Schmuckband Kreuzgang

Fronleichnam

GODISNOWHERE

001 (c) D. Thiel
001
Datum:
Do. 3. Juni 2021
Von:
Dietmar Thiel

Am Osterfest haben wir die Auferstehung Jesu gefeiert. Am Himmelfahrtstag seine Heimkehr zum Vater. Am Pfingstfest haben wir seiner Geistsendung gedacht und am Fronleichnamsfest feiern wir seine bleibende Gegenwart in den Gestalten von Brot und Wein.

Schon in der Frühe traf sich die Jugend der Gemeinde an diesem Donnerstag, dem 03. Juni, vor der Kirche St. Josef, um das traditionelle Blumenbild für Fronleichnam zu legen.

In der Kirche war am Altar eine Buchstabenreihe angebracht, ohne Komma, ohne Punkt: „GODISNOWHERE".

Je nachdem, wo man die Leerzeichen zwischen den Buchstaben setzte, entstand der englische Satz: „God is nowhere" (Gott ist nirgends) oder „God is now here" (Gott ist jetzt hier!) - das genaue Gegenteil!

Pfarre Martin Berker sagte:“ Das Wortspiel passt gut zu Fronleichnam, zu den Prozessionen, die wir eigentlich an diesem Tag unternehmen und zu den Bibeltexten, die heute gelesen werden. Das, was wir im Buchstaben lesen, und das, was es (uns) bedeutet - das geht manchmal weit auseinander. Und es braucht vielleicht auch mehrere Anläufe, bis wir verstehen, was es für uns und unser Leben bedeutet, was wir da lesen und heute feiern. Die Buchstaben sind gleich. Das Verstehen ändert sich, je nachdem wo wie die Leerzeichen setzen, manche Zweifel kommen und gehen, nicht zuletzt im Glauben und an dem, was wir in der Eucharistie feiern. Gott ist da, manchmal unerkannt und doch mittendrin.

God is nowhere - Gott ist nirgends, mögen auch unsere Zweifel immer wiederkommen, ob das, was wir da tun, „zeitgemäß" ist, aktuell, lebensrelevant: Gott ist da! Deshalb bitten wir ihn, dass er unseren Glauben stärke, damit aus unserem Tun und dem manchmal zweifelnden „God is nowhere" ein für uns und viele spürbares und gläubiges „God is now here" werden kann.“

Bei strahlend blauem Himmel zogen die Gottesdienstbesucher nach dem Gottesdienst unter Beachtung der Coronaregeln in einer kleinen Prozession mit dem Allerheiligsten in der Monstranz in den Pfarrgarten hinter der Kirche. Der kurze Weg war mit gelb-weißen Fähnchen geschmückt. Um im Garten den nötigen Abstand untereinander zu gewährleisten, waren kleine Windrädchen als „Platzhalter“ aufgestellt worden.

Nach dem sakramentalen Segen waren alle kurz auf ein kleines Glas Saft oder Sekt eingeladen. Da sich das normalerweise anschließende Gemeindefest auch in diesem Jahr noch nicht wieder realisieren ließ, gab es für jeden ein „Pfarrfest to go“. In selbst gebastelten Schächtelchen verbarg sich ein Küchlein mit entweder eine Portion Kaffee oder Tee. Zusammen mit den Windrädchen konnte man es mit nach Hause nehmen. Diese kleine Überraschung zauberte vielen ein Lächeln ins Gesicht. Gleiches galt für die Möglichkeit, durch die sich verbesserte Lage, ein kurzer Moment wieder in Gemeinschaft zu verweilen.

So konnte man den Geist von Fronleichnam spüren. Jesus will uns nahe sein. Er will uns von innen her verwandeln und zum Leben befreien.

Vielen Dank allen, die durch Ihre Hilfe zum Gelingen beigetragen haben!

Fronleichnam in St. Josef 2021

23 Bilder