Schmuckband Kreuzgang

Vertretung

Zelebranten aus der Hochschule St. Georgen

Pater Raimund Eckstein SJ beim Hochgebet (c) Brigitta Gebauer 2021
Datum:
Mo. 4. Okt. 2021
Von:
Texte Henning Stahl und Johanna v. Bischoffshausen, Fotos Brigitta Gebauer

Als sich unser Pfarrer David Jochem Rühl am ersten Septembersonntag von der Gemeinde in seinen wohlverdienten Jahresurlaub verabschiedete, lagen die wohl anstrengendsten Monate seiner zehnjährigen Amtszeit in Bad Nauheim hinter ihm: Zusätzlich zu seinen ohnehin aufreibenden dienstlichen Aufgaben hatte er seit Februar die aufwändige Quasi-Bauaufsicht über die Sanierung unserer Pfarrkirche geführt.

Pater Dr. Markus Lober SJ

 Als Urlaubsvertreter hatte unser Pfarrer einen Jesuitenpater angekündigt, der in Madagaskar geboren wurde. Deshalb waren die Gläubigen am zweiten Septembersonntag ziemlich überrascht, dass ein hochgewachsener sehr europäisch aussehender Geistlicher sie begrüßte: Pater Dr. Markus Lober SJ stellte sich als „Vertreter des Vertreters“ vor, der kurzfristig eine andere Aufgabe habe übernehmen müssen, und zelebrierte dann souverän die Hl. Messe.

Dr. Markus Luber

Bei der Predigt erwies er sich als Meister der freien Formulierung, der auf seinen vorbereiteten schriftlichen Predigttext keinen einzigen Blick werfen musste.
Bei seinem Abschied aus Bad Nauheim bedankte er sich besonders herzlich für die Mitwirkung der Männerschola unter Leitung von Regionalkantorin Eva-Maria Anton.

Später konnte man als interessierter Gottesdienstbesucher auf der Webseite der Frankfurter Philosophisch-Theologischen  Hochschule nachlesen, dass Pater Dr. Lober SJ in Sankt Georgen als kommissarischer Direktor des Instituts für Weltkirche und Mission tätig ist.

 

Pater Dr. Markus Lober SJ zelebriert die Heilige Messe (c) Brigitta Gebauer 2021

Pater Raimund Eckstein SJ

Am 3. Septembersonntag war es dann soweit: Jesuitenpater Raimund Eckstein kam  als Zelebrant in die Liobaschule - zwar später als erwartet, weil auf Grund eines Radrennens viele  Straßen rund um Frankfurt gesperrt waren, aber, wie er selbst sagte, „mit Gottes Hilfe endlich doch noch!“
In seiner Zelebration beeindruckte Pater Eckstein die Gottesdienstbesucher durch sein ausgezeichnetes Deutsch, dem man die madegassische Landessprache Französisch kaum anhören konnte, vor allem aber durch seine durchgeistigte Art, die Eucharistie zu feiern.  Sehr berührend war hier in seinem ersten Gottesdienst die dreifache Anrufung des Vaters mit den Worten „Mein Herr und mein Gott“, die er dann in seiner Muttersprache Malagasy singend wiederholte, und in seinem zweiten Gottesdienst das Gebet des Vaterunsers, das er auf  Malagasy sprach, während die Gemeinde es leise auf Deutsch mitbetete.
Pater Eckstein SJ bedankte sich bei den Gläubigen mit den Worten: „Ihre Vor-Vor-Vorfahren haben den Glauben zu meinem Volk gebracht. Ohne sie wäre ich nicht katholisch, würde nicht hier stehen und könnte Ihnen nichts zurückgeben." 
Natürlich war das Interesse an der Person des Paters groß, und so erfuhren die Berichterstatter in Gesprächen nach den Gottesdiensten, dass Pater Eckstein SJ seit vierzehn Jahren in Frankfurt lebt - davor hatte er sowohl in Nairobi wie auch in Stockholm  mit Jugendlichen gearbeitet. Weil ihm die Armen der Welt besonders am Herzen liegen, wird er im kommenden Jahr von den Jesuiten wieder in seine Heimat Madagaskar geschickt, um mit Hilfe der Ländereien der dortigen Kirche gegen den Hunger der Bevölkerung zu kämpfen.  

Pater Raimund Eckstein SJ zelebriert die Heilige Messe (c) Brigitta Gebauer 2021

Zwischenbericht des Kirchenverwaltungsrates

Am Ende des Gottesdienstes gab Christoph G. Theobald für den KVR einen Einblick in die Renovierungsarbeiten in St. Bonifatius, die zeitlich im geplanten Rahmen liegen. Unvorhergesehen wird die Finanzierung durch einen unzureichenden Blitzschutz gesprengt, für den zusätzliche 10.000€ aufgebracht werden müssen.
Ab dem 4. Oktober wird mit mehreren Gewerken parallel im Gotteshaus gearbeitet:
Insbesondere die Chorfenster sollen dann zügig eingebaut werden, denn die Glaskunstarbeiten müssen bis Ende Oktober fertig sein, um weitere Zuschüsse zu bekommen. Während gleichzeitig auf der Empore der Teppich verlegt und die Orgel vorläufig spielbereit gemacht wird, werden im Kirchenschiff die Bänke auf den bereits verlegten Podesten installiert und die Figurengruppen im Altarraum abschließend restauriert. 

Lob des Gastpriesters für die Spenderinnen und Spender

Pater Eckstein, der Herrn Theobald  aufmerksam zugehört hatte, lobte unsere lebendige Gemeinde, die ihr Gotteshaus mit so vielen Spenden unterstützt: Bis September waren in diesem Jahr bereits so viele Spenden eingegangen wie im gesamten letzten Jahr. 
Allen Spenderinnen und Spendern ein großes Vergelts-Gott dafür!