„Wir haben einen guten Weg eingeschlagen“

Bischof Kohlgraf äußert sich zu den Instruktionen der Kleruskongegration und hält am pastoralen Weg fest.

Bischof-Peter-Kohlgraf.jpg_490631887 (c) Bistum Mainz
Datum:
Fr. 24. Juli 2020
Von:
Björn Burwitz

Hier geht es zur Stellungnahme auf der Bistumsseite

Stellungnahme des Bischofs

Auch Pfarrer Rauch hat sich in einer Mail an die Räte der Gemeinden gewandt:

"Liebe Mitglieder der Räte meiner Pfarrgruppe,

vielleicht haben Sie schon etwas über die neue Instruktion der Kleruskongregation: „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“  aus Rom gehört, in welcher betont wird, dass nur ein Priester die Pfarrei in der weltweiten Kirche leiten darf, Ehrenamtliche dabei letzten Endes nur den Status des Beratungspersonals haben. Unser Bischof, Dr. Peter Kohlgraf, hat sich – Gott sei Dank – in meinem Sinne dazu geäußert, nachzulesen auf der Homepage unseres Bistums.

Mir wird es langsam zur Last, und es überschreitet die Grenze dessen, was ich als peinlich empfinde, was unsere „Glaubenszentrale“ in Rom immer wieder in den vergangenen Jahren geäußert hat und jetzt in dieser Instruktion äußert. Ich frage mich, wie realitätsfern die Verantwortungsträger in Rom sein können und was sie bewegt, immer wieder zu betonen, dass Laien in die zweite Reihe gehören. Weder hier in Deutschland noch in vielen anderen Ländern spiegelt dies die Realität wider, geschweige, dass dadurch für die Ortskirchen ein wirklich greifbares Zukunftsmodell an die Hand gegeben wird.

Hier vor Ort bin ich dankbar, dass ich auf das hervorragende Engagement von zahlreichen MitarbeiterInnen in unserer Pfarrgruppe in Lampertheim und Hüttenfeld schauen kann. Ich genieße, wie viele Frauen und Männer sich unterschiedlich – je nach ihren Begabungen und Charismen – einsetzen, dass Kirche lebendig und erlebbar bleiben kann.

Wenn es beim pastoralen Weg in unserer Diözese darum geht, Strukturen zu finden, welche die Kirche zukunftsfähig sein lassen, so wünsche ich mir aus Rom keine Denk- und Handlungsverbote, geschweige deren abstrusen Begründungen dazu, sondern ich wünsche mir, dass so gedacht werden darf, dass alle Beteiligten neue Wege finden, die geprägt sind vom Willen, eine lebendige Kirche vor Ort zu gestalten, in der ich als Priester nicht von Verwaltungsaufgaben überflutet werde und Laien nicht ewig in die Rolle der ewigen Zuarbeiter gedrängt werden.

Deswegen gilt heute an besonderer Stelle allen mein Herzliches Dankeschön, dass Sie mit mir zusammen wirken und ich bedanke mich, dass Sie mit mir zusammen das aushalten, was uns aus Rom immer wieder entgegen weht.

Mit herzlichen Grüßen
Pfarrer Christian Rauch"