In jeder StadtPost Neu-Isenburg gibt es ein „Wort der Woche". Pfarrerinnen, Pfarrer und Vertreter der Kirchengemeinden aus Neu-Isenburg teilen ihre Gedanken zur Jahreszeit, zu Entwicklungen in unserer Gesellschaft oder zu Dingen, die sie aus christlicher Sicht bewerten, mit.
Trennung
Eine schöne Frau hatte während ihrer Dienstreise einen Autounfall im Ausland. Bei diesem Unfall wurden ihre Füße schwer verletzt. Sie wurde dort im Ausland behandelt. Nach zwei Wochen von Behandlung kehrte sie nach Hause zurück.
Leider spürte sie nach ein paar Monaten stärke Schmerzen in einem Fuß. Sie ging zu ihrem Arzt. Nach vielen Untersuchungen wurde es festgestellt, dass der Fuß mit resistenten Bakterien schon infiziert war. Die ärztliche Empfehlung war die Amputation des Fußes, um eine weitere Verbreitung der gefährlichen Bakterien auf dem ganzen Körper zu verhindern. Die junge Frau war sehr traurig. Sie wollte das nicht. Letztendlich stimmte sie der Amputation nach Beratungen zu, um Schlimmste zu vermeiden.
In der Bibel sagt Jesus: „Wenn dir dein Fuß Ärgernis gibt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden“ (Markus 9,45). Die Rede hier ist nicht von Verstümmelung. Es geht um Abtrennung von Dingen, die uns verführen, etwas Böses zu tun. Abtrennung von der Ursache des Bösen ist eine gute Lösung von Böse. Wenn wir diese Abtrennung erreichen, entfällt das Böse/ die Sunde automatisch.
Diese Trennung ist nicht einfach. Sie ist sogar schwerer, wenn man sich an die zum Bösen führende Sache schon gewöhnt hat. Als überzeugte Christen sollten wir um diese Selbstbefreiung kämpfen. Außerdem fällt Trennung schwer, wenn man von den zum Bösen führenden Dingen momentan profitiert. Aber als Christinnen und Christen sollten wir uns bemühen um den göttlichen Gewinn, der ewig bleibt.
Wir alle sind dazu aufgerufen, uns von allen Dingen, die uns verführen, zu trennen. Eine solche Trennung vorzunehmen, ist meistens nicht einfach, aber es lohnt sich.
Ein Spruch sagt: „Die größte Stärke liegt darin, das zu lassen, was uns zurückhält.“
Kaplan Nonso Nwadiogbu, Katholische Pfarrei St. Josef, Neu-Isenburg