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November

Herbstblätter
Datum:
1. Nov. 2021
Von:
Ralf Sagner

Eine stille Zeit

Der Trubel des Sommers, des Spätsommers und der Erntezeit liegen hinter uns. Mit Beginn des Monats November stehen wir vor einer innerlich stillen und äußerlich dunklen Zeit. Die letzten Blätter wehen die ersten Herbststürme von den Zweigen. Damit beginnt eine Zeit, in der wir auf die vergangenen Monate zurückblicken und Bilanz ziehen können.

In diesen dunklen Tagen leuchten die guten Augenblicke deutlicher aus der Erinnerung. In diesen hellen Momenten sind wir vielleicht Gott begegnet mit seiner wärmenden Liebe. Diese Begegnungen sehen wir nur im Rückspiegel unserer Erinnerungen. Für diese Momente dürfen wird Dank sagen und aus diesen Quellen Kraft und Glauben schöpfen. Sie versiegen nicht. Wir werden aber auch an die Zeiten des Verlustes und Misslingens erinnert. Als Glaubende brauchen wir diese nicht zu verdrängen, denn es gibt ihn, Christus, der auch das dunkle Tal nicht gescheut hat. Er hat zugesagt, immer bei uns zu bleiben. Ihm dürfen wir alles hinhalten, das Gute und das Bedrückende. Nur Gott ist fähig, aus allem etwas zu schaffen, das uns hilft, unseren Weg in dieser Zeit zu finden und zu gehen.

Gleich am Beginn des Novembers gedenken wir traditionell unserer Verstorbenen. Viele von ihnen fehlen uns schmerzlich. Vielleicht ist Einiges offen geblieben an Versöhnung, an Liebe und Verständnis. Auch das Unvollkommene können wir in diesen Tagen des Gedenkens Gott hingeben und ihn um das bitten, das wir nicht mehr selbst vollbringen können.

Im November endet das Kirchenjahr und mit dem Advent beginnt die Zeit der Vorbereitung des Weihnachtsfestes. Das Fest des Lichtes in der dunkelsten Zeit unserer nördlichen Halbkugel glänzt uns da in der Adventszeit bereits entgegen.