Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 5. Sonntag im Jahreskreis, 7. Februar 2021

Baum (c) Silvia Sommer
Baum
Datum:
Sa. 6. Feb. 2021
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 5. Sonntag im Jahreskreis, 7. Februar 2021 im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

 

Lied: GL 427 Herr, deine Güt ist unbegrenzt (Matthias Hampel)

Liturgische Eröffnung

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der uns in seine Nachfolge ruft, ist bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

 

Begrüßung

Liebe Gemeinde!

Heute sind unsere Gemeinden eingeladen, einen Kirchentagssonntag zu begehen: Es ist eine gute Tradition, sich einige Wochen vor einem Kirchentag darauf vorzubereiten – gerade, da es ein Ökumenischer Kirchentag ist. Viele Erwartungen waren mit diesem Kirchentag verknüpft: Die einen hatten gehofft, dass es doch endlich erlaubtes Abendmahl für alle geben werde; die anderen hatten andere Lockerungen oder anderes erwartet. Und wieder andere haben sich einfach nur auf das spirituelle Großereignis in Frankfurt gefreut. Eigentlich.

Denn uneigentlich gab es sehr viele sehr motivierte Initiatoren, Vorbereitende, die lange trotz oder wegen der Pandemie die verschiedensten Möglichkeiten ausgelotet haben, doch zusammenkommen zu können, irgendwie gemeinsam zu feiern. Seit einem guten Monat ist klar: Es wird alles digital stattfinden.

Wie Ijob möchte wohl der eine oder andere, der mit der Organisation viel Lebenszeit verbracht hat, herausschreien: Herr, das macht doch alles keinen Sinn mehr! Nein, das macht irgendwie keinen Spaß – gerade alles mögliche vorzubereiten, was dann doch nicht stattfinden kann.

 

Die heutigen Schriftlesungen stellen uns so passenderweise sehr verschiedene Gefühlslagen vor Augen: so auch genau diese Klage im Buch Ijob, ja, die richtig depressive Stimmung, die in der ersten Lesung mit der Aussage endet: Nie mehr schaut mein Auge Glück.

Darauf folgt als Kontrast das Brennen des Paulus für das Evangelium bzw. für die Menschen, mit denen er in Kontakt kommt, seine Sehnsucht, für alle da zu sein.

Und dann lesen wir im Evangelium auf der einen Seite von Jesu Einsatz für die Menschen und auf der anderen Seite von der Sehnsucht der Menschen, sich von diesem Jesus helfen zu lassen. Jesus ist für alle da. Gleichzeitig hören wir schließlich Jesu Bedürfnis, sich selbst beim Vater auszuruhen, neu aufzutanken.

Die Texte sprechen den Lebensalltag an, in dem sicher viele von uns in dieser Zeit irgendwo stehen: Stress und Hektik auf der einen Seite, gar absolute Lebensklage, wie manche sie im Moment vielleicht empfinden mögen, die Suche nach Hilfe oder auch das Bedürfnis, anderen zu helfen. Auf der anderen Seite steht da die Sehnsucht nach Ruhepolen, Ruheplätzen. Jesus fährt dafür nicht weit weg; er braucht kein weit entferntes Urlaubsziel. Er nimmt einfach einen Platz in der Nähe, an dem er diese Ruhe findet – nicht lang, dafür aber im Ausruhen bei seinem Vater ganz arg intensiv.

Wo stehen Sie, wo stehen wir gerade? In der Klage des Hiob? In einer gewissen Aussichtslosigkeit? Oder im Stress, der auf Jesus einwirkt? Wie Jesus im Mühen für andere Menschen? Oder in der Suche nach Heilung bei Jesus? Oder im ganz engagierten Einsatz für Ihr Berufsziel, so wie ihn uns der Paulus vorlebt? In der Sehnsucht nach mehr (ökumenischem) Miteinander?

Oder aber wie Jesus am Ende eines anstrengenden Tages, einer anstrengenden Zeit in der Suche nach Ruhe? Gar schon im Ausruhen oder Erholen selbst?

Stille

Wo auch immer wir im Moment stehen, was auch immer uns gerade wichtig ist: Jesus ist dabei; er will mit uns verbunden sein und bleiben – und trägt alle unsere Gefühle mit. Ihn rufen wir an im Kyrie:


Kyrie:

Jesus, Du heilst die Schwiegermutter Deines Freundes; Du bringst auch uns immer wieder Heil und Heilung.

Herr, erbarme Dich.

Jesus Christus, Du lässt die Menschen mit ihren Anliegen zu Dir kommen – damals in Israel und auch heute.

Christus, erbarme Dich.

Jesus, Du suchst Ruhe und Erholung bei Deinem Vater und lädst auch uns ein, aufs Neue Kraft zu tanken.

Herr, erbarme Dich.


Wir loben Gott und singen:

Glorialied: GL 169 Gloria, Ehre sei Gott (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

 

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, wie Ijob ringen wir manchmal mit Dir; wie Ijob dürfen wir unsere Klage zu Dir bringen. Du, Herr, bist ein Gott, der uns in unserer Not sieht. Lass uns dies glauben und Dir vertrauen, ganz besonders, wenn so manch einer von uns momentan keinen Ausweg aus der gerade unsere Welt so sehr bestimmenden Pandemie sehen mag.
Stärke uns im Vertrauen, dass Du Deinen Sohn in die Welt gesandt hast, um einzelnen Heilung, aber vor allem uns allen Heil zu bringen, uns all das zu schenken, was wir brauchen, und um uns allen Mut zu machen, uns füreinander einzusetzen und an Deinem guten Reich mitzubauen. Lass uns dafür wie Jesus immer wieder aufs Neue Atem holen und Kraft schöpfen bei Dir, der Du uns ohne Ende liebst und zu uns stehst, was auch immer passiert. Amen.


 

Kindergottesdienst:

Auch heute gibt es wieder einen Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)
 
Nicht nur für Kinder ist dieses Labyrinth, passend zum Gottesdienst. Wer mag malen? Wer mag hier heute ganz neu zur Mitte finden? Wie sieht Eure/Ihre Mitte aus?
 
Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.

 

 

Erste Lesung: Hiob 7,1-4.6-7

(Gelesen von Erwin Köhler)
 
 
Antwortpsalm: GL 401 + Psalm 147 (Stefan Worlitsch)

 

Zweite Lesung: 1 Kor 9,16-19.22-23

(Gelesen von Kathrin HIrz)

 

Halleluja (Stefan Worlitsch)

 

Evangelium: Markus 1,29-39

(Gelesen von Reingard Forkert)

 

Predigt (Christa Bruns-Danier):

Wir haben gerade in der 1. Lesung einen Abschnitt aus dem Buch Ijob gehört. Das Ijob-Buch erzählt die Geschichte eines Mannes namens Ijob, der von einem schweren Leid getroffen wird: Er verliert seinen Besitz, seine Dienerschaft und seine zehn Kinder. Schließlich wird er selbst mit Aussatz geschlagen.

Sein Leben hängt sozusagen am seidenen Faden. Er steht vor einem unlösbaren Problem: Er weiß nicht, warum Gott ihn so mit Krankheit und Leid geschlagen hat. Eine Antwort findet er nicht.

Seine Freunde meinen, Ijob solle sein Schicksal als Strafe Gottes für Sünde und Schuld deuten. Dem kann Ijob nicht zustimmen. Sein Hadern ist ein Ringen mit Gott, nicht eine Auflehnung gegen Gott. Er verharrt nicht allein in seinem Leiden. Er wendet sich direkt an Gott, versucht ein Gebet, schüttet ihm seine Klage hin.

Doch kann Ijob sich trotz all seiner Verzweiflung keinen anderen Erlöser vorstellen als eben den Gott, den er als fremd und undurchschaubar erlebt. Gegen alle Erschütterung hört seine Hoffnung auf Gottes Gerechtigkeit nie ganz auf.

So kann er schließlich zu einem versöhnten "Doch ich, ich weiß, mein Erlöser lebt" kommen.

Auch das Neue Testament erzählt von Krankheit und Heilung.

Viele Menschen sind vor der Haustür versammelt, hinter der sich Jesus aufhält. Es ist nicht irgendein Haus, sondern das des Simon und Andreas, beide frisch gewonnene Gefolgsleute Jesu. Jesus ist bei der Schwiegermutter des Petrus, die krank ist. Er berührt sie und richtet sie auf. Sofort nach ihrer Heilung sorgt sie sich um die Besucher.

Es wird auch erzählt, wie Jesus neben der Schwiegermutter des Petrus auch viele an Körper oder Seele erkrankten Menschen heilt. Wir hören, wie viele Menschen Jesus suchen, um sein Wort der Frohen Botschaft zu hören oder ihm persönlich zu begegnen.

Dabei sind viele Menschen mit ihren Wunden unterwegs auf der Suche nach einem Heiler, der sich ihrer Leiden annimmt.

Und dann bekommen wir mit, wie Jesus sich zwischen all den Begegnungen zurückzieht. Er geht an einen einsamen Ort, um dort zu beten - er fährt ans andere Ufer.

Er muss sich der Gegenwart Gottes neu versichern. Er muss sich wieder neu füllen lassen mit der Liebe Gottes.

Es braucht die Stille - auch bei uns - um einen neuen Raum der Einkehr zu finden. Auch wir brauchen Unterbrechungen in unserem Alltag. Und manchmal brauchen wir für die Stille auch Ortsveränderungen.  Wenn sie diesen Ort noch nicht gefunden haben, dann haben sie vielleicht Lust, es Jesus gleichzutun und einen solchen Raum aufzuspüren. Und dann erfahren sie vielleicht auch, wie gut es tut, allein mit Gott zu sein. Auch Ijob hat das wohl gespürt.

Jesus hat es vorgemacht. Von ihm können wir lernen, dass Einsamkeit und Gebet unverzichtbare Elemente gelebter Spiritualität sind.

Lassen wir uns vom heutigen Evangelium ermutigen und einladen. Zeiten und Orte der Einkehr wieder neu für uns zu entdecken. Amen.


Credo:

Gott will uns neue Kraft schenken: nicht nur einigen, sondern uns allen. Wie vorhin erwähnt ist an diesem Sonntag Kirchentagssonntag: Eigentlich wollten sich unsere Kirchen an diesem Sonntag auf besondere Weise verbinden und sich auch im Gebet der heutigen Gottesdienste auf den großen Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt vorbereiten - der im Mai stattfinden wird, aber so ganz anders als üblich.

Der Kirchentag wurde von den Verantwortlichen unter das Motto gestellt: „Schaut hin!“ Das Wort stammt aus der Erzählung der Brotvermehrung, die wir einige Kapitel nach unserem heutigen Evangelium im Markusevangelium finden. In unserer Einheitsübersetzung ist die Stelle übersetzt mit: „Geht und seht nach!“

Es zeigt sich: Jesus hilft – damals wie heute: Aber eben nicht ohne uns. Er gab damals den Menschen zu essen – aber nur mit den Broten, die die Jünger eingesammelt haben. Nur weil es Menschen gab, die großzügig alles gegeben haben, was sie hatten. Nur weil es Menschen gab, die nachgeschaut haben, aufmerksam waren, wo etwas zum Essen ist, hat er schließlich allen zu essen gegeben. So wurden alle satt und es war noch Essen übrig.

So heilt und hilft er auch heute. Auch durch uns. Unser großer Gott. An diesen Gott, der auch uns stärken will, dürfen wir glauben, uns zu ihm bekennen – mit den Worten des Apostolischen Glaubensbekenntnisses.

 

Friedenszeichen:

Jesus ist gekommen – als Friedensbote, als Heilsbringer. Dennoch erleben wir Krankheit, Unheil, Auseinandersetzung, Streit, Krieg.

Jesus wollte unreine Geister vertreiben, er braucht heute uns, um das Böse aus der Welt zu vertreiben. Das geht, indem er uns Gutes bringt, indem aber auch wir Gutes bringen.

So sind wir auch heute eingeladen, Zeichen zum Guten zu setzen. Ein Zeichen ist im Gottesdienst der Friedensgruß. So mag ich uns alle wieder einladen, uns mit einem Menschen zu verbinden, bei dem es uns schwerfällt, ihm Gutes zu wünschen. Genau ihm sagt Gott Gutes zu. Genau durch ihn will Gott Gutes in die Welt bringen.

Und natürlich durch Sie, durch uns alle. So dürfen wir nun natürlich auch an all die Menschen denken, die uns wichtig sind oder die neben uns sitzen und auch Ihnen Gutes, den Frieden wünschen, ihnen die Worte Jesu (innerlich) zusprechen:

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

 

Lied vor der Mahlfeier: GL 796 Wie ein Fest nach langer Trauer (Laudemus)

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Vor Gott sind all unsere Gefühle wichtig. Wie Ijob dürfen wir unsere Klage, ja, alle Depression und Niedergeschlagenheit vor Gott tragen, alle Gefühle der Aussichtslosigkeit.

Wir dürfen Gott aber auch als einen erleben, der Heil und Heilung bringt. Der bei uns ist – gleichgültig, ob es uns gut geht oder schlecht. Diesen, unseren Gott loben und preisen wir:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du Deine Schöpfung und uns Menschen liebst und uns alle erwählst und mit uns den Bund der Liebe schließt.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du jeden von uns mit Namen rufst, uns berufst, uns einen Auftrag gibst. Du willst da sein für alle Menschen dieser Welt und berufst uns, uns ebenfalls für Dich und füreinander einzusetzen. Dich preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Licht in unser Dunkel und in unsere Not bringen willst. Du schenkst Kraft, wo wir es nicht erwarten. Du bringst Heil und Heilung. Wir preisen Dich.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für die Ruhe, die Du uns schenkst: Du schenkst uns den Sonntag als Tag der Erholung und führst uns an Orte der Stärkung. In Deiner Schöpfung beschenkst Du uns überreich mit solchen Plätzen, an denen wir Kraft tanken können – ganz in unserer Nähe. Wir loben und preisen Dich.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Das Wort wurde Fleisch – ganz und gar – bis zum Tod am Kreuz. Diesen seinen Leib empfangen wir normalerweise in der Feier der Eucharistie. Doch wir vertrauen, dass Du Dich uns auch heute schenkst, wenn wir im Moment keine Eucharistie feiern können. Wir danken Dir deshalb, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – und dabei mit Dir und mit der ganzen Gemeinde verbinden sind.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

 

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Wir hoffen, dass wir bald wieder viele Gründe zum Feiern haben und auch feiern dürfen. Noch wissen wir nicht, wann das sein wird. Doch wann immer wir Mahl miteinander halten, ist dies ein winziger Vorgeschmack auf das große Festmahl in Deinem ewigen Reich, wenn wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Noch kurz vor seinem Tod hat er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, uns schon hier ein Stück vom Himmel geschenkt. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

 

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Dir stillen willst. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht schon im Hier und Jetzt und erst recht am Ende unserer irdischen Zeit. Schon heute baust Du mit uns hier auf Erden Dein Reich, schenkst uns Heil und Heilung und immer wieder Erholung und Ruhe. Einmal werden wir die Vollendung finden bei Dir in Deinem Himmelreich. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir schon heute ein wenig von der Gemeinschaft erahnen können, in die Du uns alle einmal rufen willst. Wir sind miteinander verbunden auch in diesem Gottesdienst, auch dann, wenn wir uns gerade nicht persönlich begegnen können. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade heute. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Lied nach der Mahlfeier: GL 423 Wer unterm Schutz des Höchsten steht (Stefan Worlitsch)

 

Fürbitten:

Gott hört das Schreien des Ijob – auch und gerade, wenn es sich für ihn so ganz anders anfühlt. Jesus hört und sieht die Nöte der Menschen, die zu ihm kommen und ihn um Heilung bitten. Gott sieht und hört auch unsere Not, wenn wir zu ihm kommen mit unseren Anliegen und ihn bitten:

  • Für alle, die wie Ijob keinen Lebenssinn mehr sehen, in Depressionen und anderen psychischen Nöten gefangen sind. Und für alle, die diese Perspektivlosigkeit anderer aushalten, und für die, die Menschen neue Lebensperspektiven aufzeigen oder ihnen in psychischen Nöten helfen möchten.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die in unserer Kirche Verantwortung tragen und sich wie Paulus mit ganzem Herzen dafür einsetzen, allen die frohmachende Botschaft Jesu zu bringen. Und für alle, die von unserer Kirche frustriert sind, ihrer Botschaft nicht mehr glauben können.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die in der Vorbereitung des Ökumenischen Kirchentages auf immer mehr Gemeinsamkeiten hoffen, die wir als Christen miteinander feiern und leben können. Und für alle, die im Rahmen der Ökumene immer wieder an Hindernisse stoßen, mit denen ringen, die sich gegen ein Miteinander stellen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die sich gerade im Rahmen von Synodalem oder Pastoralem Weg um Erneuerung unserer Kirche und unserer Gemeinden bemühen, und für alle Menschen in unseren Gemeinden, denen der Glaube und das christliche Leben vor Ort am Herzen liegt. Und auch für alle, die Angst haben vor Veränderungen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die als Verantwortliche in Politik, Wirtschaft, Religion die Aufgabe haben, sich für lebenswertes Leben möglichst aller Menschen einzusetzen. Für alle, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen. Und für alle, die sich darauf verlassen müssen, dass andere sich für ihre Belange einsetzen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die wie Jesus nach einem Ort der Ruhe und Erholung suchen; für alle, die im Gebet neu mit Dir, Gott, in Kontakt kommen möchten. Und für alle, die die Tatsache, dass wir diese Erholung gerade nicht wie sonst oft im Ausland suchen, in existentielle Nöte bringt, weil sie ihren Beruf nicht wie gewohnt ausüben können.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die uns nahestehen, und in unseren ganz persönlichen Anliegen. (Hier ist Zeit, eigene Bitten in Stille oder ausgesprochen vor Gott zu bringen.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Du, Gott, bist ein Gott des Lebens. Du hältst für uns das Leben in Fülle bereit. Dich loben und preisen wir in Ewigkeit. Amen.

 

Gott ist uns nah. Er liebt uns als seine Kinder, ist unser Vater. Zu ihm beten wir:

Vater Unser



Ein Lied zum Dank: GL 414 Herr, unser Herr, wie bist du zugegen (Stefan Worlitsch + Sänger/innen der Chorgemeinschaft)

 

Dankgebet:

Herr, unser Gott, Du hörst all unser Schreien, bist bei uns, auch dann, wenn wir es manchmal kaum oder gar nicht glauben können. Du sorgst Dich um uns, willst unsere Heilung, unser Heil. Gib uns die Kraft, selbst daran immer mehr zu glauben und die Botschaft Deiner Liebe wie Paulus mit Feuereifer zu leben und auch weiterzugeben. Darum bitten wir Dich durch Jesus, der uns vorgelebt hat, wie sehr Du für die Menschen da bist, und uns gezeigt hast, dass Du uns liebst – heute und in Ewigkeit. Amen.

 

Segensgebet:
So segne uns der dreifaltige Gott,
der Vater, der uns beim Namen nennt und uns kennt und liebt,
der Sohn, der sich damals um Menschen in Nöten kümmerte und sich auch heute um uns sorgt,
und der Heilige Geist, der uns die Kraft schenkt, die Liebe des Vaters anzunehmen und weiterzugeben.

So segne uns und alle, die uns wichtig sind, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

 

Lied: GL 468 Gott gab uns Atem (Stefan Worlitsch + Sänger/innen der Chorgemeinschaft)

 

 

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