Schmuckband Kreuzgang

Impuls zum Dienstag

„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt“. (1 Petrus 3,15)

https __www.pfarrbriefservice.de_sites_default_files_atoms_image_15207_dsc04445_1_by_johannes_simon_pfarrbriefservice (c) Bild: Johannes Simon In: Pfarrbriefservice.de
Datum:
Mo. 20. Juli 2020
Von:
Matthias Lich

Gerade in der heutigen Zeit möchte ich diesen Satz an den Anfang des Impulses stellen. Doch zuvor eine kurze Geschichte.

Franz von Assisi schlug einmal einem jungen Mönch vor: Wir wollen in die Stadt gehen und dort den Leuten predigen. So gingen sie durch die Straßen von Assisi und über den Marktplatz und unterhielten sich dabei über ihre geistlichen Erfahrungen und Erkenntnisse. Auf dem Nachhauseweg rief der Mönch plötzlich aus:

„Aber Vater, wir haben vergessen, den Leuten zu predigen.“

Franz von Assisi legte lächelnd die Hand auf die Schulter des jungen Mannes: „Mein Sohn“, antwortete er, „wir haben die ganze Zeit nicht anderes getan. Wir wurden beobachtet und Teile unseres Gespräches wurde mitgehört. Unsere Gesichter und unser Verhalten wurden gesehen. So haben wir gepredigt.“

Soweit die Begebenheit.

Was Franz von Assisi wichtig war, ist auch heute grundlegend, wenn Christen gehört werden wollen. Nur wenn ihr Reden und Handeln übereinstimmt sind sie glaubwürdig. Dann werden sie auch für andere interessant. Was bedeutet dies nun für uns? Wir haben die Aufgabe die Kirche und die Gesellschaft mitzugestalten.

Es sollte unsere Aufgabe sein, dass die Verbindung von Glauben und Leben erfahrbar wird. Gewiss, vieles strömt auf uns ein. Jedoch möchte ich persönlich nicht, dass wir benommen dasitzen oder uns gar zurückziehen und verschließen, vergleichbar einer Wagenburgmentalität.

Mein Wunsch ist, dass wir nach vorne schauen. Dass wir GUTES erhalten, ALTES hinterfragen, NEUES prüfen und wagen. So können wir früh- und rechtzeitig auf aktuelle Gegebenheiten reagieren. Verbinden wir Glauben und Leben. Kommen wir ins Gespräch und sitzen wir unseren Glauben nicht auf den Kirchenbänken ab.

Jede/r von uns haben Begabungen und Talente mitzuarbeiten. Machen wir uns auf den Weg und stärken wir unser Profil, damit die Heppenheimer Kirchen das Sprachrohr werden für die, die am Rande stehen. Und auch damit die frohe Botschaft zu den Menschen dringt, dass sie ihre Sorgen und Nöte, sowie die Freude und den Dank vor Gott tragen.

So wird (wieder) unser REDEN und TUN glaubwürdig und interessant für in- und

outsider. Denken wir daran:

„Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt“

(Diakon Peter Jakob)