Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst zum 4. Advent im Lesejahr A, 18. Dezember 2022

(c) Edith Kukowski
Datum:
Sa. 17. Dez. 2022
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst zum 4. Advent im Lesejahr A, 18. Dezember 2022
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Introitus zum 4. Advent: Rorate Coeli (Thomas Linn)

Eingangslied: GL 224 Maria durch ein Dornwald ging (Sandra Lang; Torsten Kenntemich; Michael Rehberg)

Liturgische Eröffnung:

http://rehbergs.cloud/data/documents/2022_12_18_Rorate_Introitus_4.Advent.mp3

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, Christus, den Maria in sich trägt, ist bei uns – schon im Hier und Jetzt und allezeit. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde!

Schon sind wir am vierten Adventssonntag angelangt. Die Texte der Lesungen verheißen uns heute bereits die Geburt, die in der nächsten Woche anstehen wird.

In der ersten Lesung hören wir Überraschendes. Es ist nicht König Ahas, der Gott bittet: Gib mir ein Zeichen, sondern es ist Gott, der ihn bittet: Erbitte dir ein Zeichen. – Ahas will das nicht tun, um Gott nicht in Versuchung zu führen – und daraufhin sagt Gott, dass er ihm trotzdem ein Zeichen gibt. Er will den Menschen ein Zeichen geben.

Wie oft habe ich schon gehört: Ich kann Gott doch nicht herausfordern, kann Gott doch nicht um ein Zeichen bitten. Doch, Gott will das sogar! Gott will von uns angesprochen werden. Wir dürfen ihn fordern. Gott will das nicht nur von Ahas. Wir dürfen, ja, wir sollen ihn in unser Leben hereinbitten, dass er auch uns ein Zeichen schenkt, dass er auch uns in unserem Leben weiterführt.

Mit dieser innigen Sehnsucht kommen wir jetzt im Advent zu ihm und bitten ihn: Gib uns ein Zeichen, zeig Dich in unserer Welt, in unserem Leben. Überrasch uns, wie Du einst den Ahas und später den Josef und schon so viele Menschen überrascht hast. Zeig Dich uns, ja, Maranatha – komm, Herr Jesus. Auch heute!

Maranatha – statt Kyrie (Komm, Herr Jesus, Maranatha, gesungen von Thomas Linn):

Herr Jesus, komm ins Dunkel unsrer Welt.

Maranatha – Herr, komm doch wieder.

Herr Jesus Christus, gib uns die Kraft für unseren Weg, wenn wir kraftlos sind.

Maranatha – Herr, komm doch wieder.

Herr Jesus, wir erhoffen, ja, wir ersehnen Dich, Du unser HEILand!

Maranatha – Herr, komm doch wieder.

Heute leuchtet schon die vierte Kerze des Adventskranzes. Bald wird Gott als das große Licht in unser Leben leuchten. Ja, wir dürfen in Zuversicht auch in diesem Jahr dem Weihnachtsfest entgegengehen und glauben und hoffen: Er wird uns auch in diesem Jahr Leben schenken und all unser Dunkel erhellen!

Lied: GL 223 Wir sagen euch an (Christian Kunz; Michael Rehberg)

Tagesgebet:

Lasset uns beten: Herr, unser Gott, wenige Tage vor Weihnachten mögen wir wie Josef von so manchem Traum erfüllt sein. Wir ersehnen Frieden und Heil – und bitten Dich in dieser Zeit: Schenke uns das Vertrauen, dass Du auch heute in unsere Welt ein Zeichen setzen willst, dass Deine Liebe noch immer gilt – und Du auf unser Ja wartest. Lass uns Dich spüren – jetzt in dieser Feier und in unserem ganzen Leben – und erkennen, dass Du auch bei uns auf überraschende und immer wieder neue Weise Mensch werden willst, dass Du auch heute bei uns und in uns sein willst – selbst und gerade dann, wenn es sich so ganz anders anfühlt. So rufen wir Dich auch heute: Komm, Herr Jesus, komm – Komm in unserer Zeit und lass uns Dich schauen – heute und in Ewigkeit. Amen.
Kindergottesdienst:

Für alle Kinder, die nicht beim ersten Live-KiGo nach Corona in unserer Pfarrgruppe dabei sein können, gibt es selbstverständlich auch hier und heute wieder einen Kindergottesdienst, zu dem wir Euch herzlich einladen:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Hier findet Ihr dann schon mal einen Engel, der Euch noch größere Vorfreude auf Weihnachten bringen will und den Ihr ausmalen bzw. für Euch gestalten könnt. Und wer ist in diesen Tagen für Euch zu Hause alles wie ein Engel? Welcher Engel ruft Euch heute zu: Fürchte dich nicht? Oder vielleicht auch: Freu Dich? Wir wünschen Euch auf jeden Fall noch eine richtig schöne vierte Adventswoche und eine richtig schöne Vorbereitung auf Weihnachten! 

Wir freuen uns über Nachrichten an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen einer Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 

Erste Lesung: Jesaja 7,10-14

Der HERR sprach weiter zu Ahas und sagte: Erbitte dir ein Zeichen vom HERRN, deinem Gott, tief zur Unterwelt oder hoch nach oben hin! Ahas antwortete: Ich werde um nichts bitten und den HERRN nicht versuchen. 13 Da sagte er: Hört doch, Haus Davids! Genügt es euch nicht, Menschen zu ermüden, dass ihr auch noch meinen Gott ermüdet? Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und wird ihm den Namen Immanuel geben.

Antwortpsalm: Psalm 24 (Thomas Linn)

Zweite Lesung: Römer 1,1-7

1 Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, ausgesondert, das Evangelium Gottes zu verkünden, 2 das er durch seine Propheten im Voraus verheißen hat in heiligen Schriften: 3 das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, 4 der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der Auferstehung von den Toten, das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn. 5 Durch ihn haben wir Gnade und Apostelamt empfangen, um unter allen Heiden Glaubensgehorsam aufzurichten um seines Namens willen; 6 unter ihnen lebt auch ihr, die ihr von Jesus Christus berufen seid. 7 An alle in Rom, die von Gott geliebt sind, die berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

Halleluja (Thomas Linn)

Evangelium: Matthäus 1,18-24

18 Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. 19 Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. 20 Während er noch darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. 21 Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. 22 Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: 23 Siehe: Die Jungfrau wird empfangen / und einen Sohn gebären / und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, / das heißt übersetzt: Gott mit uns. 24 Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Liebe Gemeinde,

Maria ist es, die im Mittelpunkt des Gottesdienstes am vierten Advent steht. Im letzten Jahr war es die Begegnung zwischen Maria und Elisabeth; im nächsten Jahr wird es ihre Begegnung mit dem Engel des Herrn sein, der ihr die Geburt ihres Sohnes ankündigt. In diesem Jahr wird sie uns als Jungfrau vor Augen geführt. Wäre der Abschnitt aus dem Prophetenbuch, den wir in der ersten Lesung gehört haben und der von Matthäus dann wieder zitiert wurde, noch korrekter zu übersetzen mit den Worten: Eine junge Frau hat empfangen, so stellt uns Matthäus sehr bewusst vor Augen, dass Josef gerade nicht der Vater des Kindes war.

Nun, bei allen Kindheitsevangelien stellt sich die Frage nach der Interpretation. Sie wurden im Nachhinein aufgeschrieben, entsprechen sich nicht und wollen uns bewusst Aspekte Jesu vor Augen stellen, die die junge Gemeinde nach Jesu Tod und Auferstehung glaubte.

Doch nehmen wir das, was wir gerade gehört haben, einfach mal wörtlich. Der Text hat eine sehr hohe Brisanz: Die junge Frau Maria wird schwanger. Josef weiß, dass das Kind nicht von ihm ist. Eine uneheliche Schwangerschaft, ja, ein fremder, unbekannter Vater! Dieser Josef hatte allen Grund, seine Frau anzuklagen. Die Todesstrafe hätte ihr gedroht! Immerhin war sie durch die Verlobung ihm bereits versprochen – und die Schwangerschaft war deutlicher Beweis, dass sie dieses Versprechen gebrochen hatte. Josef jedoch wollte nicht den Tod seiner Frau. Matthäus nennt ihn gerecht: Nach damaligem Recht, damaliger Ordnung jedoch wäre es „recht“ gewesen, sie anzuklagen, sie diesem Gericht auszuliefern. Hier scheint in Josef eine neue Gerechtigkeit auf – eine Gerechtigkeit, die wir ansonsten vielleicht am ehesten Gott zuschreiben: diese neue Gerechtigkeit, die das Beste für alle Menschen will. Er nun wollte dieses Beste, wollte Leben für seine Frau – die ihn doch, so musste er es sehen, offensichtlich betrogen hatte. Er wollte ihr stattdessen in aller Stille einen Scheidungsbrief ausstellen, so dass sie frei gewesen wäre.

Keine Ahnung, was das für sie bedeutet hätte: Sie wäre eine geschiedene Frau mit Kind gewesen. Irgendwie auch nicht besser – zumindest in der damaligen Zeit. Möglicherweise wäre sie auch so noch dem Gericht ausgeliefert gewesen, weil ein anderer sie angeklagt hätte, das Kind ohne Ehemann bekommen zu haben. Das ging damals so gar nicht. Sie schwebte nicht nur in äußerster Gefahr, sondern war auf jeden Fall völliger Armut und Ausgestoßensein aus der Gesellschaft ausgesetzt. – Ein Zustand, wie er bis heute in verschiedenen Gegenden üblich ist: Noch längst nehmen wir – auch innerhalb unserer Kirchen – nicht jede werdende Mutter so an, wie sie ist. Noch immer urteilen viele Menschen – auch innerhalb unserer Kirchen – über Menschen, die nicht Familie bilden nach vorgegebenem Schema. Dabei gehört Jesus hierzu. Dabei ist Maria eine von diesen Frauen. Das sagt uns die Bibel sehr deutlich. Natürlich lässt sich das überhöht verstehen: als Jungfrauengeburt; Gott selbst zeugte seinen Sohn. Ja, wir glauben, dass Jesus selbst Gottes Sohn ist! Und doch dürfen wir glauben und vertrauen, dass Gott bis heute jedes Kind, jeden Menschen, der geboren wird – ob Junge, ob Mädchen – ganz genau so will. Gott ist vielleicht auf ganz besondere Weise Jesu Vater; doch ist er – auf eine ebenfalls sehr besondere Weise – auch unser aller Vater.

So wie niemand auf die Idee käme, die Lebensweise der Maria zu verurteilen, so dürfen wir nach den Worten des Evangeliums auch keinen und keine andere verstoßen.

Das kann uns die Gerechtigkeit des Josef lehren. Er verurteilt seine Verlobte nicht. Obwohl er doch derjenige war, der am meisten betroffen war. Und mehr noch: Dann folgt der Traum. In diesem Traum wird er auf die Heilige Schrift verwiesen, die er kannte. Danach nimmt er diesen Sohn als seinen an. Und diese Frau als seine Frau. Und ja, sie werden dann sogar von uns in nur wenigen Tagen wieder als die „Heilige Familie“ gefeiert werden. Dieses Ideal, das so viele Menschen heute schmerzt, weil viele erleben, dass ein Ideal nicht zu leben ist: nicht das, was sie sich in ihrem Leben einmal erträumt haben, erst recht nicht das, was von außen an sie herangetragen wird.

Anstatt also hier ein überhöhtes Familienbild als heil und heilig zu verklären, dürfen Texte wie der heutige uns in dieser Zeit vor Augen führen, wie Gott gerade sein Heil in verquere und so überhaupt nicht ideale Familienkonstellationen bringen will.

Ja, und mehr noch: Dem heute gehörten Evangelientext ging die sogenannte Genealogie voran: der Stammbaum Jesu, der ihn zurückführen soll und als Sohn Davids und Abraham zeigen. Dieser Stammbaum beginnt bei Abraham, der seinen Sohn Isaak zeugte. Es geht weiter: Ein Mann zeugt einen Mann – dreimal vierzehn Generationen lang. Doch am Ende heißt es: „Jakob zeugte den Josef, den Mann Marias; / von ihr wurde Jesus geboren, / der der Christus genannt wird.“

Das ist fast revolutionär: Durch Josef geht Jesus auf David zurück. Der sogenannte Spross Davids ist also kein leiblicher Spross – sondern ein Adoptivspross. Nicht mehr leibliche Abstammung ist entscheidend. Und doch kann jemand voll und ganz Erbe, Nachfolger sein. Denn Josefs Entscheidung ist es, die hier letztlich entscheidet. Er hat nicht das getan, was der damalige Brauch vorgesehen hätte, hat aber auch nicht halbherzig gehandelt, sie mit Scheidungsbrief weggeschickt und  hätte dann die Augen schließen können demgegenüber, was dann geschehen wäre. Nein, er hat Ja gesagt. Zu Maria. Zu Jesus und zu allem, was daraus folgte.

Dazu braucht es Mut. Den haben längst nicht alle Menschen. Es wäre ja auch heute alles andere als gut, Frauen und Männer irgendwie ungewollt als Eltern zusammenzuführen. Doch diesen Mut des Josef, den können wir uns abschauen: Wir dürfen Ja sagen zu allem Leben, das Gott heute schenkt. Dürfen Kinder unterstützen, sie in ihren Rechten stärken. Dies wird in diesem Jahr von den Sternsingern in den Blick genommen: die Rechte von Kinder in Indonesien und anderswo in der Welt. Doch geht es eben auch um Kinder hier bei uns in Deutschland. Um Kinder, um Eltern, um Menschen, die ungewollt kinderlos bleiben. Gott sagt Ja zu dieser Welt. Nicht zu einem sturen Ablauf. Sondern wie uns die Geschlechterreihe im Matthäusevangelium zeigen kann, ist Gott für Überraschungen gut. Ist er genau dort, wo eben alles gerade nicht nach Plan läuft. Wie Josef im heutigen Evangelium zu Frau und Kind Ja sagt, so sagt Gott zu uns allen Ja – ganz egal, wie unser Lebensentwurf und unser konkretes Leben aussieht. Amen.

Credo:

Gott sagt Ja zu uns; wir dürfen Ja zu Gott sagen. Dieses Ja zu Gott beinhaltet auch ein Ja zu unserem Leben – wie es gerade aussieht, das ist das Ja zu unserem Schöpfer, der uns so, wie wir sind, geschaffen hat und liebt. Bekennen wir uns zu ihm, unserem Gott – im Vertrauen, dass er Mensch werden will wie wir und so in unserer Lebenswirklichkeit dabei sein will. Sprechen wir unser Ja, unser Amen, wir glauben, mit den Worten des Apostolischen Glaubensbekenntnisses.

Lied zur Meditation nach dem Credo: See I am near (Thomas Linn)

Friedenszeichen:

Wer so Ja sagt – zu sich selbst, zu Gott und zu anderen Menschen – , der wünscht sich den Frieden, diesen Frieden, den Jesus an Weihnachten als kleines Kind in unsere Welt bringen will. Beten wir immer wieder um diesen Frieden: mit uns selbst und mit anderen; und setzen wir selbst Zeichen dieses Friedens.

Ein kleines Zeichen setzen wir in jedem Gottesdienst im Friedensgruß. Ein kleines Zeichen setzen wir vor allem in unseren Herzen, indem wir an die Menschen denken, die wir am wenigsten mögen, und genau diesen den Frieden Gottes zusprechen. Und natürlich auch all denen, die uns wichtig sind, und allen, die diesen Frieden ganz besonders brauchen. So sagen wir es einander:

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

Lied vor der Mahlfeier: Veni Emmanuel (Barbara Westermann)

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Im Traum hat Josef erkannt, dass Gott ihm ganz nahe war, dass Gott Maria nahe ist. Wo Leben wächst, wo Leben ist, da ist Gott. Immer. Er will uns begegnen. Ganz besonders begegnet er uns im Mahl. Und so dürfen wir auch in diesem Gottesdienst Brot brechen und essen, Wein oder Saft trinken und ihn in unsere Mitte rufen.

Wir dürfen vertrauen: Gott ist bei uns – schon jetzt in dieser Zeit, in der wir uns auf seine Menschwerdung an Weihnachten vorbereiten.

Ihn, unseren Gott, der so dicht bei uns und in uns ist, loben und preisen wir:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du Dich in der Geschichte gezeigt hast, uns Menschen immer wieder verheißen hast, dass Du für uns da bist, dass Du Dein Haus unter uns baust.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns eine solche Würde geschenkt hast, dass Du selbst einer von uns werden und immer bei uns und in uns sein willst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns den Bund Deiner Liebe schenkst. Du wirst kommen in unsere Dunkelheit und Not und diese einmal für immer besiegen. Du bist es, der schon längst bei uns ist, wenn wir durch Dunkelheiten gehen müssen. Wir preisen Dich, Du Licht unserer Nacht.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du so fern bist und uns doch so nahekommst, unfassbar und doch fassbar geworden in Deinem Sohn Jesus Christus. Wir preisen Dich für dieses so unbegreifbare Geheimnis, dass Du Dich in ihm greifbar, ja, angreifbar gemacht, Dich uns Menschen ausgeliefert hast.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deinen Sohn Jesus Christus, der sich als Mensch von Menschen hat einladen lassen und sie zum Mahl besucht hat. So will er auch bei uns sein, wenn wir ihn einladen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns so auch heute immer wieder Festmahl halten lässt. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und auch mit allen, die uns vorausgegangen sind und bereits den ewigen Advent, Deine ewige Ankunft erleben.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Auf Dein Kommen in Herrlichkeit warten wir – in diesem Advent und im Advent unseres Lebens. Einmal dürfen wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, bereits ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du im ewigen Advent unseren Durst stillen wirst – nicht nur den nach Wasser und Wein, sondern auch unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Dir. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht. Wir preisen Dich für Deine Nähe, für den Liebesbund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir uns immer wieder gemeinsam auf Deine Ankunft vorbereiten und freuen dürfen, auch wenn wir uns in der aktuellen Zeit oft nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem auch in dieser Zeit im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: GL 758 Du bist vor allen Zeiten (Stefan Worlitsch)

Fürbitten:

Gott sagt Ahas, dass er ein Zeichen erbitten soll. Auch wir dürfen und sollen Zeichen erbitten – und wir dürfen um alles bitten, wonach wir uns sehnen. Gott erhört unser Rufen. In diesem Vertrauen rufen wir auch heute: Maranatha: Herr, komm in unsere Welt!

  • Für alle, die heute jung schwanger werden und sich nicht trauen, sich jemandem anzuvertrauen. Für alle, die gar aus ihrem Zuhause fliehen müssen, weil sie Unverständnis ernten, Repressalien oder gar um ihr Leben fürchten müssen. Für alle Frauen, die in ihren Kulturen noch heute benachteiligt werden, weil sie unehelich ein Kind erwarten. Für alle, die sich um Frauen und andere Menschen in Not kümmern, ihnen zuhören, sie unterstützen und neue Wege aufzeigen.

Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.

  • Für alle, die wie Maria ein Kind erwarten. Für alle, die sich um die Zukunft ihrer Kinder sorgen, weil ihnen das Nötigste zum Leben fehlt, sie kein Dach und kein Essen für ihre Kinder haben.

Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.

  • Für alle, die wie Josef sich betrogen fühlen oder betrogen werden. Für alle, die wie er träumen. Für alle, in deren Händen Menschenleben ruht, deren Entscheidungen über Leben und Tod bestimmen.

Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.

  • Für alle, die statt Frieden, den der Friedensfürst verspricht, im Moment Krieg und Unrecht erleben. Für alle, die sich nach Frieden, nach Leben, nach Geborgenheit sehnen.

Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.

  • Für uns selbst und für alle, an die wir jetzt besonders denken. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Maranatha: Herr, komm in unsere Welt.

Du, Herr, wirst kommen. Wie Maria ihr Ja zu Dir gesagt hat, wie Josef zu Maria und zu Dir, ihrem Sohn, Ja gesagt hat, so hast Du Dein Ja zu uns schon längst gesprochen. So freuen wir uns auf Deine Geburt und loben und preisen Dich bis in alle Ewigkeit. Amen.

Gott schickt seinen Sohn als Kind in unsere Welt. Er wird unser Bruder –Gott selbst unser Vater. Zu ihm beten wir:

Vater Unser

Ein Lied zum Dank: Hoffnungslicht (Christian Kunz; Michael Rehberg)

Dankgebet:

Herr, unser Gott, Du sprichst Dein Ja zu uns – weil Du uns alle unendlich liebst, weil Du unseren Weg mit uns gehen willst, auch und gerade, wenn es um uns herum dunkel ist. Lass uns darauf in diesen Tagen vor Weihnachten vertrauen und lass in uns wachsen die Sehnsucht nach Dir, dem Retter und Heiland, und die Zuversicht, dass Du auch in diesem Jahr unter uns Mensch werden willst. Darum bitten wir Dich, der Du mit dem Vater lebst und uns liebst in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet:

Es segne uns Gott,
der Vater, der uns geschaffen hat und von ganzem Herzen liebt,
der Sohn, der als Kind in diese Welt kam, um uns Freude und Heil zu bringen,
und der Heilige Geist, die Freude in unserem Herzen.

Es segne uns Gott – Ziel unserer Sehnsucht –,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Schlusslied: GL 228 Tochter Zion (Christian Kunz; Michael Rehberg)