Schmuckband Kreuzgang

4. Rundbrief an unsere Senioren*innen in der „Corona-Zeit“

Liebe Senioren*innen der Pfarrgruppe,

unser letzter Seniorennachmittag liegt lange zurück und auch wegen des erneut ausgefallenen Pfarrfestes  gab es keine Möglichkeit, uns miteinander auszutauschen.

Da die meisten von uns bisher bereits einen Impfschutz erhalten haben, gehe ich davon aus, dass wir uns ab Oktober wieder treffen können. Sollte es bis dahin pandemiebedingt gewisse formale  Einschränkungen geben (Impfausweis, Testergebnisse usw.),  so teile ich euch dies zusammen mit den neuen Terminen in der nächsten Haltepunktausgabe mit.

 

Thema: Wir haben die Wahl?

2021 ist in Deutschland ein Wahljahr. Ende September findet die 20.Wahl des deutschen Bundestages statt. Doch seit wann gibt es eigentlich die Demokratie in Deutschland und wie ist das in anderen Ländern?

Dazu einige Informationen, Ideen und Anregungen rund um Wahlen und Demokratie.

 

Impuls aus „Dein Glaube – Deine Demokratie“

(aus:www.ekd.de/ein-protestantischer-aufruf-zur-staerkung-der-demokratie)

Der Glaube lebt von den großen Verheißungen Gottes, dass einmal kein Leid, kein Krieg, keine Tränen mehr sein werden. Dass dies geschieht, liegt nicht in unserer Hand. Dennoch sollten wir uns bemühen, Gott mehr Hilfe als Hindernis zu sein. Darum: Steh auf für eine demokratische, gerechte Gesellschaft – damit keiner verloren geht und jede eine Stimme hat. Verstehe ich mich selbst als politischer Mensch? Warum? Warum nicht?

  • Kann ich im Vertrauen auf Gott auch darauf vertrauen, dass andere Menschen auch das Gute für unsere Gesellschaft und diese Welt wünschen?
  • Kein Leid, kein Krieg, keine Tränen – für wen wünsche ich mir das derzeit am meisten?

 

Anregung zu lebensgeschichtlichem Erinnern

Diskussionen, Wahlen, Vereins- oder Gruppentreffen – seit dem  Volksschulalter setzen wir uns mit anderen Menschen auseinander, ob in der Familie, in der Kirche, in Schule, Ausbildung und Beruf, beim Sport oder Hobby oder einfach auf öffentlichen Plätzen. Manchmal ist Mut gefordert, um für die eigenen Überzeugungen einzutreten und in das Gespräch einzutreten.

  • An welche Meinungsverschiedenheiten aus meinem Jugendalter erinnere ich mich? Mit welchen Freund*innen, mit welchem Elternteil, mit welchen Geschwistern hattest du Auseinandersetzungen? Worum ging es dir dabei?
  • Wie ging es dir, als du zum ersten Mal wählen gehen durftest?
  • Wann brauchtest du im Leben mal besonders großen Mut, um deine Meinung zu äußern? Wie hast du diesen Mut aufgebracht? Warum war es dir bei dieser Sache so wichtig, deine Meinung zu sagen?

 

Anregung zu einer Gedächtnisübung:  Griechenland und USA

 

Das antike Griechenland war die erste „Demokratie“ (jedenfalls nannten sie es so – auch wenn nur freie Männer mitbestimmen durften, nicht aber Menschen anderen Geschlechts oder Sklav*innen!) – die USA gelten als die erste „moderne“ Demokratie. Ordne die Begriffe und Symbole jeweils Griechenland oder den USA zu: zeichne einen Kreis um die „amerikanischen“  und einen Kasten um die „griechischen“ Begriffe/Symbole.

Gedächtnisübung  Griechenland und USA (c) St. Jakobus Ockstadt

 

 

Anregung zum  Austausch

Ruf einen Freund*in, einen Bekannten, einen Verwandten an, mit der*dem du telefonieren kannst.

  • Erzählt euch gegenseitig von einem besonders mutigen Augenblick in eurem Leben.
  • Tauscht euch über eure Gedanken zur derzeitigen Politik aus. Worüber seid ihr froh?
  • Was verbindet euch mit Griechenland oder den USA (oder einer anderen Gegend, die ihr einmal bereist habt)?

 

Wissenwertes:

Weißt  du, dass

  • Frauen erstmalig seit 1919 von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten?
  • Demokratie „Herrschaft des Volkes“ bedeutet?
  • die drei „Gewalten“ im Staat „Legislative, Judikative und Exekutive“ heißen?
  • du für die bevorstehende Wahl auch eine Briefwahl beantragen kannst?

 

Anregung zu einer Konzentrationsübung: Schüttelwörter

Die Buchstaben der Wörter sind durcheinander gewürfelt – bring die Buchstaben wieder in die richtige Reihenfolge! Welche Begriffe sind hier gemeint?

 gateBsudn   ______________ stzeeG    ___________________

teednAgbore  _____________   rchitGe    ___________________

zttlWehla ________________    enruWlah___________________

nagghlaW________________   inMinsteri___________________

hcneKurze________________  ssafnugVre__________________

rtaSroinene_______________   streRegi ____________________

husRaat _________________   reKmam ____________________

alarPtnme _______________    ügrBeinr ____________________

 

Hier wieder  ein paar Ideen, wie ihr aktiv die Zeit der Einschränkungen durch Corona gestalten könnt. Nehmt euch dazu  jeden Tag Zeit und gebt euch selbst eine Struktur!

Schreibt eure Lebensgeschichte auf.

Auf diese Weise könnt ihr zum einen euren Kindern und Enkeln etwas Bleibendes hinterlassen und zum anderen euch selbst vergewissern, was ihr in eurem Leben geleistet und erlebt habt. Vielleicht entdeckt ihr auf diese Weise Ressourcen und Fähigkeiten, die ihr  schon längere Zeit  nicht  mehr im Blick gehabt habt.

Ich persönlich bin heute sehr froh darüber, dass ich einmal aus den handschriftlichen Aufzeichnungen meiner Mutter ein Buch mit ihren Lebenserinnerungen geschrieben habe. Für ihre 9 Kinder, 18 Enkelkinder und 22 Urenkelkinder ein sehr wertvolles Erinnerungsgeschenk.

Schaut aus dem Fenster.

 

Nehmt bewusst wahr was ihr alles seht –hört – riecht. Nehmt auf diese Weise eure Umgebung neu und intensiv wahr. Versucht dann, wenn ihr wieder im Zimmer seid, ein Bild in Form  eines Polaroid-Fotos gedanklich festzuhalten und in Stichworten zu beschreiben und zu notieren oder malt dieses. Wenn ihr dies über einen längeren Zeitraum tut, erhaltet ihr ein kleines Album, das euch zeigt was sich in eurer Umgebung tut und was euch wichtig ist.

Führt ein Tagebuch.

Diese Zeit ist eine Ausnahmesituation, die hoffentlich so schnell nicht wieder vorkommt. Deshalb ist es interessant diese Zeit festzuhalten.   Teilt den Tag in verschiedene Sequenzen ein und nehmt euch am Ende der Sequenz Zeit zu notieren

  • Was habe ich getan?
  • Welche Gedanken haben mich bewegt?
  • Welche Gefühle waren damit verbunden?
  • Was hat mich gefreut?

Schau dir dein Fotoalbum an.

Nimm deine Fotoalben aus dem Schrank und geh anhand der Fotos in die Vergangenheit zurück. Lass die Erinnerungen wieder aufleben, die mit den Bildern verbunden sind. Vielleicht tauchen durch diese Rückschau wieder Menschen auf mit denen du schon längere Zeit keinen Kontakt mehr hattest, oder Orte, die du gerne mal wieder besuchen möchtest., oder Tätigkeiten, die in Vergessenheit geraten sind und wieder aufgenommen werden könnten. Notiere dir diese Dinge und überlege dir konkret was du davon wiederbeleben möchtest und wie du dies tun willst. Dabei ist es gut möglichst konkrete Schritte zu planen, z.B. was – wann – wie?

Mein Hinweis: Eure Fotos von früher werden für eure Nachkommen umso interessanter und wertvoller, wenn ihr zu ihnen einige Angaben dazuschreibt.

 

Schreibe täglich ein Elfchen oder ein Haiku. Koche deine Lieblingsrezepte und mache daraus ein kleines Kochbuch. Widme dich deinem Kleiderschrank und mache „Modenschau“ nur für dich. Hast du schon mal einen Brief an dich selbst geschrieben?

 

Es grüßt euch herzlich                             Heinrich Bayer vom Seniorentreffteam