Herzlich lädt das Regionalkantorat Wetterau zum Konzert am Sonntagnachmittag in die St. Bonifatius-Kirche ein: Unter dem Titel "Viola d'amore - die unbekannte Schöne" gastiert am 9. Februar um 16.oo Uhr erstmals das "Duo Aliquot" in Bad Nauheim und lässt eine Stunde mit außergewöhnlichen Klangerlebnissen erwarten.
Die Viola d'amore ist zwar auch ein Streichinstrument, und ihr Aussehen ähnelt auf den ersten Blick dem einer Viola oder Bratsche aus der Geigen-Familie - doch damit hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf:
Im Gegensatz zur viersaitigen "normalen" Viola hat "die unbekannte Schöne" die stolze Anzahl von 14 Saiten! Dem entsprechend ist ihr Wirbelkasten mit dem hübschen Schmuck-Köpfchen sehr viel größer, der Hals viel stabiler und das Griffbrett viel breiter als bei einer Bratsche. Sieben stärkere Melodiesaiten werden abwechselnd gestrichen, und ihre Schwingungen versetzen zarte Metallsaiten in Resonanz, die unter dem Griffbrett gespannt sind - dadurch entstehen nachhallende Klänge, ganz ähnlich wie bei der indischen Sitar, die von den Beatles mit dem Virtuosen Ravi Shankar in die westliche Welt eingeführt wurde.
Den Höhepunkt ihrer Verbreitung erlebte die Viola d'amore im 18. Jahrhundert, vor allem im süddeutschen Raum. Dem entsprechend stammen auch die Werke des Konzertes überwiegend aus dieser Zeit:
Anton Huberty (1722-1791)-
"Duetto" mit den Sätzen Adagio, Allegro, Gigue
Karl Zeller
"Adagio religioso"
Franz Goetz (1755-1815)
"Nocturne II in A" mit den Sätzen Thema con Variazioni, Polaka
Luigi Borghi (1745-1806)
"Sonata in D" mit den Sätzen Allegro, Adagio, Rondo
Karl Stamitz (1745-1801)
Sonata „Marlborough“
Allegro, Rondo, Andante, Allegro, Andante con Variazione
Jan Kral (1823-!912)
"Nocturna" op.9
Der Eintritt ist frei; Spenden sind sehr wilkommen