Schmuckband Kreuzgang

Gedanken zum 4. Fastensonntag

IMG_4324 (c) marion bauer
Datum:
So. 19. März 2023
Von:
jolie

Liebe Schwestern und Brüder, (Pfr.)

ein herzlicher Ostergruß für Sie alle aus dem Pfarrhaus! hoffentlich haben Sie die lange Winter- und Kältezeit im schönen Vogelsberg gut überstanden. Möglicherweise waren für den einen oder anderen die Abende manchmal arg lang und der Wechsel von Regen, Kälte und Dunkelheit nicht leicht zu verkraften. Umso dankbarer begrüßen viele nun die erste Frühlingssonne und das Knospen und Sprießen der Natur. Ich hoffe und wünsche, dass es Ihnen ähnlich geht!

Nachdem die Sorge um Virus und Ansteckung einigermaßen vorüber ist, halten uns andere Sorgen in Atem, im Großen wir im Kleinen. Ich bin sehr dankbar, dass wir in diesen wirren und oftmals auch bedrängten Zeiten unsere Kirchen in Schotten und Gedern offenhalten können und Menschen nicht nur zu den Gottesdiensten willkommen heißen können. Wie oft geschieht es, dass jemand eine Kerze entzüdet oder zu einem stillen Gebet kurz in der Kriche niederkniet. Das schenkt Mut und Zuversicht!

Im „pastoralen Weg“ geht es derweil weiter in Richtung Großpfarrei. Zum ersten Januar 2025 wird Pfarrer Stein die neue Großpfarrei (bestehend aus den fusionierten Pfarreien des Dekanates Wetterau-Ost) als leitender Pfarrer übernehmen. In Schotten und Gedern wird er in diesem Sommer als Pfarradministrator eingesetzt. Ich werde dann als Pfarrvikar im gesamten Pastoralraum Wetterau-Ost tätig sein und bin dankbar für die herzliche Aufnahme, die ich bei Ihnen gefunden habe.

Es gibt also viel zu tun. Ich bitte Sie, im Glauben nicht nachzulassen. Durch den Besuch der Gottesdienste, aber auch durch die aktive Mitarbeit in unseren Gemeinden zeigen viele, dass Ihnen die Zukunft „Ihrer“ Pfarrei am Herzen liegt. Dafür bin ich dankbar.

Wer die Geschichte unserer Pfarreien kennt, der weiß, aus welcher Bedrängnis sie hervorgegangen sind. Das erfüllt mich persönlich mit Vertrauen uns zuversicht.

Wir alle wissen nicht, was die Zukunft bringen wird. Die Spaltung in unserer Kirche, die Uneinigkeit der Bischöfe, die Verwirrung im Kirchenvolk sowie die zahllosen Skandale innerhalb der Kirche haben den Glauben bei vielen im Tiefsten erschüttert. Niemand sollte das bagatellisieren.

Aber: Die Botschaft von Tod und Auferstehung Christi, das christliche Zeugnis so vieler Männer und Frauen durch die Geschichte hindurch und nicnt zuletzt das Vertrauen, dass Gott uns nicht verlässt, hat trotz (oder gerade wegen?) dieser erschütternden Erkenntnisse nichts von seiner Kraft eingebüßt.

In dieser zuversicht grüßt und segnet Sie mit allen guten Wünschen

Ihr Hendrick Jolie, Pfr.