Schmuckband Kreuzgang

4. Advent

Vierter Advent (c) Salome Rehberg
Vierter Advent
Datum:
Sa. 19. Dez. 2020
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 20. Dezember zum 4. Advent im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Vorspiel: Kündet allen in der Not (Satz: Ralph Stiewe; Altsaxophon: Christian Kunz; Tenorsaxophon: Michael Rehberg)

 

Eingangslied: GL764 Tauet Himmel (Matthias Hampel)

Liturgische Eröffnung

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, Christus, den Maria in sich trägt, ist bei uns – schon im Hier und Jetzt und allezeit. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde!

Nur noch wenige Tage bis zu diesem so anderen Weihnachtsfest! Wir hören heute im Evangelium, wie Maria vom Engel die Botschaft bekam, dass sie schwanger werden wird. 9 Monate sind seither vergangen …

In diesen Tagen dürfen wir uns Maria vor Augen halten, die hochschwanger unterwegs ist – nach Bethlehem. Wie ungewiss war das, was sie erwartete. Einfach war das nicht.

Auch wenn wir nicht gerade schwanger sind, so gehen wir doch mit diesem Weihnachtsfest noch immer vielen ungewissen Gegebenheiten entgegen. Wie Maria sicher am Limit ging – bei einem solch langen Weg – hochschwanger, so gehen gerade viele von uns am Limit – nach inzwischen 9 Monaten einer alles andere als erfreulichen Zeit, die doch sehr an unseren Kräften und Nerven gezehrt hat.

Auch wenn wir uns noch so gar nicht vorstellen können, wie dieses Geburts- und Weihnachtsfest in diesem Jahr aussieht, so dürfen wir den, den Maria mit sich trägt und der in uns, bei uns allen sein will, sehnsuchtsvoll in unsere Mitte rufen! Auch an diesem letzten Adventssonntag tun wir dies noch einmal mit dem adventlichen Ruf: Maranatha, der uns dieses Mal hinüberführt ins Kyrie!

Maranatha:

Herr Jesus, komm ins Dunkel unsrer Welt.

Maranatha – Herr, komm doch wieder.

Herr Jesus Christus, gib uns die Kraft für unseren Weg, wenn wir kraftlos sind.

Maranatha – Herr, komm doch wieder.

Herr Jesus, wir erhoffen, ja, wir ersehnen Dich, Du unser HEILand!

Maranatha – Herr, komm doch wieder.

Kyrielied: GL 158 Tau aus Himmelshöhn (Stefan Worlitsch)

Heute leuchtet schon die vierte Kerze des Adventskranzes. Bald wird Gott als das große Licht in unser Leben leuchten. Ja, wir dürfen in Zuversicht auch in diesem Jahr dem Weihnachtsfest entgegengehen und glauben und hoffen: Er wird uns auch in diesem Jahr Leben schenken und all unser Dunkel erhellen!


Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, wenige Tage vor Weihnachten sind wir wie Maria auf einem beschwerlichen Weg. Nach 9 Monaten Schwangerschaft wusste sie nicht, wie das mit ihrer Geburt in der Ferne und ohne Vertraute um sich herum klappen sollte. Nach 9 Monaten der Pandemie wissen wir nicht, wie das in diesem Jahr werden soll, wenn wir Weihnachten feiern und nicht in gewohnter Weise zum gewohnten, überfüllten Gottesdienst kommen, uns nicht mit allen treffen dürfen, mit denen wir sonst gerne zusammen sind. Und doch wissen wir: Das Kind wird geboren werden – auch dann, wenn die Geburt beschwerlich werden sollte. Wir vertrauen darauf, dass Du, Gott, so auch in unser Leben dringen willst, auch und gerade, wenn es um uns herum gerade noch dunkel ist. So rufen wir Dich auch heute: Komm, Herr Jesus, komm – Komm in unserer Zeit und lass uns Dich schauen – heute und in Ewigkeit. Amen.


Kindergottesdienst:

Auch heute wieder gibt es einen Kindergottesdienst zur Vorbereitung auf Weihnachten:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)
 
Hier findet Ihr noch interessante Informationen zu dem, was vielleicht schon an Eurem Christbaum hängt oder was Ihr vielleicht noch an den Christbaum hängen mögt. Dazu gibt es gute Ideen für ein Gespräch mit Euren Eltern oder Großeltern.
 
Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 
 

(Gelesen von Marlen Reis)

 

Antwortgesang: GL 221 Kündet allen in der Not

Version zum Mitsingen (Stefan Worlitsch):

Chorvariante (Matthias Hampel, Kirchenchor Langgöns):

 

Zweite Lesung: Römer 16,25-27

(Gelesen von Petra Hamp)

 

Halleluja (Chiara Dyllus, E-Piano; Olivia Klatzka, Alt-Saxophon)

 

Evangelium: Lukas 1,26-38

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Liebe Gemeinde,

was haben Sie alles noch zu tun, damit Weihnachten werden kann? Welche Geschenke sind noch zu verpacken, welche Plätzchen zu backen, welche Arbeiten zu erledigen? – Denn es geht ja nicht nur auf Weihnachten zu. Auch der Jahresabschluss will getan sein. Da kann einem schon mal ganz anders werden. Meine Liste ist noch lang.

Auch David hatte große Pläne. Er wollte dem Herrn ein Haus bauen. Er selbst hatte erlebt, wie gut es ist, sesshaft zu sein. Bis dahin wurde die Bundeslade als Wohnung Gottes angesehen. Doch gemäß der beduinischen Gesellschaft gab es keinen festen Ort für diese Bundeslade – nur ein Zelt.

Ein Tempel musste her. Eine Kirche musste her. Wir müssen noch Gutes vorbereiten – für unsere Kinder, Enkel, für Freunde … Alles muss perfekt werden. Für die Menschen um uns herum, für Gott erst Recht.

Und natürlich muss das Haus, muss die Wohnung richtig schön geschmückt sein, wenn es das nicht schon längst ist. Es ist gut, einen Ort zu haben, an dem wir uns wohlfühlen. Gerade in einer Zeit, in der wir vermutlich wieder immer mehr ans Haus gebunden sein werden, weil wir wegen des Lockdowns längst nicht all unseren gewöhnlichen Aktivitäten nachgehen können.

Einen Ort zum Bleiben. Wie besonders muss das erst für Menschen sein, die Heimatlosigkeit oder Flucht kannten. Oder auch für einen Menschen in einer beduinischen Gesellschaft – wie König David.

Er genießt es offensichtlich, seinen Platz für sich gefunden zu haben. Und genau einen solchen Ort wünscht er deshalb auch für Gott. Deshalb möchte er gerne einen Tempel bauen.

Doch Gottes Pläne sind andere.  Nicht David soll ihm ein Haus bauen. Gott spricht zu ihm, dass er ihm selbst ein Haus bauen wird. Nicht jetzt, sondern dann, wenn seine Tage erfüllt sind, er sich zu seinen Vätern – also ins Grab legt.

Tolle Verheißung! Das hat David bestimmt nicht hören wollen! Erst sein Sohn wird diese Verheißung erleben; erst unter ihm, wird es den Tempel geben. Salomo wird diesen Tempel bauen. David selbst aber wird dann tot sein.

Andererseits ist es natürlich als Vater – oder als Mutter – wunderbar zu hören, dass der eigene Sohn oder die eigene Tochter berufen ist. Gott wird, so sagt er, diesen leiblichen Sohn – und das ist Salomo – als Nachfolger einsetzen und dem Königtum, das mit David begann, Bestand verleihen.

Gottes Vorstellung von einem Haus sieht anders aus. Kein prächtiger Tempel, keine prächtige Kirche steht da im Vordergrund. Auch wenn Salomo in Davids Nachfolge dann tatsächlich einen solchen Tempel in Jerusalem erbauen lässt.

An dieser Stelle bleibt dies noch offen. Hier geht es um das Haus Israel. Dem wird Bestand versprochen. Wichtig ist, dass Gott unter den Menschen wohnen kann. Ein Tempel, eine Kirche ist gut. Aber sie wäre unnütz, wären da nicht die Menschen, bei denen er eigentlich sein möchte. Gott verspricht David ein lange bestehendes Königreich, in dem er Gott sein wird.

Aus der Perspektive späterer Generationen betrachtet, mag dies lächerlich klingen: Ja, David hatte ein großes Königtum. Auch unter Salomo blieb es bestehen. Aber schon bald darauf zersplitterte dieses Königreich in viele kleine Reiche – und dann kam es gar zum Exil. Das Reich Israel als solches zerbrach. Und ja, aus heutiger Perspektive betrachtet: Wie problematisch es um ein großes Reich oder Land Israel bis heute bestellt ist, das wissen wir.

Und doch hält Gott sein Wort. Sein Haus, sein Reich sieht nämlich anders aus, als es jeglicher menschlichen Vorstellung entspricht.

Einer der nach altorientalischen Vorstellungen leiblichen Söhne dieses Davids war Josef. Der Verlobte Mariens war Nach-Nach-Nach-Nach-…-fahre Davids. Gemäß biblischem Stammbaum liegen 14 Generationen zwischen David und Josef. Und doch erfüllt Gott nach christlichem Glauben seine Verheißung über diesen Nachkommen Davids. Dieser Nachkommenschaft ist es nach biblischer Vorstellung geschuldet, dass er und seine Verlobte sich nach Bethlehem aufmachen werden. Josef, nicht Maria ist Nachkomme Davids.

Doch bereits zuvor spricht Gott über einen Engel, wie wir das heute gehört haben, nicht wie nach alter Vorstellung „normal“ gewesen wäre, zu ihm, einem Mann, sondern zu seiner Verlobten Maria. So baut er sein Haus. Diese Maria soll einen Sohn empfangen. Dieser Sohn ist Jesus, dieser Sohn ist Nachkomme Davids. Sein Königtum hat Bestand. Ebenfalls völlig anders, als David sich damals sein Königreich aufgebaut hatte, völlig anders, als Menschen sich das vorstellen, aber eben genau so, wie Gott das will. Maria wird zum Tempel: In ihr wächst Jesus – wie es der Glaube uns sagt, Gottes Sohn – heran. In ihr hat Gott auf ganz besondere Weise Wohnung genommen – nicht, weil sie entschieden hätte, Gott einen Tempel zu bauen, sondern weil Gott das so wollte. Und weil sie Ja gesagt hat zu diesem Willen Gottes.

Der Tempel, den Salomo in Jerusalem baute, ist wichtig. Er wurde eine Heimat für die Bundeslade. Doch Gott will noch mehr: Er will unter den Menschen wohnen, ja, er will in uns Menschen wohnen. Zuallererst hier in Maria.

Doch wir glauben, dass Gott in jedem von uns wohnen will! Paulus schreibt uns das einmal so: „Ihr seid Tempel des Heiligen Geistes.“

Jeder Mensch also ist eine solche Wohnung Gottes. Und gerade in dieser Zeit, in der wir nicht so wie sonst an Weihnachten in großen überfüllten Kirchen feiern können, dürfen wir uns das bewusst machen. Ja, es ist schön, und es ist großartig, dass wir hier schöne Kirchen haben, in denen wir uns wohlfühlen. Und in denen Gott sich wohl fühlt. Aber vor allem will er bei und in jedem von uns sein. (Gleichgültig, wie aufgeräumt oder geputzt die Wohnungen sein werden!)

Tja, und was müssen wir dafür nun also noch alles tun, damit dann in wenigen Tagen Weihnachten werden kann, Gott bei uns wohnen kann?

Gar nichts. David sollte nichts tun; Maria brauchte nichts tun. Gott selbst wird diesen Tempel bauen. Auch hier und heute unter uns. Bei Ihnen, bei mir. Er lädt uns ein, dazu „ja“ zu sagen. Amen.


Credo:

Ein Ja zu Gott – das ist der Ausdruck des größten Glaubens und Vertrauens. Ein Ja zu unserem Leben – wie es gerade aussieht, das ist das Ja zu unserem Schöpfer, der uns so, wie wir sind, geschaffen hat und liebt. Bekennen wir uns zu ihm, unserem Gott – im Vertrauen, dass er Mensch werden will wie wir und so in unserer Lebenswirklichkeit dabei sein will. Sprechen wir unser Ja, unser Amen, wir glauben, mit den Worten des Apostolischen Glaubensbekenntnisses oder singen wir es mit dem Glaubenslied: Glaubenslied: GL 178 Amen, wir glauben.

 

Friedenszeichen:

Wer so Ja sagt – zu sich selbst, zu Gott und zu anderen Menschen – , der wünscht sich den Frieden, diesen Frieden, den Jesus an Weihnachten als kleines Kind in unsere Welt bringen will. Beten wir immer wieder um diesen Frieden: mit uns selbst und mit anderen; und setzen wir selbst Zeichen dieses Friedens. 

Ein kleines Zeichen setzen wir in jedem Gottesdienst im Friedensgruß. Ein kleines Zeichen setzen wir vor allem in unseren Herzen, indem wir an die Menschen denken, die wir am wenigsten mögen, und genau diesen den Frieden Gottes zusprechen. Und natürlich auch all denen, die uns wichtig sind, und allen, die diesen Frieden ganz besonders brauchen. So sagen wir es einander:

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

 

Musik vor der Mahlfeier: GL 704 Ein Funke (Chiara Dyllus, E-Piano; Olivia Klatzka, Alt-Saxophon)

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Wir brauchen Gott keinen Tempel zu bauen. Er selbst baut seinen Tempel, er selbst wird zu uns kommen, um bei uns, um in uns zu wohnen. Maria wird zum Tempel. Doch er braucht auch uns heute, dass wir sein Tempel sind. Er will bei uns wohnen, bei uns sein. Darauf dürfen wir vertrauen – auch und gerade in dunklen Zeiten. Das dürfen wir feiern. Auch heute. Und so dürfen wir auch in diesem Gottesdienst Brot brechen und essen, Wein oder Saft trinken und ihn in unsere Mitte rufen.

Wir dürfen vertrauen: Gott ist bei uns – schon jetzt in dieser Zeit, in der wir uns auf seine Menschwerdung an Weihnachten vorbereiten.

Ihn, unseren Gott, der so dicht bei uns und in uns ist, loben und preisen wir:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du Dich in der Geschichte gezeigt hast, uns Menschen immer wieder verheißen hast, dass Du für uns da bist, dass Du Dein Haus unter uns baust.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns eine solche Würde geschenkt hast, dass Du selbst einer von uns werden und immer bei uns und in uns sein willst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns den Bund Deiner Liebe schenkst. Du wirst kommen in unsere Dunkelheit und Not und diese einmal für immer besiegen. Du bist es, der schon längst bei uns ist, wenn wir durch Dunkelheiten gehen müssen.  Wir preisen Dich, Du Licht unserer Nacht.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du so fern bist und uns doch so nahekommst, unfassbar und doch fassbar geworden in Deinem Sohn Jesus Christus. Wir preisen Dich für dieses so unbegreifbare Geheimnis, dass Du Dich in ihm greifbar, ja, angreifbar gemacht, Dich uns Menschen ausgeliefert hast.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deinen Sohn Jesus Christus, der sich als Mensch von Menschen hat einladen lassen und sie zum Mahl besucht hat. So will er auch bei uns sein, wenn wir ihn einladen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns so auch heute immer wieder Festmahl halten lässt. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und auch mit allen, die uns vorausgegangen sind und bereits den ewigen Advent, Deine ewige Ankunft erleben.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

 

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Auf Dein Kommen in Herrlichkeit warten wir – in diesem Advent und im Advent unseres Lebens. Einmal dürfen wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, bereits ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

 

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du im ewigen Advent unseren Durst stillen wirst – nicht nur den nach Wasser und Wein, sondern auch unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Dir.  Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht. Wir preisen Dich für Deine Nähe, für den Liebesbund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir uns immer wieder gemeinsam auf Deine Ankunft vorbereiten und freuen dürfen, auch wenn wir uns in der aktuellen Zeit oft nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem auch in dieser Zeit im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Lied nach der Mahlfeier: GL 758 Du bist vor allen Zeiten - Maranatha

 

Fürbitten:

„Denn für Gott ist nichts unmöglich“, so sagt es der Engel zu Maria. In diesem Vertrauen, dass für ihn nichts unmöglich ist, er alles bewegen kann, dürfen wir mit all unseren Bitten und Sehnsüchten zu Gott kommen und so auch heute zu ihm rufen: Maranatha: Herr, komm in unsere Welt!

  • Für alle, die heute wie die Beduinen rund um David heimatlos sind, für alle, die auf der Flucht sind und sich nach einer Heimat sehnen, wo sie Wurzeln fassen können. Für alle, die Menschen Heimat schenken möchten.

Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.

  • Für alle, die wie David dem Herrn ein Haus bauen wollen. Für alle, die daran mitwirken, dass Kirche heute lebendig ist. Für alle, die ihre eigenen Pläne haben, wie ein solches Haus aussehen soll und für alle, die darauf vertrauen, dass der Heilige Geist uns zeigt, wie wir künftig unser Christsein leben können.

Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.

  • Für alle, die wie Maria ein Kind erwarten. Für alle, die sich um die Zukunft ihrer Kinder sorgen, weil ihnen das Nötigste zum Leben fehlt, sie kein Dach und kein Essen für ihre Kinder haben.

Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.

  • Für alle, die nach 9 Monaten Pandemie nun ausgelaugt und fertig sind, nicht mehr können, kein Licht mehr sehen. Und für alle, die sich weiterhin unermüdlich dafür einsetzen, diese Pandemie einzudämmen bzw. denen zu helfen, die unter den Folgen der Pandemie leiden.

Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.

  • Für alle, die gerne hätten, dass wir Weihnachten in diesem Jahr so wie immer feiern können. Für alle, die sich vor Einsamkeit an diesen Weihnachtstagen fürchten. Und für alle, die nun in diesen letzten Tagen des Advents in Kirchen und Gesellschaft noch immer danach suchen, wie wir Deine Geburt miteinander so feiern können, dass sie Deiner Botschaft gerecht wird und uns alle Deine Liebe erleben lässt.

Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.

  • Für uns selbst und für alle, an die wir jetzt besonders denken. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.

Du, Herr, wirst kommen. Wie Maria ihr Ja zu Dir gesagt hat, so hast Du Dein Ja zu uns schon längst gesprochen. So freuen wir uns auf Deine Geburt und loben und preisen Dich bis in alle Ewigkeit. Amen.

 

Gott schickt seinen Sohn als Kind in unsere Welt. Er wird unser Bruder – Gott selbst unser Vater. Zu ihm beten wir:

Vater Unser

 

Ein Lied zum Dank: Kommt, lasst uns danken unserm Herrn (Matthias Hampel)

 

Dankgebet:

Herr, unser Gott, Du sprichst Dein Ja zu uns. Du baust Dein Haus unter uns – weil Du uns alle unendlich liebst, weil Du unseren Weg mit uns gehen willst, auch und gerade, wenn es um uns herum dunkel ist. Lass uns darauf in diesen Tagen vor Weihnachten vertrauen und lass in uns wachsen die Sehnsucht nach Dir, dem Retter und Heiland, und die Zuversicht, dass Du auch in diesem Jahr unter uns Mensch werden willst. Darum bitten wir Dich, der Du mit dem Vater lebst und uns liebst in alle Ewigkeit. Amen.

 

Segensgebet:

Es segne uns Gott,
der Vater, der uns geschaffen hat und von ganzem Herzen liebt,
der Sohn, der als Kind in diese Welt kam, um uns Freude und Heil zu bringen,
und der Heilige Geist, die Freude in unserem Herzen.

Es segne uns Gott – Ziel unserer Sehnsucht –,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.


Schlusslied: GL 233 O Herr, wenn du kommst (Matthias Hampel)

 
Orgelnachspiel: W.F. Bach, Nun komm der Heiden Heiland (Stefan Worlitsch)