Pfarrer Jungs Worte zum Abschied

Im  September 2005 habe ich - damals aus der Johannesgemeinde in Rüsselsheim-Königstädten kommend - hier angefangen. Die beiden Gemeinden St. Franziskus Lerchenberg und Maria Königin Drais waren noch selbständig, haben aber schon in vielen Bereichen zusammengearbeitet. Am 1.1. 2013 war dann die offizielle Fusion zur heutigen Gemeinde St. Marien. Wie die Entwicklung im Zuge des von Bischof Peter Kohlgraf angestoßenen "Pastoralen Weges" weitergehen wird, muss die Zukunft zeigen. Jeder, der auch nur ein wenig Gespür für das hat, was gesellschaftlich, politisch, kulturell und auch kirchlich "in der Luft liegt" merkt, dass wir in einer enormen Umbruchsituation stecken, die jetzt durch "Corona" noch massiv verschärft wird. Es wird sich noch sehr viel verändern...

Am Ende meiner Zeit möchte ich vielen Menschen danken, die mich in diesen Jahren begleitet haben. Ich wurde von Anfang an hier gut aufgenommen und habe sowohl von meinen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen als auch von den zum Teil hochengagierten Ehrenamtlichen sehr viel Wohlwollen und Unterstützung erfahren.

Ich bin auch sehr dankbar für die vielen Zeichen von Wertschätzung, Freundlichkeit und Ermutigung, die ich immer wieder von ganz verschiedenen Menschen erhalten habe. Gerade jetzt beim Abschied bekomme ich sehr viele ganz positive Rückmeldungen. Ganz offenbar zeigt sich in der  Rückschau, dass es eine sinnvolle und gute Zeit war. Ich konnte durch Predigten, Gespräche und Begegnungen doch eine ganze Reihe von Menschen erreichen und habe gespürt, dass das, was ich versucht habe zu vermitteln, vielen Menschen gut tat.

Ich bin aber auch froh, dass ich jetzt in den Ruhestand gehen darf.
Mit dieser letzten Predigt zum Thema "Ich bin von Gott geliebt" (ein Thema, was mir sehr am Herzen liegt und was ich oft variiert habe) sage ich allen, die diese Zeilen lesen und auch gerne weitergeben können, Adieu.

Ich finde diesen französischen Abschiedsgruß schön: A-dieu heißt ja "zu Gott".  In Gott und durch Gott sind wir und bleiben wir verbunden. Er ist unser Wegbegleiter und unser Ziel. Alle Wege von Menschen - so hoffe ich - werden einmal bei und in Gott enden. Bei dem Gott, der immer größer ist als alle unsere menschlichen Vorstellungen von ihm. Bei dem Gott, der sich aber auch ganz klein macht und uns in Menschen begegnet.

Mein Nachfolger Pfarrer Rudolf Göttle steht schon "in den Startlöchern" , wird sehr bald nach Lerchenberg ins Pfarrhaus  umziehen und mich auch schon in meiner Urlaubszeit im Juli bei den meisten Gottesdiensten vertreten. Sie können ihn schon am kommenden Samstag/Sonntag (4./5. Juli)  um 18.00 und 10.30 in St. Franziskus kennenlernen. Allerdings muss man sich in der Corona-Zeit  nach wie vor im Pfarrbüro zu allen Gottesdiensten anmelden. Ich hoffe, dass Sie Pfarrer Göttle genauso offen und freundlich aufnehmen wie mich vor fast 15 Jahren.

Nun also: Adieu, Danke und alles Gute für Sie und Euch alle!

Gott segne Euch!

Pfarrer Ulrich Jung