Dazu war aus der Eifel die Glockengießerei Schmitt mit Fachleuten gekommen, darunter Juniorchef Christoph Schmitt mit Lehrling Julia Robiller. Schritt für Schritt wurden zuerst Werkzeuge, Holzbohlen und weiteres Material nach oben gebracht, alles bei leichtem Regen und gefährlich anzusehen. Erst ab ca. 14.00 Uhr waren die Glocken an der Reihe.
Die erste Glocke war in Brockscheid in der Eifel gegossen worden und wiegt 495 kg. Die nachfolgende Glocke kam am Sonntag, 25. Oktober 2020 in Offenbach zur Welt und wiegt 
345 kg. Der Guss der Glocke in Offenbach war erstmals hier zu erleben und sie ist damit eine echte und einmalige Offenbacherin. Stadtverordnetenvorsteher Stephan Färber und Bürgermeister Peter Freier waren dabei Zeitzeugen. Geweiht wurden die Glocken am 
1. Advent, 29. Dez. von Weihbischof Dr. Udo Bentz mit Weihrauch, Chrisam und drei ersten Schlägen als Klangproben gegen die Glocken, neben dem Herz-Jesu-Altar am Taufbecken der Marienkirche. 
Gespendet wurden die Glocken durch eine Dame aus der Gemeinde, die damit ihre verstorbenen Eltern ehren wollte, was ihr ein Herzensanliegen war. Beim Einbringen der Glocken war sie auch im Glockenturm, um das Geschehen im Foto festzuhalten. 
In schwindelnder Höhe waren dann die zwei Fachleute am Werk, die neuen Schwestern der Glocken in die Glockenstube zu holen. Bevor die Offenbacher Glocke hinaufgezogen wurde, streichelte Pfarrer Hans Blamm sie noch einmal und gab das Startzeichen für die Fahrt nach oben.
Bis Freitag, 18. Dez. sollen die notwendigen Glockenstühle aufgebaut werden. Mit ihrem Einzug in ihre neue Heimat wächst die Zahl nunmehr auf zehn Glocken an. Man darf das Geläute der Marienkirche jetzt mit den Domgeläuten in Mainz, Fulda und Frankfurt vergleichen. Am 1. Weihnachtsfeiertag, 25. Dez. 2020, 15.00 bis 16.00 Uhr, sollen sie beim Glockenkonzert ihre Premiere erleben können. Mit ihrem hellen Klang werden sie in der Glockenfamilie weit über Stadt und Land erklingen zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen, alles trotz Coronapandemie. Das neue Geläute soll Hoffnung und Frieden verkünden. 

Helmut Krämer