Zum Tod von Papst Benedikt XVI.

Von:
Pfarrgruppe Bingen

Die Pfarrgruppe Bingen trauert um Papst Benedikt XVI. und lädt zum Gebet für den emeritierten Pontifex ein. Dazu ist in der Basilika St. Martin ein Gedenkort eingerichtet worden.

Wir werden auch in den Gottesdiensten der kommenden Tage für den Verstorbenen beten und am Tag der Beisetzung das Requiem für ihn feiern.

Wir weisen auch auf das offizielle Requiem hin, das Bischof Peter Kohlgraf für den emeritierten Papst am kommenden Samstag, 7. Januar 2023, um 10.30 Uhr im Mainzer Dom feiern wird. Das gesamte Bistum ist dazu eingeladen.

Der Herr lohne Papst em. Benedikt alle Mühen und schenke ihm jetzt die ewige Ruhe!

Markus Lerchl, Pfr.

Papst Benedikt XVI (c) Pfr. Markus Lerchl

B I S C H Ö F L I C H E   P R E S S E S T E L L E   M A I N Z

Er hat die theologische Welt und die Kirche geprägt und inspiriert

Stellungnahme von Bischof Peter Kohlgraf zum Tod von Papst em. Benedikt XVI.

Mainz. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf würdigt in einer Stellungnahme den am 31. Dezember verstorbenen Papst em. Benedikt XVI./Joseph Ratzinger und ruft die Gläubigen im Bistum Mainz zum Gebet für den Verstorbenen auf. Der Mainzer Weihbischof und Generalvikar, Dr. Udo Markus Bentz, hat alle Gemeinden im Bistum Mainz zum Totengeläut für den Verstorbenen am 31. Dezember um 12.00 Uhr aufgerufen. Im Mainzer Dom wird ein Kondolenzbuch ausgelegt. Im Folgenden dokumentieren wir den Wortlaut der Stellungnahme von Bischof Peter Kohlgraf:

Als Bistum Mainz und als Bischof nehmen wir Abschied vom emeritierten Papst Benedikt XVI. Joseph Ratzinger. Von 2005 bis 2013 war er Bischof von Rom, viele Jahre hat er als Professor, Bischof und Präfekt der Glaubenskongregation die theologische Welt und die Kirche geprägt und inspiriert. Sein überraschender Rücktritt als Papst hat vieleMenschen bewegt und beeindruckt. Mit abschließenden Einordnungen eines derart vielfältigen Lebenswerks sollten wir uns jetzt zurückhalten. Es hat seinen guten Sinn, dass historische Bewertungen, seien sie kritisch oder positiv, erst in einem zeitlichen Abstand und ohne ein inhaltliches Eigeninteresse vorgenommen werden.

Jetzt ist die Zeit des Gebets. Wir begleiten den Verstorbenen im Gebet, besonders auch in der Feier der Eucharistie. Gott kennt das Ganze eines Lebens, von dem wir immer nur Ausschnitte sehen können. Auch mir steht keine Bewertung der Lebensleistung dieser Persönlichkeit zu. Ich will es persönlich machen. Als ursprünglich Kölner Priester bin ich ihm wiederholt begegnet. Gerade seine Beziehung zu Bonn, wo ich jahrelang tätig war, hat uns verbunden. Der Höhepunkt war für mich der Weltjugendtag 2005 in Köln. Wenn ich an diese Jahre zurückdenke, ist es, als würde ich in eine andere Epoche der Kirchengeschichte eintauchen. Mittlerweile liegen Themen auf dem Tisch, die weit in diese Zeit hineinreichen. Dennoch ist es zu kurz gegriffen, ein Lebenswerk im Licht jetzt offenkundiger Probleme zu sehen. Ich überlasse dieses Urteil dem großen Gott, an den wir glauben. Ich denke in Dankbarkeit an das, was mir Joseph Ratzinger in den letzten Jahrzehnten auch für mein priesterliches Wirken gegeben hat. Viele theologische Veröffentlichungen von Papst Benedikt XVI./Joseph Ratzinger haben mich gefördert oder herausgefordert. Langweilig waren seine Bücher nie, sie haben immer wichtige Horizonte für Theologie, Glauben, Kirche und auch für mich eröffnet. Sie werden mich und viele Menschen weiter begleiten. Ich bitte die Menschen im Bistum Mainz, sich dem Gebet für den Verstorbenen anzuschließen.