Gesellschaftlicher Wandel lebt von Teilhabe. Hierzu gehört vor allem, dass auch Frauen gleichberechtigt an gesellschaftlichen Entscheidungen mitwirken.
In der Fastenaktion bringen Frauen aus Madagaskar, dem diesjährigen Partnerland der Aktion, durch das Erzählen ihrer Geschichten zum Ausdruck, wie wichtig ihre Teilhabe
für gesellschaftlichen Wandel ist. Die madagassische Gesellschaft ist geprägt von einer strukturellen Benachteiligung der Frauen. Misereor-Partner schaffen die Rahmenbedingungen und geben Unterstützung, um diesen Strukturen entgegenzuwirken. Sie begleiten Frauen dabei, selbst Entscheidungen über ihr Land sowie Haushaltsaufgaben zu treffen, und engagieren sich dafür, mit dem Betrieb von informellen Vorschulen eine Brücke zu den formalen Grundschulen zu schlagen, und ermöglichen dadurch die Alphabetisierung von Kindern sowie die Förderung von Lehrerinnen, Lehrern und Dorfgemeinschaften. So stärken sie die Rolle der Frau in einer überwiegend männlich dominierten Gesellschaft.
Das Aktionsplakat 2023
"Ich wollte frei sein und reisen", erzählt die Kleinbäuerin aus Ankaditapaka. Aber vielleicht war das für ein Mädchen vom Dorf im Hochland Madagaskars ohnehin utopisch. Obwohl sie sich bereits im Mädchenalter nicht desillusionieren lässt. Im Gegenteil: Wenn sie sich etwas vornimmt, dann hält sie daran fest. Sie hat eingeführt, dass der Weltfrauentag am 8. März im Dorf gefeiert wird. Am Anfang gab es manche, die nicht verstanden haben, warum es einen Tag nur für Frauen geben müsse. Doch inzwischen machen die meisten mit. "Die Ideen von Frauen sind absolut entscheidend dafür, dass die ganze Gemeinschaft vorankommt und gemeinsam etwas erreicht", davon ist Ursule überzeugt.