Lichtblick

Impuls 31.5. (c) Dominic Gilbert
Impuls 31.5.
Datum:
So. 31. Mai 2020
Von:
Dominic Gilbert

Eigentlich - ja, das Wort braucht man nach wie vor. So auch am vergangenen Freitag. Meine Familie steht auf dem Parkplatz am Auto in Vallendar am     Jugendhaus. Ich gehe die vielen Treppen nach oben. Allein. Eigentlich wären jetzt 55 junge Menschen dabei- Firmfahrt. Wir nennen es „Trainingslager.“ Wir nutzen häufiger diese Sprache des Sports, des Fußball, weil es zu einem schnellen „Wir-Gefühl“ führt. Meine Familie und ich sind dennoch gefahren, um den Einsiedler Pater Götz zu besuchen, um ein Grußwort für die Jugendlichen zu erstellen.

Aber...es fühlt sich ganz seltsam an. Ich öffne die Tür des Jugendhauses und der Hausleiter empfängt mich. Wir schauen uns eine Weile an, keiner sagt was. Wir merken beide, dass hier was nicht stimmt. Und gleichzeitig freuen wir uns, dass wir uns sehen. Wir dürfen uns mit unserem Camper auf eine Wiese oberhalb des Hauses stellen. Ein wunderbarer Platz. Der Abend wird schön. Lichter an, Grill an, Bier auf.

Dieser Ort ist für mich zu einem besonderen Ort geworden. Die jungen Menschen der Firmvorbereitung haben ihn dazu gemacht. Und sie haben auch bei den Mitarbeitern einen guten Eindruck hinterlassen. „Die Jugend von heute...“, ist bisweilen ganz großartig.

Am Samstagmorgen laufen wir zu Pater Götz. Er nimmt sich viel Zeit, grüßt auch per Video. Ich habe die Begegnung richtig inhaliert. Und am Ende verabschieden wir uns mit dem Segen und „bis nächstes Jahr“. Ein Lichtblick! Genauso schreiben die Katecheten (Trainerinnen und Trainer) und ich uns gegenseitig Nachrichten, manche haben eine echte Sehnsucht in sich.

Was soll das nun alles, dieses lange Intro? Ich darf intensiv spüren, dass mir mein Glaube, Begegnungen und Gemeinschaft enorm wichtig sind. Das tut gerade immer noch ein wenig weh, aber schlussendlich ist das doch ein echter Lichtblick! Und das ganz ohne „Eigentlich“.