Schmuckband Kreuzgang

Impuls zum Dienstag der Karwoche

Glocken

glocke (c) Pfarrbriefservice.de/ Michael Bogedain
Datum:
Mo. 6. Apr. 2020
Von:
Matthias Lich

Eine Heppenheimerin sagte vor Kurzem: „Wenn ich abends um halb acht die Glocken von Erscheinung des Herrn höre, die von der Christuskirche, von St. Vinzenz und von St. Peter, dann erlebe ich das wie Ostern.“ Kirchenglocken rufen als Boten Gottes in alle Windrichtungen; zum Zeichen dafür werden sie auf Christus, Erzengel oder Heilige geweiht und viermal mit hl. Öl bezeichnet. Die Glocken erklingen zu jedem Gottesdienst und rufen zum Gebet. Sie weisen hin auf eine Taufe, eine Trauung oder den Tod eines Menschen. An vielen Orten, so auch bei uns, rufen sie am 9. November auf zum Gedenken an den Naziterror gegen die jüdischen Mitbürger in der Pogromnacht.

In Innsbruck läuten jeden Freitag um 15 Uhr alle Glocken der Stadt und erinnern so an die Erlösungsstunde für die ganze Welt: „Es ist vollbracht!“ Deshalb wird auch in Hambach jeden Freitag geläutet, nur am Karfreitag nicht, denn in der Tradition unserer Liturgie gibt es im Kirchenjahr auch einen Glockenverzicht. Am Gründonnerstag begleitet das volle Glockengeläut den Gesang zum Gloria der Eucharistiefeier. Dann schweigen die Glocken zur Erinnerung an das Leiden Jesu, das nach dem Abendmahl mit den Aposteln begann. Im Volksmund heißt es: „Die Glocken fliegen nach Rom.“ In der Osternacht aber begleitet das festliche Geläut wieder das Gloria der Eucharistiefeier und ruft die Osterbotschaft in alle Windrichtungen: „Christus ist auferstanden von den Toten, alleluja!“ Gott hat das letzte Wort, und alle Welt soll es wissen. 

(Pfr. Lothar Röhr)

Foto: Michael Bogedain (Copyright: Pfarrbriefservice.de)