Was genau ist mit dem Pastoralen Raum gemeint?

Merkmale eines Pastoralen Raums:

  • Die bisherige gute Zusammenarbeit im Dekanat wird fortgeführt und intensiviert.
  • Der Pastorale Raum vereinigt die positiven Gesichtspunkte der Modelle, die bisher diskutiert wurden (Dekanat Mainz-Süd/eine Pfarrei bzw. bestehende pastoralen Einheiten bleiben [zunächst] eigenständig.
  • Das Konzept des Pastoralen Raumes besitzt sozusagen zwei Pole: einerseits Orientierung an den bisherigen Pfarreistrukturen und zugleich eine Weitung in einem (sozialen) Raum mit verbindlicher Kooperation.
  • Der Pastorale Raum wird in einer Gestaltungsphase durch ein Team von Pfarrern (zusammen mit dem Pastoralteam und ehrenamtlichen Verantwortlichen) geleitet, die zugleich auch (und noch) Pfarrer in einer pastoralen Einheit sind. Diese Möglichkeit ist eigens auch im Kirchenrecht vorgesehen. Aufgaben und Zuständigkeiten lassen sich in einem multi-professionellen Team – auch zusammen mit ehrenamtlichen Verantwortlichen – besser zuordnen.
  • „Gesichter vor Ort“ bleiben erhalten. Für Ehrenamtliche ermöglicht der Pastorale Raum einen überschaubaren Rahmen für Engagement und Verantwortung.
  • Das urkatholische Prinzip Subsidiarität bestimmt wesentlich das Zueinander der verschiedenen Bereiche und Ebenen.
  • Ideen/Inhalte haben keine Grenzen und können sehr gut im Pastoralen Raum geplant und angegangen werden (z.B. Erstkommunion-, Firm-, Ehevorbereitung).
  • Der Pastorale Raum kann sich in einer definierten Zeitspanne (Gestaltungsphase) entwickeln und verändern: Entweder als verbindlicher und kooperativer Verbund von selbständig bleibenden Pfarreien mit einer gemeinsam verantworten Pastoral – oder zu größeren Pfarreien, die durch Fusion aus bestehenden Pfarreien neu gebildet werden können.
  • Der große Unterschied zum Pastoralen Weg im Bistum ist, dass genau dieser Prozess subsidiär, erfahrungs- und praxisbezogen und ergebnisoffen gestaltet wird. Die Entscheidung zur Veränderung von Strukturen liegt zuerst bei den Christen in den pastoralen Einheiten („bottom-up“). Mit dieser Offenheit kann und muss man umgehen können und setzt Vertrauen in das Denken und Tun aller Beteiligten voraus.

Persönliche Überlegungen zum Pastoralen Raum_Pfr. Hubert Hilsbos