Eine Teilstrecke des spirituellen Wanderweges, von Kloster zu Kloster, war die vorgesehene Strecke für die diesjährige Fußwallfahrt, die seit 18 Jahren immer am zweiten Septemberwochenende stattfindet. Zielort war in diesem Jahr die Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede im Sauerland.
Diakon Reinhold Konle begrüßte die Pilgerinnen und Pilger aus Alsfeld, Seibelsdorf, Ruhlkirchen, Vockenrod, Wahlen und Pohlheim um 06.00 Uhr in der Kirche in Seibelsdorf und stimmte die 22 Teilnehmer auf den gemeinsamen Tag und das Thema der diesjährigen Fußwallfahrt „Wegkreuzungen“ ein.
Nach dem Pilgersegen stand zunächst die Fahrt zum Ausgangspunkt des Fußweges an. Mit zwei Kleinbussen und einem PKW erreichte die Pilgergruppe Eversberg.
Unterhalb der Burgruine begann der etwa 7 km lange Fußweg mit mehreren Stationen, an denen Diakon Konle Impulse für die Gruppe vorbereitet hatte. Gemeinsame Lieder rundeten die Stationsimpulse ab.
Seit 2012 besteht der Sprituelle Wanderweg von Kloster zu Kloster. Auf zwei verschiedenen Routen (Nord- und Südroute). Durch die reizvolle Landschaft des Sauerlandes verbindet er die Abtei Königsmünster und das Bergkloster Bestwig.
Pünktlich zur Mittagszeit erreichte die Pilgergruppe, bei bestem Wetter die oberhalb der Stadt gelegene markante Abteikirche.
Nach einem Impuls zum Ankommen und zu angestrebten und durchkreuzten Zielen des Lebens, nahmen die Vogelsberger am Mittagsgebet der Ordensgemeinschaft teil. Für das leibliche Wohl der Pilgergruppe sorgte anschließend die Klostergaststätte.
Wissenswertes und Interessantes zur Abtei erfuhren die Teilnehmer bei einer Führung.
In der Abtei Königsmünster leben zur Zeit 46 Mönche nach der Regel des Heiligen Benedikt. Vor 1500 Jahren verfasst, gibt sie auch heute noch Orientierung und Rahmen für ein Leben als Christ. „Ora et labora“ – so wird diese Regel oft kurz gefasst und drückt damit aus, dass die Arbeit und die Sorge um den Lebensunterhalt für die Benediktiner ebenso wichtig sind wie das Gebet. Das Leben in der Gemeinschaft bietet die Grundlage durch vielfältige Begabungen um den Alltag zu leben und zu gestalten. Gemeinsam leben und feiern die Benediktiner ihren Glauben und engagieren sich in den unterschiedlichsten Feldern. Die Abtei Königsmünster gehört zur Kongregation der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien.
Im Jahr 1956 wurde das Kloster in den kirchenrechtlichen Rang einer Abtei erhoben. Der Bau der Abteikirche erfolgte durch den Architekten Hans Schilling. Beim Kirchenbau wurden bewusst Formensprache und Symbolik für Menschen des 20. Jahrhunderts gewählt. Die Kirche wurde am 1. September 1964, als „Friedenskirche in einer Welt, die nicht zum Frieden kommen kann“ geweiht.
In das Jahr 2001 fielen die Einweihung des „Hauses der Stille“, dessen von Peter Kulka stammende Architektur in der Fachwelt Beachtung fand.
Die heute in der Abtei lebenden Mönche arbeiten in der Schule (Gymnasium der Benediktiner), in der Jugendarbeit, im „Haus der Stille“ (Haus für Einkehr und Exerzitien), in der Seelsorge und in verschiedenen Werkstätten. Im Gastbereich stehen 90 Betten für Pilger und Besucher zur Verfügung.
Nach Kaffee und Kuchen und einem Gang durch den Garten endete der Aufenthalt in der Abtei mit der Eucharistiefeier. Dann trat die Pilgergruppe die Heimreise an. In der Kirche in Seibelsdorf wieder angekommen, dankte Diakon Konle Susanne Botthof-Schlitt und Rita Fey für die Unterstützung bei der Vorbereitung, Manfred Freidhof und Udo Jäckel für den Fahrdienst. Nach einem kurzen Tagesrückblick und dem Abendsegen endete die achtzehnte Fußwallfahrt. Für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen eine besondere kleine Auszeit im Alltag.
Text: Reinhold Konle