„...wehe, wenn ich auf das Ende sehe“

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Datum:
Sa. 19. Nov. 2022
Von:
Stefan Fillauer

„...wehe, wenn ich auf das Ende sehe“
Liebe Brüder und Schwestern im Glauben, kennen Sie diesen Satz? - Richtig, aus „Max und Moritz“, der berühmten Geschichte von Wilhelm Busch und den immer neuen Streichen der beiden. Aber bisweilen überkommt Menschen gerade heute ein ähnlicher Gedanke oder widerfährt ihnen ein solcher Satz – mit Blick auf so viele dunkle Nachrichten tagaus tagein – Krieg in der Ukraine und Auswirkungen nahezu weltweit; „Spargürtel“ auf vielen Gebieten;
dazu auch manche Stimmung in der Kirche – und dann kommt noch das Novemberdunkel jenes unangenehmen Monat hinzu, der uns wie keiner sonst mit der Vergänglichkeit alles Irdischen konfrontiert und einholt.

„...wehe, wenn ich auf das Ende sehe“ –
christliches Denken und Handeln sieht anders aus! Da schauen wir nicht auf die Vergänglichkeit, sondern Vorläufigkeit alles Irdischen, dessen Gestalt vergeht und Hauptsache, ja Voll-Endung noch aussteht! Da dürfen wir sogar und vielleicht gerade inmitten des Dunkels das Licht suchen und finden; und vielleicht sogar der Krise auf
verschiedenen Gebieten deshalb und dann etwas Positives abgewinnen, wo und wenn
wir wesentlicher werden. Gerade dazu animiert uns der November, in der Frage, was
bleibt, und was gibt meinem Leben wirklich Halt – und ´vermag so zum neuen Inhalt
meines Lebens zu werden. Und wie getrost gehen wir unserer eigenen Voll-Endung
entgegen! Hier dürfen wir unseren eigenen Glauben neu ernst nehmen – und vielleicht
auch neu ent-decken!

Gerade die dunkle Jahreszeit mit den langen Abenden (und noch vor dem Advent!) lädt ja geradezu ein, ein Buch in die Hand zu nehmen; vielleicht auch einmal neu das Buch der Bücher, die Hl. Schrift; darin zu lesen und eine Ent-deckungs-Reise beginnen und die Quelle der Hoffnung neu zu finden. Darin fängt Erneuerung an!


„...wehe, wenn ich auf das Ende sehe“ –

Nein, diesen Satz mag ich nicht unterschreiben. Vielmehr: Freude und Seligkeit, wenn ich auf die Vollendung blicke, danach Ausschau halte und darin Orientierung finde! Das wünsche ich uns allen von Herzen!


Mit priesterlichem Segens+Gruß

Ihr Pfarrer St. Fillauer