20 Jahre Sumbahilfe

Besuch im Kindergarten Anda Luri in Waingapu (c) Herbert Margraf
Besuch im Kindergarten Anda Luri in Waingapu
Datum:
Mo. 7. Dez. 2020
Von:
noh

konnten wir in diesem Jahr nicht feiern. Wir werden es nachholen. Hier ein kleiner Bericht über diese Zeit:

Es war im Jahre 1999. Wer hatte jemals etwas von der Insel Sumba in Indonesien gehört. Ja Bali kannte man und es gab auch Menschen, die dort Urlaub gemacht hatten. Auf Sumba lebte und wirkte Paul Hasler, ein Redemptoristenpater und Schulfreund von Herbert Margraf. Ihn wollten Herbert und Ursula Margraf besuchen. Telefonverbindungen mit Sumba gab es nicht, Briefe brauchten bis zu drei Monate. Nach Bali, der Urlaubsinsel, gab es Flugpläne, aber von Bali nach Sumba flogen einmotorige Flugzeuge nur in unregelmäßigen Abständen bei Bedarf. Dennoch kamen die Beiden an und nach fünf Wochen auch wieder zurück. Es war eine Abenteuerreise, die Folgen hatte. Beide waren so beeindruckt von der Entwicklungs- und Missionsarbeit der Redemptoristen vor Ort und den liebenswerten Sumbanesen dort, dass sie beschlossen, diese Menschen tatkräftig zu unterstützen. Sie erzählten von ihren Erlebnissen, zeigten Bilder und Dias und fanden Mitmenschen in und um Heusenstamm, die den Gedanken, dort zu helfen, aufgriffen. So entstand eine lockere „Sumbagruppe“ und Sumba wurde zu einem Projekt der Pfarrgemeinde St. Cäcilia. Mit den Geldern, die als Spenden und durch vielfältige Aktionen gesammelt wurden, konnten damals vielerlei Projekte durchgeführt werden. Sie reichten vom Bau von Brunnen, über die Unterstützung eines Heims mit behinderten Kindern und diverser Selbsthilfegruppen sowie der Betreuung von Kranken bis hin zum Bau eines Wohnheims für 50 Mädchen. Die Gelder, die aufgebracht wurden und werden, kommen ohne Abzüge für Verwaltungskosten dort an, wo sie gebraucht werden. Davon überzeugt sich die Gruppe, indem immer wieder Mitglieder auf eigene Kosten nach Sumba reisen und überprüfen, was aus dem Geld geworden ist. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich Sumba und seine Menschen weiterentwickeln und ihre Nähe, ihre Dankbarkeit und ihre Verbundenheit zu erleben und zu spüren. In der Zwischenzeit haben wir mit dem Kindergarten Anda Luri in Waingapu einen Partnerschaftsvertrag geschlossen und es war für uns ein sehr schönes Projekt, diesen Kindergarten von Grund auf zu sanieren. Die Türen, Fensterrahmen und das Gebälk waren von Termiten zerfressen. In der Regenzeit regnete es in die Räume und die Kinder spielten auf löcherübersäten Böden. Die Toiletten hatten keine Wasserspülung. 25.000 € brachten wir auf, um ihn in einen kindgerechten, schönen Zustand zu bringen. In ihm werden 100 Kinder von 5 Erzieherinnen betreut.

Mit Hilfe von Pater Mateus Selan konnten wir die zwei Dörfer Camme mit Wasser versorgen, indem wir bis auf 80m bohren ließen und dort auf Wasser stießen. Mit Hilfe einer Pumpe fördert dieser Brunnen reichlich Wasser, sodass die Dörfer eine gute Ernte einfahren können. Ihr Lebensunterhalt hat sich so verbessert, dass sie ihre Kinder auf Schulen schicken können. Das können nicht alle Eltern auf Sumba, deshalb finanzieren wir auch die Ausbildung von sehr gut begabten Kindern aus armen Familien. Unser Schwerpunkt liegt bei der Förderung von Mädchen, weil Frauen und Mädchen, wie so oft auf der Welt, benachteiligt sind. In diesem Jahr konnten wir die Schulbildung, die Ausbildung zur Krankenschwester und das Studium von insgesamt neun Kindern übernehmen.

in den letzten Jahren haben wir zum Teil in Zusammenarbeit mit Misereor, Missio oder dem Kindermissionswerk auch Großprojekte finanziert, so den ersten Bauabschnitt der Mittelschule, SMP KATOLIK ANDALURI. Von den Redemptoristen vor etwa 60 Jahren errichtet war bzw. ist sie in die Jahre gekommen und muss erneuert werden. Der erste Bauabschnitt kostete 105.000€. Wir brachten 25.000 € dazu auf.

Mit 20 Jahren Sumbahilfe sind wir nicht am Ende. Wir wollen
den Menschen auf Sumba auch in den nächsten Jahren ein
verlässlicher Partner sein. Sie vertrauen uns und hoffen, dass
 wir sie nicht im Stich lassen. Unter anderem erwägen wir auch wieder ein Großprojekt anzugehen, nämlich den Bau eines Wohnheims für Studentinnen in Weetebula.

Änderung des Spendenkontos: Im nächsten Jahr werden alle Konten der Pfarrei St. Cäcilia beim Bischöflichen Ordinariat in Mainz geführt. Das heißt, dass sich die Bank und die Kontonummer  ändern. Die Spenden würden dann nach Mainz überwiesen und müssten dann  von dort zu den Redemptoristen nach Bonn überwiesen werden, die dann die Spenden für die Durchführung unserer Projekte nach Sumba transferieren. Das alles ist sehr umständlich daher wurde mit Pater Jack vereinbart, dass wir ein Spendenkonto für unseren Sumbakreis direkt in Bonn einrichten und damit uns Umwege und Mehrarbeit ersparen.

Ab 01.01.2021 bitten wir Sie ihre Spende auf das folgende Konto zu überweisen:

Provinzialat der Redemptoristen e.V. Sumba - Missionsprokur Bonn
IBAN: DE34 3804 0007 0222 9201 00 BIC: COBADEFFXXX

Liebe Freundinnen und Freunde von Sumba,

wir dürfen Ihnen herzliche Grüße von Sumba und Pater Jack ausrichten. Unsere Partner wünschen uns gerade in diesen durch Corona geprägten Zeiten eine gute Adventzeit und ein Weihnachtsfest mit viel Freude

Ursula und Fritz Heidenreich, Ulla und Herbert Margraf