Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst zum Hochfest Erscheinung des Herrn und zum Fest der Taufe des Herrn, 6. und 8. Januar 2023

(c) Annette Rehberg
Datum:
Sa. 7. Jan. 2023
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst zum Hochfest Erscheinung des Herrn und zum Fest der Taufe des Herrn, 6. und 8. Januar 2023
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Eingangslied: GL 261 Stern über Bethlehem (Familie Kunz)

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der Menschen in aller Welt erschienen ist, ist bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde!

Mit dem Lied „Stern über Bethlehem“ haben wir diesen Gottesdienst begonnen. Gerade, während ich diese Zeilen hier noch vor Weihnachten schreibe, hoffe ich, dass wir in diesem Jahr auch einmal wieder kleine Sterne in unseren Straßen in Langgöns, Linden und Pohlheim sehen können: Wir hoffen, dass die Sternsinger mal wieder ausziehen können. Ganz vorsichtig: Mit Weihnachten beginnt etwas Neues. Viele Kinder sind es nicht, die sich in diesem ersten Jahr, in dem es nun nach Corona wieder erlaubt ist, als Sternsinger verkleidet durch die Straßen zu ziehen, wieder auf den Weg machen werden. Das Kind muss neu geboren und entdeckt werden – auch eine solche Tradition muss nun neu von Kindern wieder als wertvolle Tradition erkannt werden. Wer also keinen König persönlich trifft, mag vielleicht das Sternsingervideo vom letzten Jahr noch einmal schauen: https://youtu.be/Xsx5zBFEhps.

Mit Jesus damals wurde etwas Neues. Die Zeit der Pandemie hat bei uns vieles lahmgelegt; vieles muss neu entstehen. Doch so manche Sterne leuchten wieder: Zumindest in Watzenborn fand wieder ein Krippenspiel statt; Menschen kommen wieder zusammen in unseren Kirchen und Gemeindehäusern – und zeigen, wie gut es tut, miteinander Gott zu loben, zu preisen und überhaupt gemeinsam zu feiern. Gott macht einen Neuanfang – wird Kind, denn Kinder können uns so unvoreingenommen und fröhlich diese Freude bringen, die Gott für uns alle bereithält. Das Kind von Bethlehem hat einst Freude in die Welt bringen wollen, hat Menschen bewegt: Von weit her, so schreibt es uns der biblische Text, sind Sterndeuter aufgebrochen, um diesen besonderen König zu finden. Auch uns lässt die Botschaft nicht kalt. Auch uns will sie bewegen.

Deshalb brechen Kinder bis heute auf, diese Botschaft weiterzutragen:: Gott wurde Mensch für alle Menschen. Er bringt seinen Segen – zu uns hier und zu allen Menschen. Er möchte, dass es allen Menschen gut geht!

Auch wenn wir heute mit dem Fest der Taufe des Herrn die Weihnachtszeit „offiziell“ beenden, so ist die Botschaft doch nicht vorbei: Jesus möchte uns allen Neues schenken, eben Heil und Segen bringen – auch und gerade in diesem Jahr 2023!

So dürfen wir Jesus unseren Herrn nun im Kyrie zu uns rufen – hinein in unsere eigene Sorgen und in die Nöte der ganzen Welt – denn für uns alle wurde er Mensch!

Kyrie:

Jesus, Du bist Mensch geworden für alle Menschen.

Kyrie eleison.

Jesus Christus, die Sorgen der Menschen sind Deine Sorgen.

Christe eleison.

Jesus, Du willst auch heute mit Deinem Licht allen Menschen erscheinen.

Kyrie eleison.

Wir loben Gott und singen:

Glorialied: GL 262 Seht ihr unsern Stern dort stehen (Salome Rehberg; Kerstin Rehberg-Schroth - Aufnahme aus dem Jahr 2021)

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, die Sternsinger singen uns Jahr für Jahr voll Überzeugung davon, dass Du Licht und Liebe zu allen Menschen bringst. An diesem heutigen Fest der Taufe Jesu denken wir daran, dass Du uns in unserer eigenen Taufe sehr persönlich zugesagt hast, dass wir Deine geliebten Kinder sind. Lass uns in dieser Zuversicht, dass wir von Dir geliebt sind, selbst auch immer mehr einander lieben und uns dem Aufruf der Sternsinger anschließen und füreinander eintreten und die Welt ein kleines Stück zum Guten verändern. Lass auch in diesem Gottesdienst neue Ideen in uns wachsen, wie wir heute und morgen aus Deiner Liebe heraus leben können. Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, Deinen Sohn, der für uns und alle Menschen auf der ganzen Welt Mensch wurde – weil Du uns liebst heute und in Ewigkeit. Amen.

Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir Euch ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Hier findet Ihr noch interessante Informationen, wie das heute mit der Taufe so aussieht .... Vielleicht mögt Ihr auch mal mit Euren Eltern darüber reden, wie das bei Eurer Taufe so war? Ihr seid durch die Taufe Königinnen und Könige! Vielleicht trefft Ihr an diesen Tagen ja sogar ein paar ganz besondere Könige hier in Langgöns, Linden und Pohlheim! Vielleicht seid Ihr ja schon den Sternsingern begegnet?

Wir freuen uns über Nachrichten von Euch an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen einer Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.

Erste Lesung vom 6. Januar: Jesaja 60,1-6

1 Steh auf, werde licht, denn es kommt dein Licht / und die Herrlichkeit des HERRN geht strahlend auf über dir. 2 Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde / und Dunkel die Völker, doch über dir geht strahlend der HERR auf, / seine Herrlichkeit erscheint über dir. 3 Nationen wandern zu deinem Licht / und Könige zu deinem strahlenden Glanz. 4 Erhebe deine Augen ringsum und sieh: / Sie alle versammeln sich, kommen zu dir. Deine Söhne kommen von fern, / deine Töchter werden auf der Hüfte sicher getragen. 5 Da wirst du schauen und strahlen, / dein Herz wird erbeben und sich weiten. Denn die Fülle des Meeres wendet sich dir zu, / der Reichtum der Nationen kommt zu dir. 6 Eine Menge von Kamelen bedeckt dich, / Hengste aus Midian und Efa. Aus Saba kommen sie alle, / Gold und Weihrauch bringen sie / und verkünden die Ruhmestaten des HERRN.

Antwortpsalm: Psalm 72 (Thomas Linn)

Erste Lesung vom 8. Januar: Jesaja 42,1-7

1 Siehe, das ist mein Knecht, den ich stütze; / das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, / er bringt den Nationen das Recht. 2 Er schreit nicht und lärmt nicht / und lässt seine Stimme nicht auf der Gasse erschallen. 3 Das geknickte Rohr zerbricht er nicht / und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; / ja, er bringt wirklich das Recht. 4 Er verglimmt nicht und wird nicht geknickt, / bis er auf der Erde das Recht begründet hat. / Auf seine Weisung warten die Inseln. 5 So spricht Gott, der HERR, / der den Himmel erschaffen und ausgespannt hat, / der die Erde gemacht hat und alles, was auf ihr wächst, der dem Volk auf ihr Atem gibt / und Geist allen, die auf ihr gehen. 6 Ich, der HERR, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, / ich fasse dich an der Hand. Ich schaffe und mache dich zum Bund mit dem Volk, / zum Licht der Nationen, 7 um blinde Augen zu öffnen, / Gefangene aus dem Kerker zu holen und die im Dunkel sitzen, / aus der Haft.

Antwortgesang: Tochter Zion (Christian Kunz; Michael Rehberg)

Zweite Lesung vom 6. Januar: Epheser 3,2-6

2 Ihr habt doch gehört, welches Amt die Gnade Gottes mir für euch verliehen hat. 3 Durch eine Offenbarung wurde mir das Geheimnis kundgetan, wie ich es soeben kurz beschrieben habe. 4 Wenn ihr das lest, könnt ihr erkennen, welche Einsicht in das Geheimnis Christi mir gegeben ist. 5 Den Menschen früherer Generationen wurde es nicht kundgetan, jetzt aber ist es seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist offenbart worden: 6 dass nämlich die Heiden Miterben sind, zu demselben Leib gehören und mit teilhaben an der Verheißung in Christus Jesus durch das Evangelium.

Zweite Lesung vom 8. Januar: Apostelgeschichte 10,34-38

34 Da begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, 35 sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. 36 Er hat das Wort den Israeliten gesandt, indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus: Dieser ist der Herr aller. 37 Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: 38 wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.

Halleluja (Thomas Linn):

Evangelium: Matthäus 2,1-12

1 Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem 2 und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. 3 Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. 4 Er ließ alle Hohepriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden solle. 5 Sie antworteten ihm: in Betlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben bei dem Propheten: 6 Du, Betlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel. 7 Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. 8 Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach dem Kind; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige! 9 Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. 10 Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. 11 Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. 12 Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

Festankündigung am Hochfest Epiphanie (Thomas Linn):

Evangelium vom 8. Januar: Matthäus 3,13-17

13 Zu dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. 14 Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden und du kommst zu mir? 15 Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn so können wir die Gerechtigkeit ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. 16 Als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf. Und siehe, da öffnete sich der Himmel und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. 17 Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.


Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Liebe Gemeinde!

Das waren jetzt sehr viele Schrifttexte; allein zwischen den Evangelientexten liegen viele Jahre. Diese Botschaft von Weihnachten umfasst überhaupt eine Fülle von Jahren: So wirklich wissen wir ja nicht, was alles rund um Jesu Geburt passiert ist. Alle Kindheitserzählungen sind erst lange nach ihm aufgeschrieben worden und wollten begreifbar machen, welch besonderer Mensch Jesus war. Er wurde von den Menschen als König, als Sohn Gottes erlebt und erkannt – und so glaubte man, dass das ganz gewiss auch bereits bei seiner Geburt deutlich erkennbar war, welch besonderes Königtum dieses Kind Jesus in die Welt brachte.

Was schon bei Jesaja geschrieben stand, wurde gewissermaßen real: Zu dem erwarteten, großartigen Messias sollten Völker aus aller Welt, Könige aller Nationen kommen. Das greift Matthäus auf: Hier war übrigens nichts von Königen zu hören, sondern hier sind es Sterndeuter, die unsere Tradition wiederum – mit Bezug auf die gehörte Textstelle aus dem Propheten Jesaja zu Königen hat werden lassen. Heute ist es so: Wiederum ganz besondere Könige eilen zu dem Kind und von der Krippe weg zu allen Menschen: unsere Sternsinger. Auf ganz besondere Weise scheint sich so die Prophezeiung des Jesaja zu erfüllen, der das angekündigt hat: Der Gott, den die Menschen erwarteten zu seiner Zeit, konnte kein Gott bleiben, der nur für die Menschen eines einzigen Volkes agierte – so wie es sich der normale Israelit zu seiner Zeit noch vorgestellt hatte. Dieser Gott musste einer sein für alle, denn eine solche Liebe übersteigt alle Grenzen.

Diese Kindheitsbotschaft hat eine unwahrscheinliche Kraft und bringt so seit Generationen diese Liebe in die Welt: ob es Weihnachten ist, das Jahre lang die Kirchen zu füllen vermochte und von gläubigen wie ungläubigen Menschen als Fest der Liebe verstanden wird, ob es die Kinder sind, die als Sternsingerinnen und Sternsinger mit ganz viel Engagement und Freude diese Botschaft weitertragen, ob es die vielfältige Lichterdeko ist, die zeichenhaft unsere Straßen hell macht. Gottes Liebe ist stärker.

Und das sehen wir dann eben in den Texten, die uns dieser Sonntag bringt. Vom Kind Jesus wissen wir faktisch nichts; was wir wissen, setzt etwa 30 Jahre später an – jetzt nämlich, wenn dieser nun Erwachsene zu Johannes an den Jordan kommt, um sich taufen zu lassen. Hier nun steht dieser Jesus eben wieder nicht als großer König und Held oder auch Gottesmann vor Johannes, sondern er reiht sich ein bei den Sündern, ordnet sich dem Johannes unter, lässt sich von ihm taufen: Gott will sich kleiner machen als die Menschen; auch das wird hier wieder deutlich, wenn genau danach gesagt wird, dass sich der Himmel öffnet und der Geist Gottes wie eine Taube auf ihn herabkommt. Das wird hier übrigens nicht von allen wahrgenommen; zumindest schreibt Matthäus das nicht. Er schreibt nur, dass Jesus selbst in diesem Moment diese Bestätigung sieht. Die Stimme aus dem Himmel bestätigt es dann nicht nur im Symbol, sondern auch verbal: Dieser Jesus ist Gottes geliebter Sohn. Kurz und bündig steht das da bei Matthäus. Schlicht, aber deutlich beschreibt es dann auch Petrus in seiner Predigt, die wir in der zweiten Lesung aus der Apostelgeschichte gehört haben: Mit der Taufe begann es; Jesus wurde gesalbt vom Heiligen Geist, so heißt es da.

Mal in Klammern gesagt: Jesus heißt der Christus oder der Messias. Beide Worte bedeuten „der Gesalbte“. Explizit gibt es diese Salbung jedoch nicht bei der Taufe des Johannes; eine solche Salbung gibt es durch Frauen: In allen vier Evangelientexten ist es eine Frau, die Jesus einmal salbt: mal den Kopf, mal die Füße. Diese Salbung ist wesentlich, lässt Jesus erfüllt sein vom Heiligen Geist. Jesus ordnet sich unter – hier dem Johannes, dort der Frau: Denn Gott lässt in seiner Liebe alle Menschen groß sein, lässt keinen zu klein sein. Nicht die Hirten, von denen an den letzten beiden Wochenenden zu hören war, keinen Menschen aus keinem Land, keinen Mann, keine Frau. Hier stellt er sich unter Johannes; das Evangelium vom Fest der Erscheinung des Herrn ließ ihn sich stellen an die Seite der Sterndeuter bzw. an die Seite der Regierenden aller Länder, weist ihn aus als besonderen König, vor dem selbst Herodes Angst hatte.

Also größer als der größte König, aber kleiner als der nach damaliger Zeit kleinste, unbedeutende Mensch. So will Gott sein. Mit dieser Botschaft macht er sich auf den Weg zu uns Menschen, wird Mensch. Diese Botschaft dürfen wir weitertragen – und dabei immer glauben: Er meint auch Sie und mich. Gottes zu Jesus gesprochenes Wort gilt auch für Sie und mich: Dies ist mein geliebter Sohn; dies ist meine geliebte Tochter. Amen.

Tauferinnerung:

So also dürfen auch wir uns unserer Taufe erinnern. Wenn Sie mögen und sich vorhin eine Schale mit Wasser bereitgestellt haben, so ist jetzt der Zeitpunkt, sich selbst Ihrer Taufe zu erinnern. Benetzen Sie Ihre Finger mit Wasser – bekreuzigen Sie sich oder, wenn Sie gemeinsam in der Familie diesen Gottesdienst feiern, auch einander. Denken Sie daran, wie Gott Ihnen, als Sie getauft wurden – im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes – zugesprochen hat: Du bist mein geliebtes Kind.

Wenn Ihr Sohn, Ihre Tochter, Ihr …, dessen/deren Taufe Sie miterlebt, mitgestaltet haben, nun nicht bei Ihnen ist, nehmen Sie sich Zeit, sich auch dieser Momente noch einmal zu erinnern. Gott sprach auch damals: Du bist mein geliebtes Kind.

Vor allem sagt er das heute genau zu Ihnen!

In diesem Sinne dürfen wir einstimmen in einen Text oder ein Lied zur Tauferinnerung, z.B.:

Lied: GL 888,2 Fest soll mein Taufbund (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

Friedenszeichen:

Menschen aus dem Orient kamen, um Jesus zu huldigen, weil sie einen Stern haben aufgehen sehen. Menschen aus aller Welt hatten das gleiche Ziel. Unterschiedliche Menschen beugten die Knie vorm Gotteskind. Bis heute lädt uns dieses Kind ein, zu ihm zu kommen – wo auch immer wir herkommen. Vor ihm werden Unterschiede irrelevant. Vor ihm sind alle Menschen gleich wertvoll. Es gibt keinen Grund mehr für Streit und Zwietracht. In diesem Sinne sind wir auch heute eingeladen, uns im Herzen an der Krippe zu vereinen – und mit unseren Sternsingern gemeinsam die Welt zum Guten zu verändern. Es ist nur ein kleines Zeichen, doch es ist wertvoll, wenn wir in jedem Gottesdienst einander den Frieden wünschen – nicht nur denen, die uns ohnehin schon nahe stehen. Nehmen Sie sich einen Moment und denken Sie an die Menschen, denen Sie heute am allermeisten diesen Frieden Gottes wünschen. Wie wäre es, jetzt mit diesen Menschen gemeinsam an der Krippe zu stehen?

Schauen wir Jesu Blick, wie er uns sagt:

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

Lied vor der Mahlfeier: GL 247 Lobt Gott, ihr Christen alle gleich (Thorsten Kenntemich; Sandra Lang; Michael Rehberg)

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Gott sprach zu Jesus bei seiner Taufe im Jordan: Du bist mein geliebter Sohn. – Mit der Geburt Jesu hat er zu allen Menschen gesprochen: Ihr seid Jesu Brüder und Schwestern, seid meine geliebten Kinder. Deshalb kamen, wie der Evangelist des Matthäusevangeliums es uns erzählt, die Weisen, die Sterndeuter aus dem Osten, um diesen Jesus zu sehen. Deshalb gehen seit vielen Jahren Sternsinger normalerweise von Haus zu Haus; deshalb sangen in diesem Jahr unsere Sternsinger per Video für Sie: um diese Botschaft weiterzugeben: Für Gott ist jeder Mensch geliebt und wertvoll.

Diesen Gott, dem wir so viel bedeuten, dürfen wir auch heute loben und preisen:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du Deine Schöpfung und uns Menschen liebst und deshalb Deinen Sohn in diese Welt geschickt hast – als einen von uns.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Dein Ja gesagt hast zu dieser Schöpfung, zu allen Menschen, zu mir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du da sein willst für alle Menschen dieser Welt und uns berufst, uns ebenfalls für Dich und füreinander einzusetzen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns den Bund Deiner Liebe schenkst, durch den wir mit Dir und auch miteinander verbunden sind.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Licht in all unser Dunkel und in unsere Not bringen willst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du so fern bist und uns doch so nahekommst, unfassbar und doch fassbar geworden in Deinem Sohn Jesus Christus. Wir preisen Dich für dieses so unbegreifbare Geheimnis, dass Du Dich in diesem Neugeborenen greifbar, ja, angreifbar machst, Dich ganz und gar uns Menschen auslieferst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Das Wort wurde Fleisch – ganz und gar – bis zum Tod am Kreuz. Diesen seinen Leib empfangen wir noch heute in der Feier der Eucharistie. Doch wir vertrauen, dass Du Dich uns auch heute schenkst, wenn wir im Moment keine Eucharistie feiern können. Wir danken Dir deshalb, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Wir hoffen, dass wir bald wieder viele Gründe zum Feiern haben und auch feiern dürfen. Noch wissen wir nicht, wann das sein wird. Doch wann immer wir Mahl miteinander halten, ist dies ein winziger Vorgeschmack auf das große Festmahl in Deiner Herrlichkeit, wenn wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Noch kurz vor seinem Tod hat er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, uns schon hier ein Stück vom Himmel geschenkt. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Dir stillen willst. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht schon im Hier und Jetzt und erst recht am Ende unserer irdischen Zeit. Mit der Geburt Deines Sohnes machst Du Dich greifbar für die Menschen Deiner Zeit. Einmal werden wir Dich alle begreifen. Mit der Taufe Deines Sohnes öffnest Du auch für uns den Himmel und nennst auch uns Deine geliebten Kinder. Wir preisen Dich für Deine Nähe, für den Liebesbund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und mit der verbunden wir heute das Fest Deiner Taufe feiern, auch wenn wir uns nicht persönlich begegnen können. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade heute. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: GL 241 Nun freut euch, ihr Christen (Thorsten Kenntemich; Sandra Lang; Michael Rehberg)


Fürbitten:

Gott nennt uns seine geliebten Kinder. Wie Kinder mit allem, was sie bewegt zu ihren Eltern kommen dürfen, so dürfen wir erst recht Gott alles sagen, was uns auf dem Herzen liegt. So kommen wir mit unseren Bitten zu ihm:

  • Für all die Kinder in vielen Ländern dieser Welt, für die unsere Sternsinger in diesem Jahr sammeln: Lass sie all den Halt und die Liebe und Unterstützung erhalten, die sie brauchen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Kinder, die in diesem Jahr gerne wieder von Haus zu Haus ziehen, um den Menschen die Botschaft zu bringen, dass Gott alle Menschen liebt: Lass sie erfahren, dass sie ein Segen für andere sind und beschenke auch sie mit Deinem Segen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen hier in unserer Pfarrgruppe, die einen Sternsingerbesuch erhalten, und die, zu denen leider keine Kindergruppe kommen kann, weil viel zu wenige Kinder nach der langen Pandemie um den Segen dieser Bewegung wissen und so die Sternsinger leider längst nicht alle besuchen können. Erfülle alle mit Deinem Segen für das Jahr 2023.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Getauften aller Konfessionen und überhaupt alle Menschen: Lass uns immer wieder aufs Neue hören und spüren, wie Du jedem von uns sagst: Du bist mein geliebtes Kind.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Kranken und für alle, die sich um ihre Existenz sorgen: Schenke allen neue Perspektiven, das Heil, das Du uns mit der Geburt Deines Sohnes versprochen hast, und wenn immer möglich, auch Heilung und Hilfe.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die in diesen Tagen sterben oder um liebe Verstorbene trauern müssen. Steh den Sterbenden bei auf ihrem Weg hin zu Dir und schenke denen, die zurückbleiben, den Trost, den sie brauchen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • In allen unseren ganz persönlichen Anliegen und für alle Menschen, die uns nahestehen, bitten wir Dich, der Du ganz persönlich jeden von uns ansprichst und jedem von uns nahe bist.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Dich, Gott, loben wir, Dich, Gott, preisen wir – heute und in Ewigkeit. Amen.

Gott sagt zu uns: Du bist mein geliebtes Kind. – Er ist unser liebender Vater. Zu ihm beten wir:

Vater Unser

Ein Lied zum Dank: Dafür gehn wir auf die Straße (Sternsinger im Jahr 2019)

 
Ja, in diesem Jahr dürfen die Sternsinger wieder auf die Straßen gehen, dürfen an Haustüren klingeln und den Segen verteilen. Wir sagen DANKE! Danke, dass das wieder möglich ist! Danke allen Kindern, die - so wie es im Lied gerade hieß - dafür ihre Freizeit schenken! Danke allen, die ihre Türen öffnen und ihre Gaben spenden! Danke, Gott, dass Du uns zu Beginn dieses Jahres mit Deinem Segen beschenken willst!
 
Dankgebet:

Herr, unser Gott, Du schenkst Deinen Segen – auch jetzt in diesem Jahr 2023. Schenke uns in diesen Tagen Kraft, Deiner Liebe zu trauen und zu vertrauen und diese Deine Liebe zu leben – in einer Welt, in der wir Krieg in der Nachbarschaft erleben. Lass uns Wärme schenken, wo Kälte droht. Lass uns spüren, wie Du zu uns und all den Menschen um uns herum sprichst, dass wir alle Deine geliebten Kinder sind. Und lass uns aus diesem Wissen heraus vertrauen, dass Du Gutes mit uns allen vorhast. Darum bitten wir Dich, der Du uns durch die Geburt Deines Sohnes ein für alle Mal und in unserer Taufe ganz persönlich zugesprochen hast, wie sehr Du uns liebst – heute, alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

Segensgebet: So segne uns der dreifaltige Gott,
der Vater, der den Himmel öffnet und uns zuruft, wie sehr er uns liebt,
der Sohn, der als Liebe in Person zu uns Menschen kam,
und der Heilige Geist, der diese Liebe in uns ist und auch uns die Kraft zum Lieben schenkt.

So segne uns und alle, die uns wichtig sind, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: GL 238 O du fröhliche (Torsten Kenntemich; Sandra Lang)