Laudatio si'

Über die Sorge für das gemeinsame Haus

Dr. Franz Jakob Hock Umweltbeauftragter Bistum Mainz (c) Bistum Mainz
Dr. Franz Jakob Hock Umweltbeauftragter Bistum Mainz
Datum:
Di. 19. Nov. 2019
Von:
Peter Heiligenthal

Dr. Franz Hock, Umweltbeauftragter des Bistums Mainz referierte zur Enzyklika von Papst Franziskus in Erbach. Eingeladen hatte die Arbeitsgruppe „Laudato si‘ “ der Kath. Kirchengemeinde St. Sophia Erbach. Dabei gab der Referent den 22 TeilnehmerInnen einen Überblick über die wesentlichen Grundzüge und Inhalte dieser von Papst Franziskus bereits 2015 veröffentlichten Enzyklika. Enzyklika bedeutet "Lehrschreiben eines Papstes".

Im ersten Kapitel beschreibt der Papst  das, „Was unserem Haus (= Planet Erde) wiederfährt“. In den folgenden Kapiteln „Das Evangelium von der Schöpfung“, „Die menschliche Wurzel der ökologischen Krise“, „Eine ganzheitliche Ökologie“, „Einige Leitlinien für Orientierung und Handlung“, Ökologische Erziehung und Spiritualität“ entfaltet der Papst das Thema grundlegend  und benennt vor allem auch den Zusammenhang von Ökologie und sozialer Gerechtigkeit.

Die „Umweltkrise“ in all ihren verschiedenen Formen sollte die Menschheit allgemein, aber auch alle Menschen persönlich, längst intensiv beschäftigen, doch – so muss festgestellt werden – wurde und wird die ehrliche Auseinandersetzung damit sowohl im individuellen Bereich als auch in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft gerne verdrängt. Wirksame Konsequenzen werden kaum gezogen, es gibt sogar immer noch Menschen (z. B. ein Herr Trump), die den „menschgemachten“ Zusammenhang – oft aus egoistischen, kurzfristigen Interessen heraus –nach wie vor leugnen.

Im folgenden Gespräch wurde deutlich, dass „Laudato si“ wegweisende Hinweise für alle Menschen enthält – nicht nur für Christen! Gleichzeitig wurde bedauert, dass diese Enzyklika -  auch im kirchlichen Raum - bisher relativ wenig Beachtung gefunden hat. Es gibt sogar Menschen von „außerhalb der Kath. Kirche“, die sagen/fragen: Was macht ihr eigentlich mit dieser großartigen Enzyklika? Betont wurde, dass dem Thema „Schöpfungsverantwortung“ in Gottesdienst und Verkündigung einen viel breiteren Raum eingeräumt werden sollte.

Für alle interessant waren Informationen zum „Ökologischen Fußabdruck“ . Er gibt an, wie groß der jeweils persönliche Ressourcen – und Energieverbrauch ist. Dabei gilt festzustellen, dass wir Europäer wie auch die Nordamerikaner, weit über dem liegen, was die Erde nachhaltig „verkraften“ kann. Hätten alle Erdbewohner den gleichen Lebensstil wie wir, wäre die Erde vermutlich schon kollabiert. Nur weil es andere Länder gibt, z. B. die die Entwicklungs – und Schwellenländer, die im Moment noch nicht so viele Ressourcen verbrauchen haben wir das Glück, auf diesem Planten im scheinbaren Überfluss leben zu können.

Dr. Hock erläuterte im Verlauf des Abends verschiedene  Anregungen des „Umweltbeirats im Bistum Mainz“, die Konsequenzen für einen verantwortlichen Umgang mit der „Schöpfung Gottes“ empfehlen bzw. realisieren helfen.

Das sogenannte Klimasparbuch, um.welt bedacht-Bistum Mainz (5 Tippgeber Flyer): F(f)este feiern; Essen &Trinken  hält Leib und Seele zusammen; Mobilität als Herausforderung; Energie Zukunft der Menschheit; Technik &Konsum nachhaltig gestalten. Weitere Informationen darüber gibt es auf der Homepage des Bistums Mainz.

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