Die Vorbereitungszeit soll den Jugendlichen unter anderem die Möglichkeit geben, sich mit anderen über ihren Glauben, ihre Sehnsüchte, Fragen oder auch Zweifel auszutauschen. Dies soll in einer angenehmen Atmosphäre stattfinden – trotzdem wird eine gewisse Verbindlichkeit erwartet.
Die Vorbereitung soll auch als gemeinsame Veranstaltung beider Pfarrgruppen erlebbar sein – dazu sollen u. a. die örtlichen und räumlichen Möglichkeiten beider Pfarrgruppen abwechselnd genutzt werden.
Wir schreiben im November des Vorjahres Jugendliche der PG Wißberg sowie Jugendliche aus der PG Wörrstadt an, mit einem persönlichen Anschreiben an. Die Jugendlichen erhalten per Post alle Informationen und sämtliche Termine der Vorbereitungszeit (außer gegebenenfalls Module / Projekte).
Ein Informationstreffen mit Vorstellung des Kurses für die Jugendlichen beider Pfarrgruppen (ohne Eltern) findet immer im Januar des Firmjahres statt.
Firm-Modell der Pfarrgruppen Wißberg & Wörrstadt
Kursmodell
- Wir nutzen den bewährten Kurs: „Wo meine Sehnsucht ein Zuhause hat“.
- Kurs-Mappe dient als Bausteinmodell.
- Ergänzung der Themen durch pers. Literatur, Materialien, eigene Ideen sowie Internet sind jederzeit möglich.
- Dadurch auch Möglichkeit auf Jugendliche unterschiedlicher Milieus / Schulen sowie auf aktuelle Anlässe einzugehen.
Inhalte des Kurses
- Kennenlernen / „Ich bin ich“
- Patenamt / Firmsamstag mit Paten
- Leben Jesu / Leiden, Tod, Auferstehung Jesu.
- Kirche (auch über Teilnahme an Modulen/Projekte)
- Versöhnung-Wohin mit meiner Schuld? („Think-About-Tour“)
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- Die einzelnen Stationen der Tour bestehen aus einem kurzen Impuls/Bibeltext und Fragen, die zum Nachdenken einladen wollen.
- Als persönliches Element bekommen TeilnehmerInnen eine Schnur mit auf den Weg, mit der Möglichkeit, Gegenstände als Symbole in die Schnur einzuknoten, die stellvertretend für das zurückliegende Jahr steht.
- Am Ende der Tour steht dann noch als Schlusspunkt das persönliche Gespräch mit einem Priester.
6. Hl. Geist / Firmung /Firmgottesdienst.
Firmsamstage
Es sind 5 Firmsamstage geplant sowie einen Termin zur Firmgottesdienstvorbereitung.
Wir starten zu den Firmsamstagen immer bewusst nach der Mittagsessenszeit-sodass alle schon zu Mittag gegessen haben Zuhause. Der Firmsamstag beginnt mit einer Gemeinschaftsaktion (z.B. Spiel) zur Auflockerung. Zum Ausklang ist ein geselliger Part vorgesehen, z.B. Grillen. Er dauert bis circa18 Uhr, damit die Jugendlichen den Samstagabend zur freien Verfügung haben.
Stärken des Kurses
- Langfristige verlässliche Terminplanung für alle Beteiligten
- Gemeinsames Wochenende als Start mit starker Identifikationsstiftung
- 5 Firmsamstage mit Treffen in der Kleingruppe und Großgruppe sowie mit Gemeinschaft stiftenden Elementen.
- Ernst nehmen der Lebenssituation der Jugendlichen-Blick immer auf den Einzelfall (z.B. bei Fehlen, Problemen).
- Vernetzung Pfarrei übergreifend und auch im Dekanat/Bistum.
- Fachliche Begleitung der Firmbegleiter:innen bei regelmäßiges Treffen.
Ziele des Kurses
- Erneuerung des vorhandenen Wissens mit aufeinander aufbauende Inhalte.
- Gemeinsames suchen nach den Fragen des Lebens.
- Möglichkeiten des Austausches - Kritik und Hinterfragen sind dabei erwünscht.
- Kennenlernen von Gemeinde und von engagierten, glaubwürdigen Christen.
- Entdecken eigener Charismen und ermöglichen von Gottesdienstpraxis.
- Schaffen von Orten und Gelegenheiten der Glaubensvergewisserung.
- Positives Erleben von Glaube, Kirche, Gottesdiensten, Gemeinschaft und Gemeinde.
Module und Projekte
- Um einen Einblick in christliches Leben, Motivation und Tun sowie in die Gemeinden zu erhalten, sollen alle Jugendlichen mind. an einem praktischen und einem sozialen Modul/Projekt teilnehmen.
- Praktische Module sind Aktionen, die mehrere Tage oder mehrere Treffen beinhalten. Zum Beispiel Zelten über ein Wochenende oder einen Jugendgottesdienst vorbereiten.
- Soziale Module finden in der Regel an einem Tag statt. Dort erfahren die Jugendlichen etwas über Menschen, die sich als Christen z.B. im Hospiz engagieren.
- Wir halten dazu eine große Auswahl an Modulen / Projekten vor: u.a. Taizefahrt, Niederramstädter Diakonie in G-B, Firmlingstag in Mainz, Jugendkreuzweg usw. Ein Großteil der Module versuchen wir am Startwochenende bekannt zu geben und zu erklären. Jugendliche können sich dann je nach persönlichem Interesse, freien Zeit und Möglichkeiten selbst zu den Modulen zuordnen.
Firmfahrplan
- Zur Vorbereitung gehört es, neben den anderen Veranstaltungen, auch an Gottesdiensten teilzunehmen und das Gemeindeleben kennenzulernen. Wir bieten dazu eine große Zahl an versch. Gottesdiensten und Veranstaltungen in den beiden Pfarrgruppen an.
- Zur Orientierung hat es sich bewährt, den Jugendlichen einen sogenannten „Firmfahrplan“ im Scheckkartenformat an die Hand zu geben. Auf ihm sind alle bereits bekannten Veranstaltungen aufgelistet und darüber hinaus auch die Gottesdienste, zu deren Teilnahme wir die Jugendlichen ermutigen möchten.
- Der Firmfahrplan dient in erster Linie dazu, dass die Jugendlichen jederzeit selbst nachschauen können, welche Veranstaltungen noch anstehen und an welchen sie bereits teilgenommen haben.
Firmbegleiter:innen
- FirmbegleiterInnen sind Menschen, die sich vorstellen können, mit ihren Fähigkeiten und Charismen die Jugendlichen auf dem Weg zur Firmung zu begleiten. Dies kann sein beim Startwochenende, bei Firmsamstagen und/oder den Modulen / Projekten.
- FirmbegleiterInnen können sich dann je nach persönlicher Zeit und Möglichkeiten zuordnen. Es wird nicht erwartet, dass alle an allen Veranstaltungen unterstützen. So ist auch die Unterstützung nur bei einzelnen Aktionen möglich.
- Es gibt vor allen Veranstaltungen (Startwochenende / Firmsamstagen) eine gemeinsame FirmbegleiterInnen-Runde, („Vortreffen“), die in Wörrstadt oder Gau-Bickelheim verortet ist. Sie dient dem kollegialen Austausch, der gegenseitigen Bestärkung sowie der fachlichen und organisatorischen Begleitung.
Für Fragen zur Firmvorbereitung steht Ihnen Gemeindereferent Stefan Röser gerne zur Verfügung:
Die Firmung von den Pfarrgruppen Wißberg und Wörrstadt 2022
Am 29. und 30. Oktober 2022 wurden in der Pfarrkirche St. Laurentius 30 Jugendliche aus den ehem. Pfarrgruppen Wißberg und Wörrstadt durch Herrn Domkapitular Eberhardt gefirmt.
„Wo meine Sehnsucht ein Zuhause hat“ so lautete der Leitgedanke unseres Firmkurses. Die Ursehnsucht der Jugendlichen, gerade in einer Zeit, die durch Krisen, wie Corona, Krieg in der Ukraine, Klimawandel, Energieknappheit durchschüttelt wird, gilt es besonders ernst zu nehmen. Anwälte der in den Firmlingen wohnenden Sehnsucht zu sein und mit ihnen die Spannung zwischen Hoffnung und Angst, Trauer und Freude in ihrem Leben wahrzunehmen und auszuhalten. Der Sehnsucht zu trauen in einer Welt voll gegenteiligen Erfahrungen war uns ein wichtiges Anliegen.
Gemeinsam mit den Jugendlichen waren wir auf der Suche nach Gotteserfahrung und Gottes Botschaft, der Entdeckung vom Geist Jesu heute in unseren Gemeinden und in der weiten Welt. Auch wenn uns Corona etwas beschäftigt hat, so mussten wir unser Startwochenende fast an das Ende des Firmkurses legen, waren an 6 Samstagen und bei vielen Projekten und im Austausch untereinander, so konnten wir auf unterschiedliche Art entdecken, wie christliches Engagement für diese Welt aussehen kann.
All dies ermöglichten nicht zuletzt unsere FirmbegleiterInnen und Projektverantwortlichen, denen wir von ganzem Herzen Danke sagen für ihre Zeit, ihren Ideenreichtum und ihr Engagement. Danke auch allen Menschen, die zum Gelingen der beiden feierlichen Firmgottesdienste beigetragen haben.
Ein Dankeschön auch den jungen Menschen dafür, dass sie bereit waren sich auf diesen Weg einzulassen. Die Entscheidung der Jugendlichen zur Firmung bedeutet nämlich auch, dass sie ihr Leben im Geist Jesu gestalten wollen. Dazu benötigen sie als Wegbegleitung ihre Eltern, Firmpatinnen und Paten, gute Freundinnen und Freunde und das Aufgehobensein in unseren Kirchengemeinden. Letztendlich können und dürfen die Firmlinge und wir alle darauf vertrauen, dass christliches Leben zu leben nicht machbar ist, sondern Gottes Gnade. Diese Gnade wünschen wir allen Jugendlichen auf ihrem weiteren Lebensweg sowie alles Gute und Gottes reichen Segen.
Brigitte Friedrich/Stefan Röser