Schmuckband Kreuzgang

3. Rundbrief an unsere Senioren*innen in der „Corona-Zeit“

Liebe Senioren*innen der Pfarrgemeinde St. Jakobus Ockstadt ,

in den vergangenen Jahren legten wir in den Sommermonaten jeweils eine Pause ein, denn die meisten Ockstädter waren bei der Ernte auf dem Feld oder im Garten fest eingeplant oder  sind zur Erholung in den Sommerurlaub gefahren.  Unsere Treffen wurden dann wieder im Herbst fortgesetzt.

 

Rundbrief 3 Kirschen (c) St. Jakobus Ockstadt

Ich möchte diesen Rundbrief dem Thema Reisen widmen und habe hierzu Impulse, Übungen und Anregungen zusammengestellt.

Jeder und jede von uns hat schon viele Reisen unternommen, mancher sogar in alle Welt.  Nicht nur der Gedanke an die weite Ferne kann dabei beflügeln, sondern auch der Gedanke an kleine Ausflüge, an „kleine Fluchten“, die einen aus dem Alltag ausbrechen lassen.

 

Geistlicher Impuls: Reisesegen

Es ist eine alte Tradition der Kirche, Menschen vor Beginn einer Reise zu segnen.

Ich persönlich erinnere mich daran, dass sich die Teilnehmer jeweils vor Antritt einer Reise in der St. Jakobuskirche zum Reisesegen getroffen haben, so

  • Am 4.Oktober 2000 vor dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela,
  • Am 21.Oktober 2003 vor der Türkeireise auf den Spuren des Apostels Paulus und am
  • Oktober 2005 vor der Pilgerreise in die Ewige Stadt Rom.

 

Von allen Reisen haben wir schöne Bilder und Berichte gemacht, die ich bei Gelegenheit an einem Seniorennachmittag vorstellen kann. Diejenigen, die auf  den Reisen dabei waren, erinnern sich dann bestimmt gerne an Bilder und Erlebnisse.

 

Und jetzt eine erste Aufgabe:

Lest und sprecht den folgenden Text von Herbert Jung:

 

Unser Gott, dem keine Wege fremd sind, gehe mit uns in neues Land. Er lasse unsere Reisewege sicher sein und uns wohlbehalten heimkehren an den Ort, von dem wir aufgebrochen sind.

Er lasse uns Freude finden an den Werken seiner Schöpfung und Freude an dem jetzt noch Fremden.

Er schenke uns  ein feines Gespür und ein offenes Herz, dass wir nicht nur die  Sprache der Menschen verstehen, sondern auch was deren Seele schreibt und ihre Träume nährt.

Unsere Zunge möge sich freuen an uns unbekannten Früchten und unsere Augen an Bäumen, Pflanzen und Blumen, deren Form und Farbe wir noch nie gesehen und deren Duft die Nase bisher nicht kennt.

Er lasse sich finden auch dort, wo Sein Name anders gesprochen und die Nachricht von Ihm uns fremd erscheint.

So wird unser Herz sich weiten – und unser Glaube neue Bilder von Ihm entdecken.

Er lasse uns heil zurückkommen in unser Haus, erfüllt von Schönheit seiner Welt, erholt und erfreut für unseren Alltag.

Das gewähre uns Gott, der ausgezogen ist mit Seinem Volk in ein anderes Land: der Vater, der all das geschaffen, der Sohn, der diese Erde geliebt, und der Geist, der alles in Atem hält.     

       

  • Was spricht dich in diesem Text besonders an? Was verbindet dich mit Reisesegen?
  • Im Text wird der Aufbruch und die Heimkehr angesprochen – gehören diese beiden Dinge für dich zusammen? Weshalb? Weshalb nicht?
  • Welche Erfahrungen hast du mit Aufbrechen? Welche mit Heimkommen?

Ein Gedanke „zum Mitnehmen“:

Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe, aus ein paar sonnenhellen Tagen sich so viel Licht ins Herz zu tragen, dass, wenn der Sommer längst verweht, das Leuchten immer noch besteht.   

                             Johann Wolfgang von Goethe

 

Anregung zu einer Gedächtnisübung:             Namen merken

Auf meiner noch nicht ganz vollständigen Namensliste der Besucher unserer Seniorennachmittage hat mein Computer die Namen vertauscht.

 

  • Schreibe alle Nachnamen auf, die du richtig zuordnen kannst !
  • Nimm dir an einem anderen Tag ein leeres Blatt zur Hand und schreibe alle Namen auf, die du dir merken konntest. Kannst du dich noch steigern?

 

Vornamen

Nachname

richtiger Nachname

Christa und Hermann

Schnaubelt

 

Elisabetha

Kosch

 

Christa

Ewald

 

Anneliese u. Willi

Bornmann

 

Mechthild u. Heinz

Fischer

 

Josefa

Ewald

 

Mechthild

Weiser

 

Marianne u. Erhard

Weidmann

 

Elisabeth

Schuck

 

Christa

Henritzi

 

Brigitte

Bohl

 

Maria

Müller

 

Anna

Weyrauch

 

Margarete u. Robert

Ewald

 

Dr. Reiner

Klein

 

Ursula

Schnitzler

 

Marianne u. Karlheinz

Zecha

 

Anita

Gröninger

 

Poldi u. Josef

Leidecker

 

Brunhilde

Klein

 

Uta u. Rudi

Koch

 

Maria

Gröninger

 

Margarete

Witzenberger

 

Hannelore u. Horst

Weil

 

Ilse u. Werner

Gröninger

 

Rita

Dienst

 

Heinz Josef

Schaaf

 

Maria

Ewald

 

Margarete

Gröninger

 

Doris

Neumann

 

Antonie

Klein

 

Christel

Gröninger

 

Gabi

Seib

 

Rosi

Margraf

 

Hedwig

Dimmer

 

Josef u. Hiltrud

Mörler

 

Gisela

Klingl

 

Waltraud

Müller

 

Marianne

Margraf

 

 

Anregung zum Austausch (per Telefon):

  • Wähle eine oder mehrere Personen aus und rufe sie an. Sprecht am Telefon von eurem schönsten Reiseerlebnis. Ganz egal, ob es ein Ausflug, ein Urlaub oder etwas Anderes war.
  • Bedanke dich fürs Erzählen und Zuhören- und verabredet euch zu einem weiteren Telefonat!
  • Überlege, welche Personen du einmal ansprechen und fragen könntest, ob sie zukünftig auch an unseren Seniorentreffen teilnehmen möchten.
  • Wohin würdest du gerne einmal mit den Senioren einen Tagesausflug machen, sobald das wieder möglich ist. Euren Vorschlag nehme ich auch gerne telefonisch (Tel.5406) oder per Mail (heinrich@gmail.com) entgegen.

 

 Zeit zum Nachdenken – Impuls

 

Liebe Senioren*innen,

in der Zeit, in der die Pandemie noch nicht überwunden ist und in der unsere Bundesregierung immer noch rät , Kontakte zu meiden und auf das Reisen zu verzichten, finden sich im Internet immer mehr veröffentlichte geistige Impulse zu den verschiedensten Themen.  In einem Newsletter, den ich derzeit wöchentlich von Pfarrer Vogler aus Amöneburg zugeschickt bekomme, fand ich folgende Gedanken zu den Themen  Gesundheit und Zufriedenheit. Ich widme diese Zeilen vor allem den Geburtstagskindern unter uns, die wir zurzeit nicht besuchen können.  Er schreibt:

 

„Ich wünsche dir Gesundheit!  Das ist das Wichtigste“ – Jeder von uns hat sicher schon diesen Wunsch zum Geburtstag gehört oder selbst verwendet. Gesundheit ist ein wichtiges Gut und vor allem in den Zeiten der Coronapandemie in aller Munde. Wer gesund ist sollte froh und dankbar sein.

Ein Freund  sagte zu diesem Thema: „ Ich wünsche jemandem lieber Zufriedenheit. Dies ist noch wichtiger als Gesundheit.  Ein Mensch, der krank, aber trotzdem zufrieden ist, ist besser dran als jemand, dem es nur gut geht, wenn er gesund ist.“ Stimmt. Das leuchtet ein. Ich denke Gesundheit und Zufriedenheit sind beides sinnvolle Wünsche.

Beim Nachdenken darüber kam mir in den Sinn, dass es meines Erachtens noch etwas Wichtigeres gibt: Hoffnung. Damit meine ich nicht in erster Linie eine Hoffnung wie: „Es wird schon wieder werden!“ oder: „Hoffentlich geht es dir bald besser!“ Sondern ich meine eine Hoffnung, die eine sichere Erwartung darstellt. Etwas Gewisses, das auf alle Fälle da ist und trägt. Etwas, das einem nicht genommen werden kann.

Dabei wird schnell klar, dass es so etwas Sicheres und Gewisses auf dieser vergänglichen Erde kaum geben kann. Solche Hoffnung muss also woanders herkommen.

Die Bibel spricht von einer konkreten Hoffnung, die Gott uns schenken möchte. Eine Hoffnung, die bleibt, wenn die Gesundheit geht. Eine Hoffnung, die bleibt, wenn die Lebenssituation alle Zufriedenheit raubt, wie viele es zurzeit erleben.

In Jesus Christus schenkt uns Gott die Gewissheit, dass er jede Minute unseres Lebens bei uns ist. „Ich bin bei euch alle Tage (eures Lebens) bis zum Ende der Welt“, heißt es im Matthäusevangelium (Mt 28,20). Und der christliche Glaube lebt aus der Hoffnung, dass unser Leben ein „Happy End“  haben wird! („Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin!“ – Joh 17,24).

Nicht nur in der zurückliegenden Fastenzeit sondern gerade auch in dieser Zeit der Pandemie sind wir eingeladen, uns unserer Vergänglichkeit bewusst zu werden und die Zeit, die uns hier auf Erden verbleibt, in den Blick zu nehmen und gut und sinnvoll zu nutzen.

Der Glaube, dass Gott mich dabei  begleitet und mich zum Ziel meines Lebens führt, nämlich zur niemals mehr endenden Gemeinschaft mit IHM (=Ewigkeit), gibt mir Kraft.

Wer aus diesem Glauben lebt, kann zum Hoffnungsträger werden, gerade in diesen schwierigen und unruhigen Zeiten.