Neue Struktur bei Notfallseelsorge Odenwaldkreis

Lena Raubach (5. v. links) und Volkmar Raabe (2. v. links) koordinieren die Arbeit der Notfallseelsorge und Krisenintervention Odenwaldkreis. Bei der Vertragsunterzeichnung für die neue Arbeitsgemeinschaft dabei waren vom DRK Odenwaldkreis dessen Präsident Georg Kaciala und Vorstand Frank Sauer (2. u. 4. v. rechts), für das Team der Aktiven Bärbel Roßner und Brigitte Rodenhausen (1. u. 3. v. links) (c) Bernhard Bergmann
Lena Raubach (5. v. links) und Volkmar Raabe (2. v. links) koordinieren die Arbeit der Notfallseelsorge und Krisenintervention Odenwaldkreis. Bei der Vertragsunterzeichnung für die neue Arbeitsgemeinschaft dabei waren vom DRK Odenwaldkreis dessen Präsident Georg Kaciala und Vorstand Frank Sauer (2. u. 4. v. rechts), für das Team der Aktiven Bärbel Roßner und Brigitte Rodenhausen (1. u. 3. v. links)
Datum:
Fr. 5. Aug. 2022
Von:
Bernhard Bergmann (EKHN)

Im Herbst 1999 war die Notfallseelsorge und Krisenintervention Odenwaldkreis gegründet worden, um für Menschen nach tragischen Ereignissen „Erste Hilfe für die Seele“ zu leisten. Damals wurde auch gleich die Struktur festgelegt, die sich seither bewährt hat: Gemeinsame Träger waren das Evangelische Dekanat Odenwald und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Kreisverband Odenwaldkreis in einem partnerschaftlichen Miteinander. Finanzielle Zuschüsse gab es vom Katholischen Dekanat Erbach, dem Dekanat Vorderer Odenwald und dem Kreis.

Die Leitung lag bei der evangelischen Kirche, welche hierfür eine halbe Pfarrstelle zur Verfügung stellte. Weil es diese jedoch in Zukunft nicht mehr geben wird, musste eine neue Struktur gefunden werden. Für das DRK, so verdeutlichte dessen Vorstand Frank Sauer nun bei der Unterzeichnung des neuen Vertrages für die Arbeitsgemeinschaft, sei von Anfang an klar gewesen, dass diese wichtige und wertvolle Arbeit unter maßgeblicher Beteiligung des Roten Kreuzes fortgeführt werden soll. Für die Koordination der Arbeit wurde beim DRK eine halbe Stelle geschaffen, welche die Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin Lena Raubach übernommen hat, „als Idealbesetzung zum richtigen Zeitpunkt, ein Glücksfall“, so Sauer.

Während sie im Umfang einer halben Stelle tätig ist, hat der katholische Diakon Volkmar Raabe eine Viertelstelle ebenfalls im Bereich „Koordination“ übernommen.

Für das Evangelische Dekanat Odenwald unterzeichnete stellvertretender Dekan Norbert Feick den Vertrag der künftigen Arbeitsgemeinschaft. „Ich freue mich, dass es weitergeht“, sagte Feick mit Blick auf die lange Zeit, in der die Leitung beim Dekanat angesiedelt war. Fortan wird die evangelische Kirche nicht mehr mit einer Teilpfarrstelle vor Ort die Arbeit begleiten, sondern mit einer Pfarrstelle für den gesamten Raum Südhessen - diese wird voraussichtlich gegen Ende des Jahres ihre Arbeit aufnehmen.

Pfarrer Heiko Ruff-Kapraun, der in den vergangenen knapp zwei Jahren die Leitung der Hilfseinrichtung innehatte, verdeutlichte die hohe Qualität der vom gesamten Team geleisteten Arbeit: „Wir erfüllen die bundesweiten Standards für diesen Bereich“, betonte er. Ein wenig wehmütig sei ihm schon ums Herz, dass er nun ruhestandsbedingt ausscheidet. Ruff-Kapraun freut sich indes, dass „der Grundstein gut gelegt ist“, war er doch wesentlich mitbeteiligt an der Überführung der seitherigen in die neue Trägerschaft. „Übergänge sind wichtige Momente im Leben“, so der Pfarrer.

Lena Raubach und Volkmar Raabe blicken zuversichtlich und, sofern man das bei dieser oftmals schweren Arbeit sagen kann, mit Freude auf das Kommende: „Wir finden Strukturen vor, die sehr gut funktionieren, und ein gutes, eingeführtes Team“, sagte Raubach, während Raabe auch Einblicke in die derzeitige Tätigkeit des neuen Koordinations-Duos gab: Aktuell stünden Vorstellungsbesuche an, etwa bei den anderen Hilfseinrichtungen wie Rettungsdiensten, Feuerwehren und der Leitstelle.

Über die Kontinuität bei der Arbeit freuten sich Brigitte Rodenhausen und Bärbel Roßner als Vertreterinnen des Aktiven-Teams. Im letzten Vierteljahr habe es außergewöhnlich viele, zum Teil sehr schwere und fordernde Einsätze gegeben. Dem stünde aber die Erfahrung gegenüber: „Es ist schön, gebraucht zu werden.“