Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst 26. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B), 26. September 2021

(c) Kerstin Rehberg-Schroth
Datum:
Sa. 25. Sep. 2021
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst 26. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B), 26. September 2021,
im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

 


Lied: GL 362 Jesus Christ, you are my life (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

 


Liturgische Eröffnung:

IIm Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der uns in unserem Leben bestärkt und uns dafür den Heiligen Geist verspricht, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung:

Liebe Gemeinde,

an diesem Wochenende ist in unseren Pfarreien Firmung: Am Samstag firmt Weihbischof Udo Bentz 16 Jugendliche unserer Pfarrgruppe in der Kirche Christkönig in Linden. Durch Corona können nicht alle, die möchten, dabei sein. Und doch ist jede Firmung ein Fest der ganzen Pfarrei: Der Heilige Geist ist den Jugendlichen versprochen – und auch uns allen. Vielleicht erinnern Sie sich an Ihre eigene Firmung. Vielleicht wurde diese Firmung für Sie prägend. Vielleicht fand die Firmung aber auch zu einem frühen Zeitpunkt bei Ihnen statt und war so „unspektakulär“, dass da kaum eine Erinnerung gegeben ist.

Die katholische Theologie spricht von einem „character indelebilis“ – einem unauslöschlichen Prägemal – den wir mit der Firmung „eingeprägt“ bekommen: „Sei beSIEGELt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Dieser Heilige Geist will sich uns einprägen, uns bestärken – für unser Leben und in unserem Glauben. Durch Taufe und Firmung haben wir teil am gemeinsamen Priestertum, sind wir alle dazu berufen, Jesu Botschaft in die Welt zu tragen und Kirche zu gestalten.

Es ist schade, dass die Firmung gerade in einer Phase stattfindet, in der wir keinen aktiven Pfarrer bei uns haben. Es mag aber auch ein Zeichen sein: Die Jugendlichen – ja, wir alle – sind berufen, eben genau teilzuhaben an diesem Priestertum Christi. Sie sind es, die Gott beruft!

Kirche wird nicht weniger, wenn wir weniger geweihte Priester haben – solange es Menschen gibt, die sich wie diese jungen Leute sehr bewusst dafür entscheiden, „Ja“ zu sagen zu Gott, „Ja“ zu sagen zum Glauben, „Ja“ zu sagen dazu, dass Gott Gutes für sie und für die Welt vorhat.

Wie die Jugendlichen dafür heute alle Gaben erflehen, die sie benötigen, um ihr Leben zu gestalten, so laden wir auch Sie ein, mit den Jugendlichen um diese Gaben des Heiligen Geistes zu bitten:

Gebet der Jugendlichen um die Gaben des Heiligen Geistes (vorgebetet von Celine Hahn und Aleksandra Kaleta):

 

Wir erhoffen uns heute den Heiligen Geist, den Jesus uns verspricht und beten zu Gott:

Wir bitten Dich um den Geist des Verstandes, der uns darin unterstützt, Entscheidungen zu treffen, der uns die Augen öffnet für Argumente und unterschiedliche Sichtweisen.

Wir bitten Dich um den Geist der Wissenschaft – für uns und für andere. Sei allen nahe, die über die Zukunft entscheiden – und hilf auch uns, immer wieder das Wesentliche zu sehen, neugierig zu forschen und Welt zu gestalten.

Wir bitten Dich um den Geist der Weisheit, damit wir immer wieder sehen, was wesentlich und wichtig ist. Bestärke alle, die nach Wegen suchen, wie sie ihr Leben gestalten, und schenke uns ein hörendes Herz und immer wieder das rechte Wort.

Wir bitten Dich um den Geist des Rates. Gib uns Ideen für unser Leben. Schenke uns offene Ohren, wenn jemand unseren Rat sucht, und lass uns auf andere hören, die uns was zu sagen haben.

Wir bitten Dich um den Geist der Frömmigkeit. Lass uns erfahren, dass Du uns nahe bist, wenn wir uns im Gebet an Dich wenden. Schenke uns und allen, die Dich suchen, Kraft zum Leben.

Wir bitten Dich um den Geist der Gottesfurcht. Sei allen nahe, die von Menschen bedrängt werden. Schenke Du Deine Nähe und Deine Hoffnung. Hilf uns, in Deinem Namen Gutes zu tun.

Wir bitten Dich um den Geist der Stärke. Gib uns immer wieder die Kraft, die wir brauchen, um unser Leben zu gestalten, den Mut, neu aufzubrechen und uns für Frieden und Gerechtigkeit und für Deine Schöpfung einzusetzen.

Bestärke uns durch Deinen Heiligen Geist. Amen.

 

Und so dürfen wir ebenfalls mit den Jugendlichen einstimmen in den Ruf des Kyrie – auch wenn wir schon längst gefirmt sind. Firmung heißt ja Stärkung: Bestärken lassen dürfen wir uns immer wieder aufs Neue:

Kyrie mit Liedruf (Liedruf durch Olivia Klatzka, beide Saxophone):

Firmung – Festigung – Bestärkung
Jesus, worin willst Du mich ganz konkret bestärken?
Welche Geistesgaben willst Du mir schenken?
Führst Du mich tatsächlich in meinem Leben,
in meinen Träumen, Wünschen und Sehnsüchten?
Hinter meiner riesengroßen Sehnsucht – steckst tatsächlich Du dahinter?
Kann ich Dich in meinem Leben finden?
Dann komm, und zeig Dich.
Herr, bestärke – firme uns.

Kyrie Liedruf

 

Von Gottes Geist sprechen wir.
Be-Geisterte wollen wir sein.

Doch oft erleben wir alles andere als Begeisterung.
Hier im Gottesdienst; in der Kirche; in meinem Leben.
Manchmal läuft da gar nichts.
Und doch machst du uns Hoffnung:
Mit Deinem Geist können wir das Leben wagen,
unsere Träume wagen,
einen Sinn finden.
Herr, bestärke – firme uns.

Kyrie-Liedruf

 

Du schenkst uns deinen Segen – dein gutes Wort.
Du tust uns was Gutes.
Drum können auch wir uns gegenseitig Gutes tun, Gutes sagen.
Du tust uns Gutes – sprichst uns an,
jeden ganz persönlich.
Ganz konkret.
Führst du mich auch meinen Weg,
immer – egal, wohin ich gehen werde?
Stehst Du immer zu mir?
Dann – Herr – dann bestärke – firme mich.

Kyrie-Liedruf

 

Loblied: GL 169 Gloria, Ehre sei Gott (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

 

Gebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, Du rufst an diesem Wochenende 16 Jugendliche aus unserer Pfarrei ganz persönlich beim Namen, willst ihnen Deine Nähe auf ganz besondere Weise erneut zusprechen. Genau wie diesen Jugendlichen versprichst Du auch uns immer wieder aufs Neue Deine Nähe und wir dürfen unser „Ja“ zu Dir sprechen, denn Du bist naher Gott, der mit uns im Dialog bleiben will, der uns ernst nimmt, uns immer wieder segnet – und in diese Welt hinein sendet. Wir bitten Dich: Zeige uns auch heute, wo Du uns brauchst – und lass ganz besonders unsere Firmbewerberinnen und -bewerber Deine Nähe und Deinen Segen in ihrem Leben immer wieder aufs Neue erfahren. So sei Du bei ihnen und bei uns – heute und immer. Amen.


Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Hier gibt es noch einige weitere Gedanken und Ideen zum Thema. Viel Spaß damit wünschen wir Dir! Wenn Du noch weitere Ideen für uns hast, freuen wir uns sehr über Deine Nachricht an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 

Im Firmgottesdienst werden die Lesungen des Tages durch den Zuspruch der Firmsprüche ersetzt. Jeder und jede Jugendliche hat sich ein Bibelwort ausgewählt, das ihnen heute persönlich zugesprochen wird – als besonderes Zeichen, dass Gott uns sehr individuell anspricht. Vielleicht haben auch Sie ein solches Wort, das Sie berührt? Oder das Sie schon ihr Leben lang begleitet? Das kann prägend sein! Vielleicht lassen Sie sich aber auch Woche für Woche oder gar Tag für Tag neu auf die Worte der Heiligen Schrift ein – und hören so genau in den Lesungen des Tages das Wort, das Sie heute berührt.

In diesem Gottesdienst hören und lesen wir deshalb die Schrifttexte, die die Leseordnung der katholischen Kirche für diesen 26. Sonntag im Jahreskreis im Lesejahr B vorgesehen hat:

 

Erste Lesung: Numeri 11,25-29

(Gelesen von Zarah-Mae Kristen)
 
Antwortgesang: GL 346 Atme in uns, Heiliger Geist (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

 

Zweite Lesung: Jakobus 5,1-6

(Gelesen von Lara Pasternak)
 

Halleluja (Stefan Worlitsch)

 

Evangelium: Markus 9,38-43.45.47-48

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

„Wenn nur das ganze Volk des Herrn zu Propheten würde, wenn nur der Herr seinen Geist auf sie alle legte!“ – Hm, eigentlich hat Moses uns mit diesem Satz heute unsere Predigt zum Fest der Firmung geliefert. Nein, Moses wusste selbstverständlich noch nicht, dass wir einmal eine Firmung feiern würden und was sie sein sollte. Aber was hier geschrieben steht, interpretiert das, was wir an diesem Wochenende feiern, interpretiert das, was uns allen in unserer Taufe und Firmung geschenkt ist, und  wozu wir berufen sind, auf ganz wunderbare Weise:

Am vergangenen Wochenende waren wir mit der Hälfte der Jugendlichen, die an diesem Wochenende bei uns gefirmt werden, beim Tag für Firmbewerberinnen und -bewerber in Mainz: Der Tag stand unter dem Motto „Zum Leben berufen“. Denken noch immer manche in unseren Kirchen, dass nur einige wenige von Gott zu besonderen Aufgaben berufen sind, so fasst Moses es hier zusammen: Eigentlich sollten doch alle Propheten sein – oder eben als solche gesehen werden: Gott beruft jeden Menschen. Jeder erhält eine ganz individuelle Aufgabe. Jeder hat was zu sagen. Jeder und jede sollte so von uns auch als wertvoll angesehen werden. Ja, ich darf bis ins kleinste Detail mich in meinen Stärken und Fähigkeiten auch selbst als so von Gott berufen wahrnehmen. Ja, sogar meine Schwächen darf ich dafür ansehen: Denn sehr oft verstecken sich unter offensichtlichen Schwächen genau besondere Gaben. Gaben, die vielleicht noch versteckt sind. Da ist die Jugendliche, die mich vielleicht nervt, weil er alles und jedes hinterfragt. Ja, super! Sie hat die besondere Gabe, wirklich jedes Detail zu erkennen, logisch zu kombinieren, nicht alles einfach nur abzunicken, sondern quasi philosophisch ihre Welt anzuschauen. Da ist der Mensch, der keine Massenveranstaltungen ertragen kann. Ja, vielleicht ist das so, weil er sich von jedem einzelnen Menschen tief berühren lässt. Alles sehr achtsam wahrnimmt. Und da ist eine große Gruppe schnell zu viel. Aber in der Begegnung mit einzelnen ist das genau der Mensch, der hört und wahrnimmt, was das jeweillige Gegenüber für Bedürfnisse hat.

Manche Jugendlichen, aber auch Erwachsenen sehen sich als wenig mit Begabung beschenkt. Das gibt es nicht! Gott verteilt seine Gaben! Und jeder und jede bekommt davon eine große Menge ab! Manche sind sehr offensichtlich zu sehen, weil sie den Wünschen des Mainstreams entsprechen, weil sie kompatibel sind in unserer Gesellschaft, weil sie sich – was Kinder und Jugendliche angeht – in die Unterrichtsfächer und den Schulbetrieb anpassen. Manche sind dadurch, dass sie einfach anders sind, schwieriger zu erkennen, versteckter. Aber die Gaben sind da! Die eigenen Stärken gilt es im Leben immer mehr zu entdecken und dann nicht zu vergraben, sondern zu leben. Gott sieht unsere Stärken und Fähigkeiten schon längst. Ja, er hat sie uns geschenkt, uns berufen, genau diese Gaben einzubringen in Kirche und Gesellschaft. Dazu wollte der Firmtag die Teilnehmenden – und mit ihnen auch uns alle – ermutigen.

Vor Beginn des eigentlichen Tages waren im Dom auf einer Leinwand einige Sprüche zu lesen. Ich habe mich berühren lassen von einem Wort, das da aufploppte: „Wo die Bedürfnisse der Welt mit deinen Interessen zusammentreffen, da liegt deine Berufung.“ Der Satz war leider so schnell wieder verschwunden, dass ich mir die Quelle, von wem er stammt, nicht mehr notieren konnte. Aber ja, ich denke, das ist eine schöne Umschreibung, wie Gott heute Jugendliche, aber auch Menschen wie Sie und mich ruft: Es geht nicht um die große Stimme, die wir irgendwann bei Tag oder Nacht hören. Das mag es manchmal geben, dass wir z.B. durch unsere Träume oder einen Menschen, der uns darauf hinweist, direkt hören, wo es für uns hingehen kann. Aber vor allem hat Gott uns Fähigkeiten und Vorlieben geschenkt, er legt uns Sehnsüchte ins Herz. Und dort, wo wir sehen, wo und wie unsere Fähigkeiten gebraucht werden, dort ruft er uns. Und dort blüht Leben auf.

Im Laufe des Nachmittags sind wir mit unserer Gruppe so einigen Menschen begegnet, die in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen ihre Berufung entdeckt haben und davon beGEISTert berichtet haben. Ja, sie waren erfüllt von dem, was Gott ihnen an Gaben geschenkt hat und was sie so an Gaben weitergeben konnten.

Das hat berührt. Nicht nur mich. Sondern ich hatte das Gefühl, wirklich alle, die mitgefahren sind.

Nicht nur über die 70 Ältesten ist im Lager des Moses der Geist gekommen. So haben wir es in der Lesung gehört. Auch über Eldad und Medad, die nicht dabei waren: Der Geist Gottes hält sich nicht an Listen und Orte. In einem alten sogenannten Neuen Geistlichen Lied heißt es: „Der Geist weht, wo er will“. Und schon Moses sieht das und erkennt, dass der Geist sich eigentlich eben über alle legen will, denn Gott verheißt ihn uns allen. Und alle, die so beGEISTert werden, können und dürfen auch prophetisch reden. Das heißt, sie dürfen von dem, was sie glauben, erzählen, dürfen die Botschaft Gottes weitertragen. Nicht nur Theologinnen und Theologen haben in unserer Kirche was zu sagen. Es ist klasse, dass es in unseren Gemeinden z.B. die Möglichkeit gibt, dass Menschen aus unseren Gemeinden als Wortgottesleiterinnen und -leiter Gottesdienste halten und darin predigen. Es gibt viele in unseren Gemeinden, die in unseren Gruppen und Kreisen ihre Überzeugung durch Wort und Tat weitergeben. Es sind wir alle, die wir in unseren Familien, am Arbeitsplatz, ja, in allen Begegnungen berufen sind, als gläubige Christen unsere Fähigkeiten einzubringen, aus Gottes Geist heraus zu handeln. Dabei konkurrieren wir nicht: Genau wie ein Mann zu Moses kam und ihn bat, Medad und Eldad am prophetischen Reden zu hindern, so war es bei Jesus gemäß dem Markusevangelium Johannes, der Jesus dazu bringen wollte, einen, der ihnen nicht nachfolgte, daran zu hindern, Dämonen auszutreiben. Doch genau wie Moses reagiert hier nun auch Jesus: Wer in seinem Namen Gutes tue, werde nicht so schnell schlecht über ihn reden, so sagt er es. Keiner, der irgendwas in Jesu Namen tut, sollte daran gehindert werden.

Ich finde, das ist ein starkes Wort: Immer wieder hören wir von Konkurrenz auch unter Christen. Aktuell ist vielleicht manchen präsent, wie unterschiedlich die Positionen beim Synodalen Weg der Kirche in Deutschland sind: Da sprechen die einen mit traditionellen Positionen den anderen, die für Reformen in unserer Kirche eintreten, gar ab, noch katholisch zu denken. Immer wieder erleben wir im Großen wie im Kleinen, dass die einen den anderen ihr Christsein absprechen möchten, weil sie diese oder jene Position nicht vertreten, dieses oder jenes anders machen als andere, einer anderen als der eigenen Konfession angehören, ihr Christsein einfach anders leben. Aber nein, schon Jesus zeigt uns hier, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, ihm zu folgen. „Wer nicht gegen uns ist, ist für uns“, so sagt er es heute seinen Jüngern. Und das geht auf vielfältige Art und Weise. Denn Gottes Geist schenkt uns vielfältige, großartige Gaben. Jedem und jeder. Das sollten wir immer wieder auch gegenseitig anerkennen, auch und gerade, wenn wir unterschiedlich unseren Glauben leben. Amen.

 

Credo:

Bei der Firmung steht an zentraler Stelle das Taufversprechen der Jugendlichen. Haben einst die Eltern und Paten stellvertretend ihren Glauben für die Jugendlichen bekannt, sagen sie heute „Ja“ zu Gott. Nach diesem „Ja“ der Jugendlichen dürfen wir alle als Gemeinde unseren Glauben bekennen. Dafür haben die Jugendlichen im Rahmen der Firmvorbereitung Glaubenssätze formuliert, die das Apostolische Glaubensbekenntnis in diesem Gottesdienst etwas erweitern, interpretieren. Auch in diesem Gottesdienst heute laden wir ein, gemeinsam mit den Jugendlichen und ihren Familien dieses recht ausführliche Glaubensbekenntnis zu beten:

 

Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Er ist ewig. Er war schon immer und wird immer sein. Er ist überall. Ich glaube daran, dass er die Liebe selbst ist. Er liebt uns und sorgt für uns und will uns vor allem Bösen bewahren.  Ich glaube, dass er uns alle immer beschützt, dass er uns begleitet auf allen unseren Wegen. Er ist für uns Licht und gibt uns Kraft für unser Leben. Ich glaube daran, dass ich Gott immer vertrauen darf, weil er gerecht und treu und gut ist. Ich glaube daran, dass er meinem Leben einen Sinn gibt.

Ich glaube an Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria.

Er hat als Mensch gelebt, wurde Bruder aller Menschen, um uns den Frieden auf die Welt zu bringen.

Er war eine sehr inspirierende Person, hat Kranke geheilt und Wunder vollbracht, hat einfach nur Gutes getan. Er hat anderen zugehört und war für die Menschen da. Jeder Mensch war ihm wichtig. Ich glaube, dass auch ich ihm wichtig bin. Er gibt uns Mut und Hoffnung. Er ist unser Erlöser.

Ja, ich glaube an Jesus Christus,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist.

Ich glaube daran, dass der Heilige Geist mir alle Energie zum Leben gibt. Mit ihm wird nicht alles einfach, aber mit ihm ist uns ganz vieles möglich. Ja, ich glaube, dass ich durch den Heiligen Geist bekomme, was ich wirklich benötige.

Er ist immer und überall da. Er ist in uns. Er schenkt uns seine Gaben und seine Kraft. Er hilft uns, dass wir uns für Gerechtigkeit und für das Gute in der Welt einsetzen können. Ich glaube, dass der Heilige Geist uns Hoffnung und Mut schenkt und uns die Kraft zur Versöhnung gibt.

Ich glaube die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen.

Ja, ich glaube daran, dass Gott uns zur Gemeinschaft ruft, dass er uns Menschen miteinander verbindet. Ich glaube, dass wir uns auch einmal alle nach unserem Tod wieder sehen werden, denn:

Ich glaube an die Vergebung der Sünden, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

Friedenszeichen:

Wer zulässt, dass andere anders sein dürfen, ja, wer andere als Bereicherung ansieht, der wird alles tun, um mit anderen im Frieden zu leben. Zu diesem Frieden ruft uns Jesus: Er ist gekommen, damit unter uns Menschen Frieden herrscht, damit wir einander durch unsere unterschiedlichen Gaben und Fähigkeiten bereichern. Er ist gekommen, um Frieden zu bringen in die Welt.

Hören wir auch heute seine Worte und sagen wir sie weiter:

Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!


Lied vor der Mahlfeier: GL 876 Wo Menschen sich vergessen (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Unsere Jugendlichen feiern an diesem Wochenende ein Fest. Zum Fest gehört ein Mahl. Auch wer nicht Eucharistie miteinander feiern kann, ist von Jesus eingeladen, Mahl zu halten – als kleiner Vorgeschmack des Fests, zu dem Gott uns einmal alle einladen will. Jedem Menschen schenkt Gott dazu im Heiligen Geist ganz unterschiedliche Gaben, durch die jeder und jede dazu beitragen kann, dass dieses Fest ein sehr besonderes wird. Jeder und jede von uns darf so schon jetzt hier auf Erden unsere Welt und unsere Kirche mitgestalten. Das ist Grund zum Loben und Preisen – auch heute:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns aus Liebe geschaffen hast und in dieser Liebe auch heute auf uns und jedes einzelne Deiner Geschöpfe blickst. Du liebst jeden von uns, so unterschiedlich wir auch sind. Wir preisen Dich, der Du uns mit prophetischen Gaben und vielen anderen Fähigkeiten beschenkt hast.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns Deinen Heiligen Geist schickst, der uns die Gaben von Liebe, Barmherzigkeit, Treue schenkt. Ja, Dein Heiliger Geist schenkt uns so vielfältigen Gaben, jedem von uns ganz besondere Talente. Wir preisen Dich für dieses so unendlich große Geschenk, Deinen Geist, der uns für unser Leben stärkt und prägt.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Allmächtiger und Allliebender, der Du immer zu uns stehst, was auch immer in unserer Welt passiert, und zu dem wir immer kommen können, was auch immer uns widerfährt. Deine Geduld mit uns ist unfassbar groß. Wir danken Dir, dass es nichts gibt, das uns trennen kann von Deiner Liebe und von der Deines Sohnes.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe und Barmherzigkeit, die Jesus bis zu seinem Tod gelebt und uns verkündet hat. Wir preisen Dich für das Mahl, das er mit seinen Freunden hielt und bei dem sogar sein Verräter teilnehmen durfte – als Zeichen, dass Du Versöhnung willst. Immer.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Geschenk, das Jesus uns bei diesem Mahl gemacht hat, als er seinen Jüngern das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er mit diesen Worten auch uns eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wenn wir jetzt Mahl miteinander halten, ist dies ein Vorgeschmack auf die Speise, die uns wirklich sättigt, auf Dich, der Du uns Leben schenkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Heute feiern wir kleine Feste, die Lebensfülle und ewige Freude werden wir einmal erleben, wenn wir mit Dir vereint im Himmelreich sind. Heute noch wechseln in unserem Leben Kreuz und Leid mit Freude und Glück. So kommen wir immer wieder zum Fest der Freude zusammen und teilen miteinander Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst. Du stehst treu zu dem Bund, den Du mit uns geschlossen hast. Du nimmst uns alle an, egal, wann wir zu Dir kommen; Du willst nur das Beste für uns. Wir danken Dir, dass wir nicht allein sind: Du bist mit uns auf dem Weg und Du rufst uns in die Gemeinde. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir immer wieder ein Stück Himmel erleben dürfen, auch wenn wir uns in der aktuellen Zeit oft nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem auch in dieser Zeit im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.


Lied nach der Mahlfeier: Der Geist der Liebe wird verschenkt (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)


 
Fürbitten:

Gott hat uns seinen Heiligen Geist geschickt – als Zusage, dass er immer für uns da ist. Zu ihm dürfen wir mit allem, was uns auf dem Herzen liegt kommen und auch heute unsere Bitten bringen. Wir beten so heute mit den Jugendlichen und für sie:

  1. Wir bitten heute für alle Jugendlichen, die sich hier bei uns und an anderen Orten unter noch immer eingeschränkten Bedingungen firmen lassen: Sei bei ihnen auf allen Wegetappen ihres Lebens. Gib ihnen Kraft in schwierigen Lebensphasen und den Mut, entscheidungsfroh, durch dich gestärkt immer weiter dem Ziel ihrer Sehnsucht entgegenzugehen. Gib ihnen dafür all die Gaben, die sie brauchen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  1. Wir bitten dich für die Menschen in unseren Pfarreien in Langgöns, Lich, Linden und Pohlheim, die gerne den Firmgottesdienst hier in Linden mit den Jugendlichen aus diesen Gemeinden gefeiert hätten. Lass unter uns in unseren Pfarreien deinen Geist spürbar werden. Schenke uns Menschen hier Begeisterung für dich und Offenheit füreinander. Stärke unsere Gemeinschaft.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  1. Wir bitten dich für die Menschen, die in den Gebieten wohnen, die in diesem Jahr durch die Flut zerstört wurden. Gib ihnen Kraft in dieser Zeit des Wiederaufbaus, den Mut, neu anzufangen, und lass sie vor allem alle Unterstützung erfahren, die sie dafür brauchen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  1. Wir bitten dich für alle Menschen auf der Flucht und für alle, die hier bei uns neu angekommen sind. Lass sie eine neue Heimat finden und eine neue Aufgabe in ihrem Leben.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  1. Wir bitten dich für alle Menschen: Schenke uns allen ein Herz mit der Fähigkeit, uns selbst, dich und andere Menschen zu lieben und das Gute in der Welt zu erkennen. Gib uns den Mut und die Kraft, uns für den Frieden einzusetzen. Lass jeden Menschen durch deinen Heiligen Geist einen Sinn im eigenen Leben erkennen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  1. Für uns selbst und alle Menschen, die uns nahestehen. Für alle, die uns wichtig sind oder einmal wichtig waren. Und in allen unseren persönlichen Anliegen. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Dein Heiliger Geist erfülle uns mit Lebendigkeit, damit wir dich mit Worten und Taten loben heute und in alle Ewigkeit. Amen.

Gott zeigt den Jugendlichen in der Firmung, dass er uns ganz persönlich meint. Er ist uns nahe. Er spricht uns immer wieder an, ruft uns. Denn er ist kein ferner Gott, sondern unser Vater, der uns liebt. So nennen wir ihn Vater und beten:

Vater Unser

Danklied: GL 347 Der Geist des Herrn erfüllt das All

 

Dankgebet:

Allmächtiger, guter Gott, wir danken Dir für die Fülle der Gaben Deines Heiligen Geistes, die Du heute nicht nur den Jugendlichen, sondern jedem und jeder von uns schenkst. Wir danken Dir dafür, dass Du wir so vielfältig unterschiedlich, aber dennoch in Dir verbunden sind. Wir bitten Dich um die Kraft, unsere Gaben immer wieder einzusetzen zum Wohl Deiner Schöpfung. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, Deinen Sohn, der uns vorgelebt hat, dass Du für jeden Menschen da sein willst, weil Du uns alle als Deine Ebenbilder und jeden von uns als einen besonderen Strahl Deiner Gegenwart geschaffen hast. Dafür loben und preisen wir Dich alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Segensgebet:

So segne nun uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der uns beim Namen ruft,
der Sohn, der uns Menschen den Geist Gottes versprochen hat,
und der Heilige Geist, der uns Menschen immer wieder aufs Neue stärkt und uns vielfältige Gaben schenkt, unser Leben hier auf Erden zu gestalten.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Schlusslied: GL 452 Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen (Combo der Erstkommunion, April 2021)