Ökumenischer Gedenkgottesdienst in Hungen

Im Februar hatte Frank-Walter Steinmeier den 18.04.2021 zum nationalen Gedenktag für die Opfer der Corona-Pandemie ausgerufen. Die zentrale Gedenkfeier – mit einem ökumenischen Gottesdienst – fand in Berlin statt, doch das Anliegen wurde auch an vielen anderen Orten des Landes aufgegriffen.

In Lich hatten wir uns als Pfarrei mit der Marienstiftsgemeinde und Bürgermeister Julien Neubert darauf verständigt, dem Anliegen des Bundespräsidenten in den Sonntagsgottesdiensten im Erinnern und im Gebet Raum und Ort zu geben.

Für Hungen wünschte sich Bürgermeister Rainer Wengorsch eine kleine Gedenkfeier auf dem Friedhof der Kernstadt, weil es ihm ein besonderes Anliegen war, dort auch einen bleibenden Ort des Gedenkens zu schaffen. Darum trafen wir uns um 14:30 Uhr, um in einem feierlichen Akt gemeinsam eine Buche zu pflanzen. Sie soll dort stehen, als ein lebendiges Symbol der Erinnerung. Der Erinnerung an unsere jetzige Situation – an alles, was uns in diesen Monaten belastet – und eben auch an alle, die diese Krankheit nicht überlebt haben. Bürgermeister Wengorsch betonte dabei, dass dieser Gedenkakt auf dem Friedhof nicht über den Tod eines geliebten Menschen hinwegtrösten könne. Er sei – wie der Baum selbst – ein Symbol. Ein Symbol der Erinnerung, dass wir die Toten nicht allzu schnell vergessen – und dass wir die trauernden Verwandten und Freunde nicht alleine lassen wollen. In den nächsten Tagen wird auch die bereits gezeigte Gedenkplatte vor dem Baum befestigt.

Diese Gedenkfeier, zu der sich passend auch die Sonne blicken ließ, zeigte einmal mehr das gute religiöse Miteinander in Hungen. Bei den Grußworten, aber auch mit Gebeten und mit der Hand an Schaufel und Gießkanne waren neben Bürgermeister Wengorsch auch Pfr. Marcus Kleinert (ev. Kirche Hungen), Michael Ehrnsperger (Neuapostolische Kirche Hungen), Hoça Serdar Basali (türkischer Kulturverein Hungen) und Pfr. Martin Sahm beteiligt.