "Gemeinde" darstellen. Dieser Begriff wird aber seitens des Bistums auf Grund der besseren Unterscheidbarkeit nicht mehr verwandt.
  • Gemeinde: Die Gemeinde ist der lebendige Ort, an dem wir unseren Glauben in allen Facettten teilen. Dieser Begriff wurde vor dem Pastoralen Weg auch synonym für die Pfarrei verwendet. Mit Beginn des Prozesses ist mit der "Gemeinde" aber die bisherige und dann rechtlich aufgelöste Pfarrei gemeint. Aus der "Pfarrei Mariä Himmelfahrt" wird im dann eben die "Gemeinde Mariä Himmelfahrt". Die Kirche bleibt im Ort und Zentrum, aber die Verwaltung und die leitenden Gremien ändern sich.

Das wird Inhalt der Gespräche einer Arbeitsgruppe mit Mitgliedern aus allen Gemeinden sein, die sich alle Imobilien des Pastoralraumes anschauen, bewerten und dann sehen werden, was künftig wie noch erhalten werden kann, umgenutzt oder verkauft werden muss. Auch sind Kooperationen mit anderen Trägern möglich oder neue Nutzungskonzepte. Das Bistum gibt uns vor, von wie viel Immobilien wir uns prozentual finanziell verabschieden müssen und was wir künftig noch an Geldern für den Unterhalt und die Instandhaltung haben werden. Wir müssen dann schauen, wie wir dieses wo und wofür einsetzen. Das wird kein leichter Prozess werden. Im Bistumsschnitt werden rund 40 Prozent der Immobilien nicht mehr zu halten sein. Konkret für unser Dekanat Mainz Stadt liegen wir bei einem Wert von 50 Prozent. Allerdings kommt dies auch durch die sehr hohe Zahl an Immobilien (allein der Kirchengemeinden) auf recht kleinem Raum vor allem in der Ober-, Alt- und Neustadt. Wir hingegen laufen unter den dörflichen Gemeinden. Das Bistum stellt uns seitens des Ordinariates Fachberater*innen zur Seite und hat auch ein gutes Instrument zur Bewertung der Immobilien entwickelt, das eben nicht nur auf die finanzielle Seite schaut.

Wir können hier leider noch nichts genaues sagen, werden Sie aber über unseren Newsletter auf dem Laufenden halten.

Ja und nein

Es wird mit Pfr. Tobias Geeb einen neuen leitenden Pfarrer für den Pastoralraum geben. Dieser ist vergleichbar mit dem bisherigen Dekan des Dekanates Mainz-Stadt. Die bisherigen Pfarreien bilden dann eine große Pfarrgruppe. Pfarrer Christian Nagel (bisher leitender Pfarrer der Pfarrgruppe Laubenheim/Weisenau) wird dann zum Pfarrvikar im Pastoralraum und Pfarrvikar Peter Sievers erweitert seinen Zuständigkeitsbereich. Pfr. Geeb wird erstmal im Hechtsheimer Pfarrhaus bleiben und für die Ebersheimer und Hechtsheimer da sein. Als Seelsorger werden letzlich aber alle überall tätig werden.

Pfr. Geeb wird eine Koordination zur Seite gestellt. Diese begleitet mit einer halben Stelle den Prozess, bündelt die Ergebnisse, verteilt Informationen, etc. Vergleichbar ist diese Stelle im Grunde mit der bisherigen Stelle der Dekanatsreferentin, die so dem Dekan zuarbeitet.

Im Rahmen der anstehenden Gespäche wird es dann auch konkrete Ansprechpartner*innen für die einzelnen Gemeinden geben. Wer das dann wo sein wird, müssen wir noch im neuen Team klären und absprechen. Diese Ansprechpersonen sind dann immer die erste Anlaufstation für alle Anliegen der Gläubigen, Fachfrau*Fachmann und Anwältin*Anwalt für die Gemeinde. Ihre*Seine Aufgabe wird dann die Vertretung der Gemeinde auf der neuen Pfarreiebene sein.

Auch das wird Inhalt der Gespräche sein. Fakt ist, dass es ein zentrales Pfarrbüro geben wird, in dem dann z. B. die Kirchenbücher geführt, das Meldewesen gepflegt, die Finanzen geregelt werden und noch vieles mehr an Aufgaben läuft. Hinzu kommt aber auch, dass es vor Ort noch eine Anlaufstelle geben soll. Wie dieses "Frontoffice" bzw. "Backoffice" gestaltet wird, wie viele Stunden wir finanziert bekommen, usw. werden wir noch klären müssen.

Im Moment haben wir noch vier Priester (drei Pfarrer, ein Kaplan) in unserem Pastoralraum. Daher ist das Feiern der Messe an jedem Sonntag in jeder Kirche eher kein Problem. Wie viele Priester wir perspektivisch haben werden, wissen wir nicht. Bereits jetzt gibt es aber erste Ehrenamtliche, die eine Ausbildung zum*zur Gottesdienstbeauftragen machen bzw. gemacht haben und sogenannte Wort-Gottes-Feiern (kurz WGF) leiten dürfen. Auch alle Pastoral- oder Gemeindereferent*innen dürfen diese auf Grund ihrer Sendung in den Beruf feiern.

Aufgabe der Gremien wird es aber sein, eine neue, gemeinsame Gottesdienstordnung auszuarbeiten, die dann auch mit weniger Priestern (z. B. schon in den Sommerferien) Gottesdienste an den Wochenenden, sowie an Sonn- und Feiertagen vor Ort bietet.

Hier läuft ein eigener Prozess des Bistums. Die Kitas werden nach und nach - je nach Einstufung - in einen Zweckverband überführt. Das heißt, dass die noch auf dem Gebiet der Gemeinden sind und auch seelsorgerisch durch unsere Hauptamtlichen betreut werden, aber die ganze Verwaltung dann beim Zweckverband liegt. Das entlastet dann die Pfarrbüros und auch den leitenden Pfarrer, der aktuell formell der oberste Dienstherr der Erzieher*innen ist mit allen arbeitsrechtlichen Maßgaben.

Wie das hier mit den Gebäuden geregelt wird, ob diese auch an den Zweckverband vermietet werden, verkauf oder verpachtet werden, ist noch nicht abschließend geklärt. Ziel ist aber, dass auch die Betreuung der Gebäude (Instandhaltung, Bauliches, etc.) mittelfristig nicht mehr bei der Gemeinde liegt, sondern Aufgabe des Zweckverbandes wird. Dadurch müsste der leitende Pfarrer z. B. kein Bauherr mehr sein und hätte mehr Zeit für die Seelsorge.

Es soll perspektivisch ein sogenannter "Pfarreirat" gebildet werden. Dieser entspricht im Grunde dem Gedanken des Gesamtpfarrgemeinderates (G-PGR), den Laubenheim und Weisenau bereits haben. Dieser G-PGR übernimmt die übergreifenden Aufgaben und Richtungsentscheidungen in den beiden Gemeinden, die ortsspezifischen Dinge werden dann in einem Ortsausschuss besprochen und geklärt. Noch haben aber beide Gemeinden jeweils einen eigenen Kirchenverwaltungsrat (KVR), da sie rechtlich eigenständige Pfarreien sind. Diese Form eines gemeinsamen Rates gilt es zu bilden. So lange wir noch die zwei PGRs in Ebersheim und Hechtsheim zzgl. des G-PGRs haben, gibt es eine Zwischenlösung. Auch die KVRs werden vorerst bleiben.

In einer der Arbeitsgruppen wird es dann darum gehen, ob wir z. B. mit der nächsten PGR-Wahl 2023 einen G-PGR mit allen vier Gemeinden bilden (und mit welchen konkreten Regelungen), der dann mit der rechtlichen Zusammenführung (Fusion) zum Pfarreirat wird. Dieser wird dann auch Ortsgruppen (wie auch immer diese dann heißen) haben, die für die örtlichen Dinge inkl. wahrscheinlich auch eines gewissen Budgets verantwortlich sind.

Prämisse: Was man vor Ort regeln kann, soll vor Ort geregelt werden, es sei denn, dass es auch andere Gemeinden betrifft - also gemäß des Susidiaritätsprinzips. Ein Beispiel: Wie man die Weihnachtsbäume in der Kirche stellt oder was die Bratwurst beim Pfarrfest kostet ist dann Sache der Ortsgruppe. Ob es ggf. ein gemeinsames Pfarrfest geben soll oder wie die Gottesdienstordnung an Weihnachten aussehen soll, ist Aufgabe des Pfarreirates, da es mehrere oder eben alle betrifft.

Mit der Fusion wird dann auch aus den vier KVRs einer gebildet, der diese Aufgaben dann für alle vier Gemeinden wahrnimmt. Als Unterstützung wird dann auch seitens des Bistums eine Verwaltungsleitung eingestellt, die viele der Aufgaben der eh schon sehr belasteten KVRs übernimmt. Aber auch hier soll im KVR jeweils mindestens ein*e Vertreter*in je Gemeinde als Ansprechperson sitzen.

Die aktuellen Pfarreien haben unterschiedliche finanzielle Voraussetzung, Einkommensquellen und Belastungen. Diese werden im Zuge des Fusionsprozesses geregelt. Grundsätzlich gilt hier die Zweckbindung bestimmter Gelder, die z. B. konkret als Spende für eine bestimmte Kirche gesammelt worden oder Eigentum der örtlichen Jugend (Rücklagen und Gewinne aus der Vergangeheit) sind.

Am Ende wird es aber nach der Fusion einen Haushalt geben, in dem dies alles geregelt wurde und den dann gemeinsame KVR verantwortet.

Mittelfristig wird es hier jeweils einen gemeinsamen Kurs / eine Katechese geben. Wie diese vom Grundsatz her aussehen sollen, wird eine Arbeitsgruppe besprechen und den Gremien vorlegen.

Info:

"FAQ" ist die Abkürzung für den englischen Ausdruck "frequently ask questions" - auf deutsch: häufig gestellte Fragen. Davon haben wir Ihnen hier einige zusammengestellt.