Schmuckband Kreuzgang

Impuls zum Freitag

Umziehen oder einfach mal aufräumen…

unordnung_1 (c) B. Weiß
Datum:
Do. 9. Juli 2020
Von:
Matthias Lich
Wenn ein Umzug – wie bei mir – ansteht, dann gilt es, alles in den Blick zu nehmen, was sich im Lauf der Zeit angesammelt hat. Was ist wichtig? Was kann vielleicht weg? Eine Frage, die sich im Alltag so (leider) nicht immer stellt. Gleich vorweg: Mit der Ordnung hat es bei mir leider schon immer gehakt und so hat sich im Lauf der Zeit so einiges in meiner Wohnung angesammelt: Eine liebevoll geschriebene Grußkarte, ein Zeitungsartikel mit spannenden Inhalt, ein Foto mit schönen Erinnerungen: All das kommt jetzt auf den Prüfstand. Was ist wichtig und was gilt es jetzt los zulassen – sicher kann nicht alles mit… Wenn ich doch nur früher mit dem Ausmisten angefangen hätte!
„Du kennst weder den Tag noch die Stunde…“ (Mt 25,13) so heißt es in der Heiligen Schrift… Irgendwie ernüchternd: Man sollte immer bereit sein… Aber wann ist man das schon? Ich finde, dass jetzt dieser Umzug Chancen bietet: Die scheinbar belanglosen Fragen, was wichtig ist, was wirklich gebraucht und notwendig ist… Diese Fragen können sogar zu einer Gottesbegegnung führen. Ist er nicht der Herr unseres Lebens? Es gilt, ihm unser ganzes Leben „aufgeräumt“ vorzuhalten. Man weiß ja nie, wann Gott ins Zimmer unseres Lebens blickt. Aber auch tiefer gestapelt fände ich es schade, wenn man nie Besuch empfangen könnte, weil es nicht danach aussieht… So ist es auch bei einem guten Freund von mir: „…und kann ich mal zu Besuch kommen?“ „Das ist gerade sehr schlecht, ich habe nicht aufgeräumt… vielleicht ein andermal“. Interessant, dass das bislang immer so war, wenn ich nachfragte.
Ich räume jetzt erst mal meine am Boden liegenden und gut getragenen Socken weg…
 
In dem Sinne: Ihnen einen guten Start ins Wochenende!
 
(Diakon i. P. Benjamin Weiß)