3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls aus Beerfelden

Vertrauen und Geborgenheit schenken (c) Pfarrbriefservice.de
Vertrauen und Geborgenheit schenken
Datum:
Mo. 26. Sep. 2022
Von:
Gabriele Maurer

Liebe Leser*innen,   

die Jünger bitten Jesus, dass er ihren Glauben stärke. Doch Jesus antwortet ihnen wieder mit Gleichnissen: Wenn ihr doch Glauben hättet wie ein Senfkorn!

Evangelium aus Lk 17,5-10

 

In jener Zeit
   baten die Apostel den Herrn:
   Stärke unseren Glauben!

 

Der Herr erwiderte:
   Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn,
   würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen:
   Entwurzle dich
   und verpflanz dich ins Meer!
und er würde euch gehorchen.

 

Wenn einer von euch einen Knecht hat,
   der pflügt oder das Vieh hütet,
   wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen:
   Komm gleich her und begib dich zu Tisch?

 

Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen:
   Mach mir etwas zu essen,
gürte dich und bediene mich,
   bis ich gegessen und getrunken habe;
danach kannst auch du essen und trinken?

 

Bedankt er sich etwa bei dem Knecht,
   weil er getan hat, was ihm befohlen wurde?

 

So soll es auch bei euch sein:
Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde,
   sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Knechte;
wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

 

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Die Jünger bitten: „Stärke unseren Glauben!“ Die Stärkung des Glaubens geschieht nicht zuerst durch unsere Anstrengungen oder Leistungen, sondern dadurch, dass wir uns von Gott stärken und beschenken lassen.

 „wie ein Senfkorn …“ Statt auf eine Ergänzung und Vermehrung des Glaubens zu warten, sollen wir auf die Macht selbst des schwächsten Glaubens vertrauen.

Jesus meint: Wenn euer Glaube nur so groß wird, wie ein kleines Senfkorn, dann habt ihr Gottes Kraft. Und ihr könnt erstaunliche Dinge tun. Ihr könnt euch immer auf Gott verlassen. Gott gibt euch die Kraft, die ihr braucht. Er ist bei euch. Das Vertrauen in Gott allein reicht aus, um Unglaubliches zu bewirken.

Das Gleichnis vom unnützen Knecht aus Jesu Mund klingt für uns befremdlich und uns heute hätte Jesus es bestimmt nicht erzählt. Wir müssen uns in die damalige Zeit zurückversetzen. Alle wussten wovon er sprach, denn es war gang und gäbe, einen Knecht zu haben. In anderen Bibelübersetzungen heißt es „Sklaven“. Sklaven waren nicht unabhängig und frei. Sie gehörten nicht sich selbst, sondern ihrem Herrn.

„Wir sind unnütze Knechte.“ Dabei geht es jedoch nicht um die Willkür oder das autoritäre Gehabe des Herren und auch nicht um die Würde- oder Wertlosigkeit eines Sklaven.

Aus dem Zusammenhang mit der Bitte „Stärke unseren Glauben!“ soll deutlich werden: Mit diesem Bild beschreibt Jesus den Glauben als totale Abhängigkeit des Menschen von Gott. Wie ein Sklave an seinen Herrn gebunden ist, so weiß sich der gläubige Mensch existentiell von Gott getragen und geliebt, gerufen und beauftragt. Mit Gott bzw. Jesus als Herrn brauchen wir keinen Lohn und keine Anerkennung für unseren Glauben, sondern können vertrauensvoll unsere Aufgaben angehen.

Für mich bedeutet an Gott zu glauben, ihm zu vertrauen, sich in Freiheit ganz in seine Hand zu geben und sich an Gott zu binden - wie ein kleines Kind das sich von seinen Eltern geliebt weiß - nicht wie Sklaven, die an ihren Herrn gebunden waren.

Eine gute neue Woche in der Gewissheit, dass der liebende Gott an unserer Seite ist,  wünscht

Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin