Schmuckband Kreuzgang

Serie zur Schöpfung: Europas Kirchen feiern gemeinsam

Gebetsanliegen des Papstes: Kein Raubbau an unserem Planeten

Schöpfung1 (c) Wikimedia Commons
Schöpfung1
Datum:
Sa. 29. Aug. 2020
Von:
René Granacher

Die christlichen Kirchen rufen zur Teilnahme an der "Zeit der Schöpfung" vom 1. September bis 4. Oktober auf. "Wir laden Sie ein, die diesjährige Schöpfungszeit als Jubeljahr für die Erde zu feiern", erklärten der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) in Brüssel. Dem CCEE gehören die Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenzen Europas an, in der KEK haben sich 114 Kirchen orthodoxer, protestantischer und anglikanischer Traditionen zusammengeschlossen.

Das biblische Konzept des Jubeljahres ziele auf ein Gleichgewicht zwischen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Bedingungen, sagten CCEE-Präsident Kardinal Angelo Bagnasco und KEK-Präsident Christian Krieger. Dafür sollten sich die Christen einsetzen. Das Feiern der Schöpfungszeit habe eine bedeutende ökumenische Dimension, so die Kirchenvertreter.

 

"Die Schöpfung ist ein Geschenk Gottes für die Menschheit und für alle Lebewesen", erklären Krieger und Bagnasco. "Es liegt daher in unserer Verantwortung, es als gute und zuverlässige Verwalter und als treue Diener Gottes zu schützen." Auch Papst Franziskus weise in seiner Umweltenzyklika "Laudato si" (2015) darauf hin. Gleichzeitig mahne der Papst einen neuen Dialog darüber an, wie die Menschen die Zukunft der Erde gestalten wollen.

 

Der 1.September, der Auftakt dieser Schöpfungszeit, ist der „Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung“. Das Gebetsanliegen des Papstes für den Monat September lautet:

 

Wir beten dafür, dass kein Raubbau an den Rohstoffen unseres Planeten betrieben wird, sondern dass sie gerecht und nachhaltig verteilt werden“

 

Der 4. Oktober, der Abschluss dieser Aktion, ist der Gedenktag des Hl. Franz von Assisi. „Laudato si“, der Titel der Umweltenzyklika ist viel länger bekannt als der „Sonnengesang“ des Hl. Franz.

 

Wir wollen den Aufruf in unserer Gemeinde zum Anlass nehmen, den Wurzeln dieser Gedanken nachzuspüren und die geistlichen Grundlagen zu beleuchten. Dazu werden wir in loser Folge Texte aus der Heiligen Schrift, Anregungen aus Kunst und Musik etc. zu diesem Thema beisteuern.

 

Wussten Sie zum Beispiel, dass der „Schöpfungsbericht“ literarisch ein Gesang ist? Franziskus hat also das Singen im Zusammenhang mit der Schöpfung nicht erst erfinden müssen. Dazu werden wir noch weitere Beispiele bringen. So fällt ja in diese Zeit auch der Gedenktag der Hl. Hildegard von Bingen, die die Beziehung zwischen Geschöpf und Kosmos in besonderer Weise ausdrücken konnte (auch musikalisch).

 

Wir beginnen am Anfang:

 

Genesis 1 – 2,7

 

Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde.