Bevor Pfarrer Malczyk seinen Dienst in Hofheim antrat, stellte er sich in einem Brief seinen neuen Gemeinden vor. Darin zeigt er auch auf, was ihm in seinem priesterlichen Leben wichtig ist.

 

Nov. 2012


Liebe Mitchristen

in den Pfarreien St. Michael und St. Josef!

 

Ich danke Herrn Pfarrer Ott, dass er mich Ihnen im letzten Pfarrbrief schon kurz vorgestellt hat. Dass Ihr neuer Pfarrer aus Polen stammt, haben Sie also schon erfahren. Gewissermaßen könnte man sogar sagen, dass ich aus dem Herzen Polens komme, denn in meinem Heimatbistum Częstochowa (Tschenstochau) befindet sich auf dem Jasna Góra das Heiligtum der Schwarzen Madonna, der bedeutendste Marienwallfahrtsort Polens. Dort habe ich das Priesterseminar besucht, das wegen seiner unmittelbaren Nähe zum Heiligtum der Muttergottes auch „Schule unter dem Herzen Mariens“ genannt wird.

Hier liegen aber nicht nur die Anfänge meines Priestertums, sondern hier machte ich auch meine ersten Versuche mit der deutschen Sprache. Als ich eines Tages als kleiner Seminarist an der Pforte Dienst hatte, läuteten einige deutsche Touristen, die sich verirrt hatten, und ich versuchte ihnen mit Händen und Füßen Auskunft zu geben. Das war mein erster Kontakt mit Deutschland, und ich hätte damals niemals gedacht, dass ich einmal als Priester in Deutschland arbeiten würde. Aber Gottes Vorsehung ist immer am Werk und das deutsche Grammatikbuch, das ich mir damals kaufte, ist immer noch im Einsatz.

 „Ich komme, Herr, deinen Willen zu tun“ (Hbr 10,9) –

so lautete vor 13 Jahren mein Primizspruch. Mit diesem Gedanken im Herzen bin ich der Aufforderung meines Bischofs gefolgt und nach Deutschland gefahren, um dort zunächst in der polnischen Mission zu arbeiten. Später war ich dann als Pastor und Exerzitienbegleiter in der Begegnungsstätte Concordia und als Kooperator in zwei deutschen Pfarreien tätig.  

Am 29. September 2008 kam ich in Mainz an – und wie groß ist jetzt meine Überraschung, dass ich gerade an einer dem Erzengel Michael geweihten Kirche Pfarrer sein werde. Und auch der heilige Josef hat für mein geistliches Leben immer schon eine besondere Bedeutung gehabt, denn er war schließlich der erste Marienverehrer. Und so ist es mir wirklich eine große Freude, am 1. November meinen Dienst als Pfarrer in der Pfarrgruppe St. Michael und St. Josef   anzutreten. 

Inzwischen habe ich auch Herrn Pfarrer Ott persönlich kennengelernt und ich freue mich sehr über das gute brüderliche Miteinander. Auch die ersten positiven Begegnungen sowie die herzliche Begrüßung durch die Gemeindereferentin Frau Angelika Keil und die Mitarbeiterinnen im Pfarrbüro möchte ich dankend erwähnen. Nachdem ich nun schon etwas von dem guten Geist in Ihren Pfarreien erfahren habe, freue ich mich ganz besonders darauf, Sie nun bald alle persönlich kennenzulernen.  Meinen Dienst in Ihren Pfarreien habe ich bei meinem letzten Besuch in Polen der Muttergottes anvertraut – möge Gott uns alle auf die Fürsprache Mariens, des hl. Josefs und des hl. Erzengel Michaels segnen!  

Mit der Bitte um Ihr begleitendes Gebet

Ihr

Pfarrer Adam Malczyk