Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 18. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 31. Juli 2022

(c) Silvia Sommer
Datum:
Sa. 30. Juli 2022
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 18. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 31. Juli 2022
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

 

Eingangslied: GL 479 Eine große Stadt ersteht

 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der uns einlädt, den Sinn unseres Lebens zu suchen, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung:

Liebe Gemeinde,

nun sind schon seit einer Woche Schulferien – und viele Familien sind sicher unterwegs, um Erholung zu suchen. Auch viele Kinder und Jugendliche unserer Pfarreien sind unterwegs, um im Zeltlager nach neuer Energie, neuer Freude und Abwechslung zu suchen. Wonach suchen Sie in diesen Tagen? Wie wird unser Leben zu einem erfüllten Leben?

Oder landen wir beim Blick auf unser Leben eher bei dem, was Kohelet uns heute in der Lesung vor Augen stellt: Alles war, alles ist Windhauch?

Streben wir nach dem großen Sinn? Oder eher nach dem kleinen – und hören dann von Jesus, wie wir gesagt bekommen: „Du Narr – das, was Du anhäufst, ist doch vergänglich?“

Nach welchen vergänglichen Schätzen streben wir? Und wo suchen wir nach dem ewigen, unvergänglichen Schatz im Himmel?

Rufen wir Jesus an, dass er uns hilft bei der Suche nach diesem ewigen Schatz!

Kyrie:

Herr, Du bist auf diese Erde gekommen, damit wir das Leben haben und es in Fülle haben.
Herr, erbarme Dich.

Herr, Jesus Christus, Du hilfst uns Schätze zu sammeln für das Himmelreich.
Christus, erbarme Dich.

Herr, Du selbst bist unser Leben, unser Heil.
Herr, erbarme Dich.

Diesen Gott, der einen Sinn für unser Leben bereithält, loben und preisen wir:

Loblied: GL 170 Allein Gott in der Höh sei Ehr (Stefan Worlitsch)

 

Gebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, wie oft erleben wir, wie vergänglich die Welt um uns herum ist. Dennoch wollen wir leben, unser Sein im Hier und Jetzt genießen. Doch Du bist gekommen, damit wir mehr haben als das, was hier irdisch vergänglich ist. Weil das Diesseits nicht alles ist, was wir haben, brauchen wir nicht an irdischen Gütern zu klammern, sondern dürfen frei werden für den ewigen Schatz im Himmelreich, den Du uns versprichst. Lass uns in diesem Vertrauen hier auf Erden leben und darauf vertrauen, dass Du unser aller Leben willst – schon hier und heute, aber vor allem einmal in Deiner Ewigkeit. Amen.

Der Kindergottesdienst hat Sommerpause! Wir freuen uns auf ein Wiedersehen nach den Sommerferien - hoffentlich bald "live" in einer unserer Kirchen!
 

Erste Lesung: Kohelet 1,2; 2,21-23

(Gelesen von Peter Broermann)
 
Antwortpsalm: Psalm 90 (Thomas Linn)

 

Zweite Lesung: Kolosser 3,1-5.9-11

(Gelesen von Birgit Glotzbach)

Halleluja (Thomas Linn)

 

Evangelium: Lukas 12,13-21

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)
 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Liebe Gemeinde,

worin besteht der Sinn unseres Lebens? Diese Frage treibt uns Menschen um – mal mehr, mal weniger. Über alle Generationen hinweg. Ob es Jugendliche sind, die sich fragen, wofür wir denn eigentlich leben. Ob es Menschen in hohem Alter sind, die sich fragen, ob es das jetzt war, ob sie ihr Leben sinnvoll gelebt haben. Die Frage wird immer ein wenig anders ausschauen, inhaltlich bleibt sie gleich. – Wir erleben Vergänglichkeit, Sinnlosigkeit – und fragen uns, was das, was wir tun, denn für einen Sinn ergibt.

Der biblische Kohelet bringt es auf den Punkt: „Alles ist Windhauch.“ – Dieses biblische Buch hat leicht depressive Züge, könnte man meinen. Dabei bringt der Verfasser eigentlich unser ganz menschliches Erleben auf den Punkt: Wir erleben, dass so vieles, was wir tun, einfach vergänglich ist. Wofür streben wir nach Besitz, wenn er uns doch nicht bleibt? Er kann uns im Leben genommen werden. Das haben viele Menschen unserer Gemeinden einst erlebt, als sie als Kinder oder junge Erwachsene aus ihrer Heimat vertrieben wurden, alles zurücklassen mussten, was sie oder ihre Eltern sich mit Verstand und Mühe erarbeitet hatten. Das erleben im Moment nicht nur die Menschen, die vor Kriegen flüchten, sondern auch die, die wegen der entsetzlichen Waldbrände ihre Heimat zurücklassen müssen. Das haben im vergangenen Sommer die Menschen in den Flutgebieten erlebt. Das erleben wir spätestens mit unserem Tod: Alles, was wir uns erarbeitet haben, all unser Besitz ist vergänglich. Was also bleibt von dem, was wir uns erarbeiten, von dem, was wir erreichen und gerne festhalten möchten? Kohelet, dieser Weisheitslehrer aus dem 3. Jahrhundert vor Christus stellt uns das vor Augen: Wenn wir nur diesen – ach, so schönen, menschlichen, weltlichen Besitz sehen, dann kann uns das verzweifeln lassen. Dann leben wir in Sorge und Angst – vielleicht Tag und Nacht – dass uns all das wieder genommen wird.

Jesus drückt es anders – aber nicht minder drastisch – aus: Du Narr! So sagt er dem, der alles auf diesen weltlichen Besitz setzt. Alles Weltliche ist schön und gut; aber letztlich nicht wirklich sinnstiftend, weil eben eben immer vergänglich ist.

Ja, diese irdischen Schätze sind vergänglich. Und ja, vielleicht haben diese Texte heute noch eine ganz andere Aktualität, als sie damals hatten, denn sie sind sogar noch mehr als vergänglich, und zwar oft auch schädlich: Denn Besitz ist eben schon längst nicht nur mit dem je besitzenden Menschen verbunden, der seinen Besitz behält oder verliert: Gerade hier in Deutschland sammeln wir vieles an Besitz an, was an anderen Orten Natur und Menschen ausbeutet. Wo wir besitzen, nehmen wir dadurch anderen sozusagen ihren verdienten Besitz weg. Es geht also nicht nur darum, dass wir uns an irgendwelche Sachen klammern und binden und dadurch unfrei werden für andere Werte. Es geht hier darum, dass wir durch diese Schätze, die wir ansammeln, andere noch ärmer werden lassen. Nicht nur die, an die wir dabei vielleicht denken, nicht die, die wir übertrumpfen wollen, sondern in einer globalen Welt gerade die, an die wir überhaupt nicht denken, weil sie weit von uns entfernt sind. Und dort z.B. die seltenen Erden unter Lebensgefahr abbauen müssen, die es braucht, damit unsere Handys hergestellt werden. Oder die, die rund um die Uhr für weniges Geld T-Shirts und andere Kleidung herstellen. Oft gar Kinder, die schwerste Arbeiten erledigen müssen und deshalb nicht zur Schule gehen dürfen. – Wir wissen darum, dass es solche Kinderarbeit und andere ausbeuterische Arbeit gibt; und doch scheint all das weit weg zu sein, wenn wir uns an neuer Kleidung, neuer Technik, neuem Besitz erfreuen. Wenn wir Schätze ansammeln, von denen wir uns unser ganz persönliches Glück versprechen; Schätze, die uns dann doch aber noch nicht einmal glücklich machen, weil wir eben feststellen, dass all das schon in unseren Augen Windhauch ist, uns nicht erfüllt.

Jesus jedoch spricht davon, dass wir bei Gott reich werden sollten. Es geht also um die Schätze, die wir uns bei Gott ansammeln. Doch wie schauen solche echten Schätze aus?

Unmittelbar im Anschluss an die Sätze, die wir in der heutigen Lesung gelesen haben, gibt Kohelet hierauf eine erste Antwort. Er schreibt, dass das Glück eben gerade nicht im Menschen selbst gründet, sondern immer in Gott. Es geht ihm darum, all das zu schätzen, was wir haben, darin zufrieden zu sein und nicht immer wieder nach Mehr zu streben. Diese Zufriedenheit ist für ihn ein wesentlicher Sinn. Nicht immer mehr wollen, sondern das sehen, was da ist – darüber zufrieden sein, dafür dankbar sein.

Das Anhäufen von Besitz und Reichtum allein sorgt dagegen eher dafür, dass wir in unserem Leben eingeengt werden, unfrei sind, weil wir Angst um diesen Besitz haben, uns davor fürchten, irgendwas zu verlieren.

Doch reicht es aus, hier allein in einer sozusagen stoischen Zufriedenheit zu leben – nicht irgendwie doch nach einem Mehr zu streben? Jesus spricht doch selbst immer wieder von einer Fülle des Lebens, die uns verheißen ist. Ich gebe zu, eine solche ausschließliche Zufriedenheit, wie sie Kohelet hier benennt, finde ich nicht wirklich sinnstiftend.

Die heutigen Texte geben uns jedoch noch mehr Anhaltspunkte für solchen echten Sinn: Im Kolosserbrief steht es sehr deutlich: „Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische!“ Ja, nach dem, was oben ist, dürfen wir streben. Hier dürfen wir ein Immer-Mehr suchen. Aus diesem Blick auf Jesus Christus führt uns der Verfasser des Kolosserbriefes dahin, dass in Jesus Christus alle Unterschiede aufgehoben sind. Es gibt nicht mehr Griechen und Juden, nicht Beschnittene, nicht Unbeschnittene, nicht Sklaven, nicht Freie – und wie es an anderer Stelle bei Paulus ja heißt, nicht Mann, nicht Frau. Diese Einheit zwischen uns Menschen, die ist Paulus immer wieder existentiell wichtig: Jesus verbindet uns; in ihm sind wir ein Leib – ein Leib, der schon hier die große Gemeinschaft, die Einheit aufzeigt, die in Gott besteht und auf die wir im Himmel einmal alle hoffen dürfen. Wenn wir also hier auf Erden schon nach oben streben, dann geht es darum, diese Einheit schon hier zu leben. Anders gesagt: In Jesus wird alles, was uns dazu bringt, zu unterscheiden und danach zu streben, „besser“ zu sein als andere, was uns dazu bringt, uns von anderen – vielleicht überheblich – abzuheben, definitiv aufgehoben. Denn wir sind ein Leib in Jesus Christus. Der Blick auf ihn lässt uns alle irdischen Unterschiede relativieren. Und dann geht es eben nicht mehr darum, eigenen Besitz zu scheffeln, sondern darum, danach zu streben, dass alle leben können, dass es allen gleichermaßen gut geht. Denen, die zu uns gehören. Und denen, die uns eben noch fremd waren. Dann müssen wir bei dem, was wir kaufen oder sonst irgendwie an Besitz ansammeln, auch diejenigen in Blick nehmen, die dafür arbeiten mussten, ja, auch die Natur, die Erde, von der alles stammt, was wir haben.

Wenn ich also versuche, bei Gott Schätze zu sammeln, dann wandelt sich eigentlich die Frage nur ein ganz klein wenig, dafür aber sehr entscheidend: Ich frage nicht mehr: Wie kann ich immer mehr ansammeln? Sondern: Was kann ich tun, damit alle (mehr als) genug zum Leben haben? – Mein Blick geht von mir hin auch zu den anderen, zu denen, mit denen wir eins sind – in Jesus Christus, mit denen wir einmal alle zusammen bei Gott leben werden – wo uns dieser riesengroße Schatz erwartet, der uns verheißen ist. Amen.

Credo:

Mit Gott ist nicht mehr alles Leben Windhauch. Mit Gott erhält alles Leben Sinn. An diesen Gott dürfen wir glauben und singen:

Glaubenslied: GL 833 Gott, den Dreieinen (Matthias Hampel)

Friedensgruß:

Wenn wir nicht nur unseren eigenen Besitz und unser Wohlergehen im Sinn haben, sondern auch die anderen Menschen und Tiere und die ganze Schöpfung in den Blick nehmen, dann kann Frieden werden. Dafür brauchen wir Gottes Unterstützung. Ihn dürfen wir um seinen Frieden bitten. Und seinen Frieden dürfen wir einander zusagen:

Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!

Lied vor der Mahlfeier: GL 409 Singt dem Herrn ein neues Lied (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Alles ist Windhauch – und dennoch dürfen wir unser Leben auch genießen, dürfen miteinander feiern, miteinander Mahl halten, Brot brechen, Wein oder Saft trinken. Zum Fest sind alle eingeladen, Reiche wie Arme, Frauen wie Männer, Menschen jeder Nation. Gott ist mitten unter uns, wann immer wir das Brot miteinander teilen. Ihn dürfen wir loben und preisen:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns aus Liebe geschaffen hast und in dieser Liebe auch heute auf uns und jedes einzelne Deiner Geschöpfe blickst. Du hast einen Sinn in Deine Schöpfung gelegt und hilfst uns dabei, diesen Sinn unseres Lebens zu entdecken. Dich preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns zur Einheit rufst, uns dazu erschaffen hast, dass wir miteinander dafür sorgen, dass schon hier und heute Menschen Leben in Fülle erleben dürfen – in gegenseitiger Achtung und Wertschätzung. Dich rühmen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe und Barmherzigkeit, die Jesus bis zu seinem Tod gelebt und uns verkündet hat. Wir preisen Dich für das Mahl, das er mit seinen Freunden hielt und bei dem sogar sein Verräter teilnehmen durfte – als Zeichen, dass Du Versöhnung willst. Immer. Dich loben und preisen wir – bis in alle Ewigkeit.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Geschenk, das Jesus uns bei diesem Mahl gemacht hat, als er seinen Jüngern und damit auch uns das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er mit diesen Worten uns alle eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag, will uns Kraft geben, dass wir Brot und alles, was wir haben, miteinander teilen, so dass es für alle reicht. Wenn wir jetzt Mahl miteinander halten, ist dies ein Vorgeschmack auf die Speise, die uns wirklich sättigt, und zwar uns alle, nicht nur einige von uns. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Heute feiern wir kleine Feste, die Lebensfülle und ewige Freude werden wir einmal erleben, wenn wir mit Dir vereint im Himmelreich sind. Heute noch wechseln in unserem Leben Kreuz und Leid mit Freude und Glück. So kommen wir immer wieder zum Fest der Freude zusammen und teilen miteinander Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst. Du stehst treu zu dem Bund, den Du mit uns und allen, wirklich allen Menschen geschlossen hast. Du willst unser aller Leben in Fülle; Du willst nur das Beste für uns. Wir danken Dir, dass wir nicht allein sind: Du bist mit uns auf dem Weg und Du rufst uns in die Gemeinde. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir immer wieder ein Stück Himmel erleben dürfen, selbst dann, wenn wir uns nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem immer im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: GL 481,1+6 Sonne der Gerechtigkeit (Stefan Worlitsch)

 

Fürbitten:

Wir sollen den Blick nicht darauf richten, selbst immer mehr zu haben, sondern darauf, dass alle genügend haben. Daher beten wir nie nur für uns, sondern immer auch ganz besonders für die Anliegen aller Menschen:

  1. Für alle, die an ihren Besitztümern hängen und immer reicher sein wollen als andere. Für alle, die die Armut anderer nicht sehen wollen oder nicht sehen können. Und für alle, denen es am nötigsten zum Leben fehlt.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  1. Für alle, die andere ausbeuten. Und für alle, die unermüdlich darauf aufmerksam machen, dass wir in einer globalen Welt andere Menschen und auch die Natur schützen müssen, um Leben für alle zu bewahren.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns. 

  1. Für alle Reisenden, die in diesen Tagen die Schönheit der Natur genießen. Und für alle, die sich Urlaube gar nicht leisten können.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Für alle, die unter der Vergänglichkeit besonders leiden und über gefühlter Sinnlosigkeit ihres Lebens oder auch vor lauter Ängsten und Sorgen um ihren Besitz krank werden. Und für alle Menschen, die immer wieder neu auf Sinnsuche gehen und versuchen, anderen Menschen die Schönheit und Fülle des Lebens aufzuzeigen.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Für alle, die sich um Einheit und Verständigung unter Menschen bemühen. Aber auch für alle, die glauben, Unterschiede betonen zu müssen, um dadurch selbst besser dazustehen.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Für alle, die ihr Leben oder das eines geliebten Menschen in diesen Tagen loslassen müssen oder losgelassen haben. Für alle, die trauern. Für alle, die auf ein Wiedersehen bei Dir hoffen.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Für uns selbst und alle Menschen, die uns nahestehen. Für alle, die uns wichtig sind oder einmal wichtig waren. Und in allen unseren persönlichen Anliegen. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Herr, unser Gott, Du bist das Ziel unseres Lebens. Du schenkst unserem Leben Sinn, ja, Du schenkst uns Leben in Fülle. Dich loben und preisen wir heute und in alle Ewigkeit. Amen.

In Jesus Christus sind wir eins; alle Unterschiede sind aufgehoben, wir sind Brüder und Schwestern – und dürfen Gott unseren Vater nennen und beten:

Vater Unser

Danklied: GL 414 Herr, unser Herr, wie bist du zugegen (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Dankgebet:

Allmächtiger, guter Gott, wir danken Dir, dass Du unserem Leben einen Sinn schenken willst, der weit über alles irdische Glück, allen irdischen Besitz, alles irdische Streben hinausgeht. Wir bitten Dich: Lass uns diesen Sinn, dieses Ziel unseres Lebens immer mehr begreifen – Tag für Tag, solange bis wir bei Dir sind und das Leben in vollkommener Fülle erlangen – in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet:

So segne nun uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der uns einen Namen gibt und unserem Leben Sinn verleiht,
der Sohn, der uns diesen Sinn unseres Lebens aufzeigt,
und der Heilige Geist, der unser Leben aus unserem Inneren heraus sinnvoll werden lässt.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Schlusslied: GL 533 Lasst uns erfreuen herzlich sehr (Stefan Worlitsch)