Liebe Senioren*innen der Pfarrgemeinde St. Jakobus Ockstadt !
Sicher erinnert ihr euch noch an unser gemeinsames Gespräch mit dem Hausarzt Dr. W. Pilz, den ich im März letzten Jahres ins Jugendheim eingeladen hatte, um uns über das sich ausbreitende Coronavirus zu berichten und Empfehlungen zu geben.
Seit dieser Zeit müssen wir nun schon auf unsere gemeinsamen Begegnungen im Jugendheim oder auch z.B. auf den Austausch nach den Gottesdiensten verzichten.
In vielen unserer Gespräche ging es in den vergangenen Wochen um die Corona-Schutzimpfungen. Einige von euch sind sehr erleichtert, da sie sich bereits impfen lassen konnten. Die meisten von uns hoffen noch darauf, auch bald einen Impftermin zu bekommen, um vor Ansteckung geschützt zu sein.
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind wir besonders auf das Phänomen der Zeit aufmerksam geworden. Ich möchte in diesem Rundbrief dieses große Thema aufnehmen und habe daher für euch wieder Impulse, Übungen und Anregungen zusammengestellt und hoffe, dass ihr die Zeit findet, diese weiterzutragen und an Freunde und Bekannte zu verteilen.
Impuls: Die Zeit fliegt Lies den Text am besten laut vor:
Davon fliegt die Zeit. Aber sie ist mir auch schon zugeflogen. Ich erzähle euch davon: Plötzlich saß sie da, mit einem Zettel im Schnabel. Ein Gruß an meine Vergangenheit, ein Gruß an meine Zukunft. Die kleine Zeit wollte, dass ich mitkomme – ich durfte mich entscheiden: Mit in die Vergangenheit, in die Erinnerung. Oder mit in die Zukunft, in meine kühnsten Träume. Ich sage ihr, dass ich nicht in der Zeit reisen könne. Sie wollte mich überzeugen, mitzukommen. Da sang ich ihr ein Lied, um sie zu trösten.
Die letzte Zeile klingt mir noch im Ohr:
„Denn ich kann dich nicht begleiten, / weil ich hier bleiben muss“
Hier im Jetzt
Hier im Augenblick
Hier in meiner Gegenwart (Johannes Braun)
Anregung zur körperlichen Übung – Bewegtes Eigenlob
Eigenlob dazu sprechen:
1x in die Hände klatschen jetzt
rechte Hand auf die linke Schulter bin
linke Hand auf die rechte Schulter ich
beide Arme hoch strecken fit
Anregung zu einer Gedächtnisübung
Finde eine passende, vielleicht sogar lustige Ergänzung – verbinde mit einem Stift die Begriffe auf der linken Seite mit den Worten auf der rechten Seite!
Beispiel:
Keine Uhr ---------------------------------------------------- ohne Zeiger
Kein Anfang ohne Sekunden
Keine Stunde ohne Blüten
Keine Minute ohne Kaffee und Kuchen
Keine Pause ohne Pause
Kein Frühjahr ohne Minuten
Keine Vergangenheit ohne Hoffnung
Kein Seniorentreffen ohne Ende
Keine Zukunft ohne Erinnerung
Kein Sommer ohne Ende
Keine Arbeit ohne Ruhe
Keine Freizeit ohne Sonne
Anregung zu lebensgeschichtlichem Erinnern
Zeichnen und Schreiben können die Zeiten überbrücken. Wir können heute vieles lesen, was Menschen vor hundert Jahren geschrieben haben, und selbst was vor zwei- bis dreitausend Jahren aufgeschrieben wurde. Wir können sogar in einigen Höhlen Gemälde anschauen, die vor ca. 30 000 Jahren geschaffen wurden. Manche Menschen schreiben ihre Memoiren oder ihre Autobiografie.
Rufe dir einen Tag ins Gedächtnis, an den du dich besonders gut und intensiv erinnern kannst -aus deiner Kindheit, deiner Jugend, aus dem Erwachsenen- oder Rentenalter. Schreibe auf, was an diesem Tag passiert ist, was du gemacht hast. Wenn du möchtest, kannst du sie uns einmal bei einem Seniorennachmittag vortragen.
Fragen, die dir dabei helfen können sind z.B.:
Anregungen zu einer Konzentrationsübung: Schüttelwörter
Die Buchstaben der Wörter sind durcheinander gewürfelt – bring die Buchstaben wieder in die richtige Reihenfolge! Welche Begriffe sind hier gemeint?
rUh __________ netmoM _____________________
tsFir __________ ugnalPn _____________________
gTa __________ eMßu _____________________
rhaJ __________ iezrieFt _____________________
edtSnu __________ tuahaJrdnsE _____________________
trlAe __________ kedenuS _____________________
sePua __________ wgEitiek _____________________
iktHke __________ fZkutun _____________________
Thema: Meine Zeit(en) – Meine Geschichte(n)
Jeder und jede von uns hat verschiedene Zeiten und verschiedene Etappen der Geschichte erlebt. An manche Zeit und manche Geschichte erinnert ihr euch oft. An manche Zeit und manche Geschichte erinnert ihr euch kaum noch. Aber alle Zeiten und Geschichten sind die „Puzzle-Teile“ eures Lebens.
Lest euch den folgenden Text (aus der Bibel Buch Kohelet/Prediger, Kap.3, Verse 1-8, Einheitsübersetzung) zum Thema Zeit am besten selbst laut vor:
Alles hat seine Stunde.
Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit:
Eine Zeit zum Gebären eine Zeit zum Suchen
und eine Zeit zum Sterben, und eine Zeit zum Verlieren
eine Zeit zum Pflanzen eine Zeit zum Behalten
und eine Zeit zum Ausreißen und eine Zeit zum Wegwerfen,
der Pflanzen,
eine Zeit zum Zerreißen
eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Zusammennähen,
und eine Zeit zum Heilen eine Zeit zum Schweigen
eine Zeit zum Niederreißen und eine Zeit zum Reden,
und eine Zeit zum Bauen,
eine Zeit zum Lieben
eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Hassen,
und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für den Krieg
eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Frieden.
und eine Zeit für den Tanz;
eine Zeit zum Steinewerfen
und eine Zeit zum Steinesammeln,
eine Zeit zum Umarmen
und eine Zeit, die Umarmung zu lösen,
Es grüßt euch herzlich Heinrich Bayer vom Seniorentreffteam