32. Sonntag im Jahreskreis  - Pfr. Egon Retsch

Datum:
So. 10. Nov. 2013
Von:
Pfr. Egon Retsch

32. Sonntag im Jahreskreis  - Pfr. Egon Retsch

 

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Im Evangelium sagt uns Jesus:

Er ist kein Gott von Toten,

sondern von Lebenden.

 

Was kommt nach dem Tod ?

Ist eine uralte Frage der Menschen.

Menschen sind die einzigen Lebewesen, die ihre Toten bestatten,

manche geben ihnen Grabbeigaben mit für später.

 

Voller Zuversicht haben wir im Tagesgebet gesprochen:

Du hast uns in deine Hand geschrieben.

 

Alle Ostergeschichten sind keine Protokolle,

sondern Glaubenszeugnisse.

 

Die Würzburger Synode -

Eine Antwort auf das II Vat. Konzil

schreibt 1975 in ihrem Glaubensbekenntnis „Unsere Hoffnung":

„ Die Auferweckung der Toten ist keine schön ersonnene Utopie..

was die Jünger bezeugen ,entsprang nicht ihren Wunschträumen,

sondern einer Wirklichkeit, die sich gegen alle ihre Zweifel durchsetzte

und sie bekennen ließ:

Der Herr ist wahrhaft auferstanden....

Das Hoffnungswort von der Auferstehung der Toten, für alle,

die Lebenden und die Toten,...
Die Hoffnung auf die Auferstehung der Toten.. macht uns frei zu einem Leben gegen die reine Selbstbehauptung...

sie stiftet uns an, für andere da zu sein:"

 

Die Synode fügt an Wort aus dem Johannesbrief an:

„Wir wissen, dass wir vom Tod zum Leben hinübergeschritten sind,

weil wir die Brüder und Schwestern lieben

und wer nicht liebt bleibt im Tod"

 

Der Theologe Hans Küng schreibt in seinem Buch „Christsein":

In der Nachfolge Jesu Christi

kann der Mensch in der Mensch von heute

wahrhaft menschlich leben, handeln, leiden und sterben:

in Glück und Unglück, Leben und Tod

gehalten von Gott und hilfreich den Menschen"

 

Nach dem Selbstmord des Torhüters

Robert Enkes zitierte seine Frau

in der Todesanzeige den Literaten und Staatspräsidenten

Vaclav Havel:

Hoffnung ist nicht die Überzeugung

dass etwas gut ausgeht,

sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat,

egal wie es ausgeht."

 

2009 schreibt Hans Küng in seinem Buch:

Was ich glaube:

Wenn es mir geschenkt sein sollte, möchte ich gerne bewusst sterben

und mich menschenwürdig verabschieden..

Und wenn ich mich doch getäuscht haben sollte und nicht in Gottes ewiges Leben, sondern in ein Nichts eingehe?

Dann hätte ich, so habe ich schon oft gesagt und bin davon überzeugt,

jedenfalls ein besseres und sinnvolleres Leben geführt zu haben,

als ohne diese Hoffnung."

 

Ich wünsche uns allen die Zuversicht

des Tagegebetes:

wir sind in Gottes Hand geschrieben"