Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 31. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 30. Oktober 2022

(c) Foto: Kerstin Rehberg-Schroth
Datum:
Sa. 29. Okt. 2022
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 31. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 30. Oktober 2022
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Eingangslied: GL 714 Eingeladen zum Fest des Glaubens (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der sich nicht zu schade ist, bei Sündern einzukehren, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung:

Liebe Gemeinde,

in der letzten Woche hat Jesus uns vom Verhalten des Zöllners erzählt. Da war es ein Gleichnis. Heute macht er ernst: Er lobt nicht nur den Zöllner, er kehrt bei ihm ein – auch wenn Menschen in seiner Umgebung sich darüber „empörten“. Er ist sich nicht zu schade, mit allen Menschen Gemeinschaft zu haben. Seine Freunde sind ihm nicht „peinlich“.

Das macht nachdenklich: Wo bleibt es bei mir bei bloßem Reden – beim Einsatz für andere – und wo mache ich ernst? Wo stehe ich wirklich zu meinem Nächsten?

Es braucht manchmal Mut, zu den eigenen Überzeugungen zu stehen. Jesus selbst verspricht uns diesen Mut – und er lebt ihn uns vor – bis zu diesem Äußersten.

Zu ihm dürfen wir rufen:

Kyrie: GL 154 (Thomas Linn)

 

Diesen Gott, der einfach so auch zu uns kommt, dürfen wir loben und preisen:

Loblied: GL 849 Singt Lob (Matthias Hampel)

 

Gebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, Du lädst Dich nicht nur bei Zachäus ein. Auch bei uns willst Du Gast sein. Immer aufs Neue. Mit uns willst Du feiern – auch jetzt in dieser Stunde. Sei bei uns, lass uns Dich erkennen, wie wir mit Dir verbunden sein dürfen, weil Du hier und heute bei uns bist – heute und jeden Tag bis in alle Ewigkeit. Amen.

Erste Lesung: Weisheit 11,22 – 12,2

22 Die ganze Welt ist ja vor dir wie ein Stäubchen auf der Waage, / wie ein Tautropfen, der am Morgen zur Erde fällt. 23 Du hast mit allen Erbarmen, weil du alles vermagst, / und siehst über die Sünden der Menschen hinweg, damit sie umkehren. 24 Du liebst alles, was ist, / und verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast; / denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen. 25 Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben / oder wie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre? 26 Du schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens. 1 Denn in allem ist dein unvergänglicher Geist. 2 Darum bestrafst du die Sünder nur nach und nach; / du mahnst sie und erinnerst sie an ihre Sünden, / damit sie sich von der Schlechtigkeit abwenden und an dich glauben, Herr.

Antwortpsalm: Psalm 145 (Thomas Linn)

Zweite Lesung: 2 Thessalonicher 1,11 – 2,2

11 Darum beten wir auch immer für euch, dass unser Gott euch eurer Berufung würdig mache und in seiner Macht allen Willen zum Guten und das Werk des Glaubens vollende. 12 So soll der Name Jesu, unseres Herrn, in euch verherrlicht werden und ihr in ihm, durch die Gnade unseres Gottes und Jesu Christi, des Herrn. 1 Brüder und Schwestern, wir bitten euch hinsichtlich der Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, und unserer Vereinigung mit ihm: 2 Lasst euch nicht so schnell aus der Fassung bringen und in Schrecken jagen, wenn in einem prophetischen Wort oder einer Rede oder in einem Brief, wie wir ihn geschrieben haben sollen, behauptet wird, der Tag des Herrn sei schon da!

Halleluja (Thomas Linn)

Evangelium: Lukas 19,1-10

1 Dann kam er nach Jericho und ging durch die Stadt. 2 Und siehe, da war ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war reich. 3 Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei, doch er konnte es nicht wegen der Menschenmenge; denn er war klein von Gestalt. 4 Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. 5 Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben. 6 Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. 7 Und alle, die das sahen, empörten sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. 8 Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Siehe, Herr, die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen, und wenn ich von jemandem zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. 9 Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. 10 Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Liebe Gemeinde,

manchmal sind es einzelne Worte, die sich tief in unser Herz einprägen. Wer bei einem unserer Firmgottesdienste im Juli oder Oktober dabei war, hörte die einzelnen wunderschönen Firmsprüche unserer Jugendlichen. Im Gottesdienst im Oktober betonte Pfarrer Sahm in seiner Predigt, wie sehr diese Sprüche für die Jugendlichen Ausgangspunkt beim Lesen der Bibel, beim Verständnis des Wortes Gottes für ihr Leben sein können. – Haben Sie auch ein solches Wort? Oder mehrere?

Die meisten Texte unserer Bibel sind ja als Fließtexte geschrieben mit vielen Aussagen – und mittendrin springen uns einzelne Worte dann ganz besonders ins Auge. Doch dann gibt es noch Bücher im Alten Testament, die genau eine solche Spruchsammlung darstellen. Das Buch der Weisheit, das wir als erste Lesung lesen bzw. hören konnten, ist ein solches. Jeden einzelnen Satz könnten wir uns hier sozusagen auf der Zunge vergehen lassen. Drei dieser Sätze mag ich hier nun noch einmal anführen:

„Du liebst alles, was ist, / und verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast; / denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen. Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben / oder wie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre? Du schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens.“

Das sind wunderbare Sätze. Anfang der 90er Jahre vertonte eine mir bekannte junge Frau diese Zeilen – und in den Strophen folgte sozusagen die Interpretation: Gott schuf die Erde und er schuf uns als Mann und Frau. Hätte er das nicht gewollt, so hätte er uns nicht so erschaffen. Da er selbst die Liebe ist, erschuf er uns so, dass auch wir das Bedürfnis haben, einander zu lieben – und mit ihm gemeinsam können wir dann seine Schönheit darstellen. So mag ich mal kurz die Strophen zusammenfassen. Ja, Gott liebt alles, was ist, denn sonst hätte er es nicht geschaffen. Er liebt uns, sonst hätte er uns nicht geschaffen. Er liebt uns, so wie wir sind. Welch tröstliche Worte! Gott hat uns geschaffen, weil er uns liebt. Würde er uns nicht lieben, hätte er uns niemals erschaffen oder schon längst seine Schöpfung revidiert. Gott liebt alles, was ist, und genau so, wie er es erschaffen hat.

Das sind Worte, die nun nach langer schmerzhafter Geschichte Menschen in Deutschland haben mit einem großen Outing auftreten lassen: Menschen, die in den Augen unserer Kirche und in den Augen vieler Gesellschaftsformen, auch lange bei uns, ein Geschlecht haben, was es nicht gibt, die Liebe in gleichgeschlechtlicher Beziehung leben, wie sie nach althergebrachter und kirchlicher Lehre nicht sein sollte. – Doch Gott hat sie so erschaffen. Gottes Liebesblick geht gewiss über unseren kleinen menschlich begrenzten Horizont hinaus. Wieso sollte es also eben nicht noch mehr Geschlechter geben als Mann und Frau? Bloß weil wir sie bislang nicht wahrnehmen wollten oder auch nicht erkennen konnten? Auch das, was wir uns nicht vorstellen können, weil es schon immer anders weitergegeben wurde, weil es nicht unserem gewöhnlichen Blick entspricht, gehört eben auch zur Schöpfung Gottes. Und Gott liebt, was und wen er erschaffen hat.

Diese Worte der Liebe könnten die Heilige Schrift umrahmen – und gewissermaßen tun sie es: Gott erschuf die Welt – aus einem bloßen Wort, aus einem Wort der Liebe wurde Wirklichkeit. So beginnen die ersten Zeilen unserer Heiligen Schrift. Und damit, dass Gottes Gnade mit wirklich allen Menschen ist, enden die letzten Worte des Neuen Testaments. Dazwischen lesen wir von den vielen Liebestaten Gottes – zwar auch von menschlichem Fehlverhalten, aber doch immer davon, dass Gott ohne Einschränkung zu den von ihm erschaffenen Menschen steht. Beispielhaft natürlich zunächst zum Volk Israel, später zu den Menschen, mit denen Jesus Kontakt hatte, aber über ihn wieder deutlich zu allen Menschen.

Natürlich ist es nicht egal, wie wir leben. Im zweiten Thessalonicherbrief betet der Verfasser darum, „dass unser Gott euch eurer Berufung würdig mache und in seiner Macht allen Willen zum Guten und das Werk des Glaubens vollende“. Was wir tun, ist nicht immer gut. Das heißt auch Jesus nicht gut, wenn er sich vom Zöllner einladen lässt. Doch dass wir sind, ist gut. Und die Sehnsucht zu lieben, ist unsere Urbestimmung: die Liebe zunächst zu Gott, zu unseren Eltern und Kindern, die Liebe aber auch zu anderen Menschen. Wie sollte eine Liebe, die anderen Gutes will, also schlecht sein? Wenn sie egoistisch dem anderen Schaden zufügen will, dann ist sie keine Liebe mehr. Wenn sie nur noch Selbstliebe ist und nicht mehr auch den oder die andere sieht, ist sie ebenfalls wohl kaum noch als Liebe zu benennen. Vor allem, wenn sie glaubt, Kinder oder andere, die dies gar nicht wollen, als Liebesobjekte anzusehen, ist sie selbstverständlich keine Liebe mehr! Aber wenn sie einfach dem anderen Gutes will, dann ist es eine Liebe, wie Gott sie gibt: Aus seiner Liebe heraus ist alles Sein geworden. Und seine Liebe zu dieser seiner Schöpfung, die bleibt bestehen – auch wenn jemand wie dieser Zöllner Schuld auf sich lädt: Schnellstmöglich will Jesus sich von ihm einladen lassen, um hier wieder aufs Neue zu verbinden, damit diese Liebe nicht nur von Gottes Seite her vollkommen ist, sondern damit auch dieser Zöllner wieder aus dieser Liebe heraus leben kann.

Niemals – und so krass steht es im Buch der Weisheit - würde Gott irgendetwas von dem, was er geschaffen hat, verabscheuen. Also dürfen auch wir uns niemals anmaßen irgendein Teil dieser Schöpfung verabscheuenswürdig zu befinden. Das sind sehr klare Worte, die damit eben auch uns gelten und dem, wie wir sind: Gott liebt alles, was er geschaffen hat. Er liebt alles, so wie er es geschaffen hat. Er liebt uns ohne Ende. Amen.

Credo:

Wir glauben an den Dreifaltigen Gott, die Liebe selbst. Zu ihm dürfen wir uns bekennen:

Glaubenslied: GL 178 Amen, Amen, Amen, wir glauben (Stefan Worlitsch)

Friedenszeichen:

Wenn wir andere so sein lassen, wie sie sind, wird uns das helfen, friedfertige Menschen zu werden. Zu erkennen, dass Gott alles Geschaffene liebt, hilft uns, dieses Geschaffene, alle Schöpfung, alle Menschen bewahren zu wollen. Schon längst müssten wir nicht mehr in einer kriegerischen Welt leben, würden wir wirklich glauben: Gott liebt alles, was ist. Er hat alles wunderbar geschaffen. Jesus wurde gar Mensch, um uns dieses Wunder verstehen zu lassen. Er lebte als unser Friedensfürst. Seinen Frieden dürfen wir uns auch heute zusprechen lassen bzw. zusprechen:

Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!

Lied vor der Mahlfeier: Da wohnt ein Sehnen tief in uns (Stefan Worlitsch + Chorgemeinschaft)

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Jesus lässt sich vom Zöllner zum Mahl einladen – ganz unerwartet überraschend für die Menschen seiner Umgebung. Wir dürfen glauben, dass er auch heute nicht nur dort ist, wo wir in Kirchen feiern, sondern dass er Gast sein will, gerade wenn wir zu Hause feiern, wenn wir zu Hause Brot brechen und Wein oder Saft trinken. Wie Jesus ganz bestimmt mit Zachäus den Vater gepriesen hat, dürfen auch wir heute Gott loben und preisen – im Wissen und Vertrauen, dass er selbst in unserer Mitte ist:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du alles liebst, was ist, der Du alles aus Liebe geschaffen hast, nichts verabscheust, sondern immer in Liebe auf uns alle schaust. Du liebst jeden und jede von uns, machst Sünder durch Deinen Blick gerecht. Dir dürfen wir vertrauen, Du willst in Liebe mit uns verbunden bleiben.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe und Barmherzigkeit, die Jesus bis zu seinem Tod gelebt und uns verkündet hat. Er wurde Mensch, weil Du uns Menschen liebst. Er kam zu Gast zu Zöllnern und anderen Sündern, weil Du auch unser Gast sein willst, ja, weil Du immer bei uns bist – nicht nur als Gast, sondern weil Du quasi bei jedem und jeder von uns zu Hause bist. Wir preisen Dich für Jesu Taten, für sein Leben und ganz besonders für all die Mahlfeiern, die er mit Sündern, aber auch mit Freunden hielt – als Zeichen, dass wir alle zu Dir gehören. Immer. Dich loben und preisen wir – bis in alle Ewigkeit.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Geschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Freunden gemacht hat, als er seinen Jüngern und damit auch uns das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er mit diesen Worten uns alle eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag, will uns Kraft geben, dass wir Brot und alles, was wir haben, miteinander teilen, so dass es für alle reicht und keiner ausgeschlossen wird. Wenn wir jetzt Mahl miteinander halten, ist dies ein Vorgeschmack auf das große Fest, das Du mit uns feiern willst, wenn wir einmal alle bei Dir sind. Dann wird niemand vorne oder hinten sein, sondern alle bei Dir. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Heute feiern wir kleine Feste, die Lebensfülle und ewige Freude werden wir einmal erleben, wenn wir mit Dir vereint im Himmelreich sind. Heute noch wechseln in unserem Leben Kreuz und Leid mit Freude und Glück. So kommen wir immer wieder zum Fest der Freude zusammen und teilen miteinander Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen. Wir danken Dir, dass Du uns Leben schenkst.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst. Du stehst treu zu dem Bund, den Du mit uns und allen, wirklich allen Menschen geschlossen hast. Du willst unser aller Leben in Fülle; Du willst nur das Beste für uns. Wir danken Dir, dass wir nicht allein sind: Du bist mit uns auf dem Weg und Du rufst uns in die Gemeinde. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir immer wieder ein Stück Himmel erleben dürfen, selbst dann, wenn wir uns nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem immer im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: GL 863 Geborgen in Dir, Gott (Stefan Worlitsch + Chorgemeinschaft)

Fürbitten:

Zachäus musste noch nicht mal ein Wort sagen; allein in der Begegnung wusste Jesus, was er wollte und brauchte. Gott weiß, was wir brauchen; er hört auch unser Flehen. So bitten wir:

  1. Für alle, die wegen Ihres So-Seins wie sie sind, verachtet, diskriminiert werden. Und für alle, die andere wegen Ihres Geschlechts, ihrer Sexualität, Hautfarbe oder aus anderen Gründen ausschließen oder abwerten.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  1. Für alle, die in ihrem Leben zu wenig Liebe erfahren haben. Und für alle, die aus Deiner Liebe heraus leben.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  1. Für alle, die Deinen Blick wie Zachäus suchen; für alle, die Dich sehen, Dich finden wollen. Für alle, bei denen Du Gast sein willst. Und für alle, die nicht wollen, dass Du mit Menschen, die anders sind als sie das möchten, Gemeinschaft hast.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Für alle, die nach Vergebung suchen. Und für alle, die sich keiner Schuld bewusst sind. Für alle, die vergeben. Und für alle, die nicht verzeihen können.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns. 

  1. Für alle, die Dich in ihre Häuser, Wohnungen und Kirchen einladen. Für alle, mit denen Du Mahl halten willst. Für alle, die nach Mahlgemeinschaft in unseren Kirchen suchen. Und für alle, die einander diese Mahlgemeinschaft verweigern.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Für alle Menschen, die uns nahestehen, und auch für die, die uns fern sind. Und in allen unseren persönlichen Anliegen. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Du willst bei uns zu Gast sein, willst bei uns wohnen, willst nur das Beste für uns. So hörst Du auch unser Rufen – heute und immer. Amen.

Gott hört unser Gebet, denn er ist uns Vater und Mutter. So beten wir:

Vater Unser

Danklied: GL 400 Ich lobe meinen Gott (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Dankgebet:

Allmächtiger, guter Gott, wir danken Dir, dass Du uns geschaffen hast, weil Du uns liebst. Ja, wir danken Dir, dass Du alles liebst, was ist, alle liebst, die sind. Wir bitten Dich, dass wir das immer tiefer begreifen dürfen, wie wertvoll wir – und alle Menschen neben uns, ja, jedes Geschöpf dieser Erde in Deinen Augen ist. Mach so auch unsere Herzen offen für diese Liebe, damit wir diese Liebe, mit der Du uns liebst, annehmen und weitergeben können, damit hier auf Erden ein Stück Deines Himmelreiches durchscheinen kann, so dass Dein Liebesreich wachsen kann, bis wir einmal für immer bei Dir sind – in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet:

So segne nun uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der uns und seine ganze Schöpfung liebt,
der Sohn, der diese Liebe Gottes vollkommen gelebt hat,
und der Heilige Geist, der selbst die Liebe in uns ist.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Schlusslied: GL 452 Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen (Combo zur Erstkommunion 2021)