Regionalforum zum pastoralen Weg

Pastoraler Weg (c) Bistum Mainz
Pastoraler Weg
Datum:
So. 28. März 2021
Von:
man

Pfarrgemeinderatsvorsitzende, stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende und Mitglieder des Dekanatsprojektteams aus der Region Mühlheim-Obertshausen-Heusenstamm sowie Mitglieder des Pfarrgemeinderates aus Heusenstamm trafen sich am 23.03.2021 online.

Das Dekanatsprojektteam hatte zu dem Treffen eingeladen. Die letzten Wochen waren von vielfältigen und intensiven Gesprächen zu den Optionen der künftigen Pfarreien im Dekanat Rodgau geprägt. In Regionalforen (Rodgau/Rödermark, Mühlheim/Obertshausen), im Kreis der Priester wie auch der pastoralen Hauptamtlichen und in sehr vielen Einzelgesprächen wurden Argumente, Chancen und Bedenken wie auch Einsprüche ausgetauscht und miteinander abgewogen. Am 11. März war Dekan Kost im Pfarrgemeinderat in Heusenstamm zu Gast.

Er stellte dort Fakten und Zahlenmaterial vor, wie zum Beispiel die Anzahl der katholischen Christen in den zu bildenden Gemeinden. Die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter/innen bemisst sich zum Beispiel nach der Anzahl der Katholiken. Dekan Kost äußerte  aus seiner Sicht Bedenken, inwiefern eine Gemeindegröße von Dietzenbach und Heusenstamm auf Grund der Zahlengröße zukunftsfähig sei. Er erinnerte an den Wunsch des Bischofs nach größeren Einheiten und Teams. Jedoch wurden auch Bedenken von manchen Beteiligten geäußert, inwiefern die Größe des Teams der entscheidende Faktor für Effektivität sei.

In all den Gesprächen zeige sich, dass es ein intensiver aber nicht einfacher Suchprozess sei. Es fände ein Ringen um einen guten zukunftsweisenden Weg für die Kirche in unserer Region statt, so Bach. Sich gegenseitig dabei kennenzulernen, die Perspektiven des jeweils anderen zu hören und nachzuvollziehen, seien wesentliche Elemente in diesem Prozess.

Für den nördlichen Teil sind aktuell zwei Optionen im Gespräch: Die Bildung einer Pfarrei aus den Gemeinden in Mühlheim, Obertshausen und Heusenstamm oder die Bildung von zwei Pfarreien, in der Heusenstamm sich mit Dietzenbach zu einer Pfarrei zusammenschließt und die Gemeinden in Mühlheim und Obertshausen eine Pfarrei bilden.

Im Regionalforum Mühlheim/Obertshausen wurde im Februar der Wunsch nach einem Gespräch mit Heusenstamm geäußert. Diesen Wunsch wollte man aufgreifen, so das Dekanatsprojektteam. An diesem Abend sollten nun die verschiedenen Perspektiven zu den derzeit diskutierten Optionen in den Blick kommen. Stellvertretender Pfarrgemeinderatsvorsitzender Eberhard Hildt bekam als erster die Gelegenheit, von den aktuellen Überlegungen und Entwicklungen in Heusenstamm in Hinblick auf die Option „Heusenstamm/Dietzenbach“ zu berichten. In einer sehr übersichtlich strukturierten Präsentation beschrieb Herr Hildt den bisherigen Weg. Es begann mit der Umfrage in der eigenen Gemeinde „Was brauchen die Menschen, bekommen sie von der Kirche das, was sie brauchen?“. Gesprächen folgten mit Dietzenbach im März 2019. Es kam zur Gründung eines gemeinsamen Projektteams aus den PGR's von Dietzenbach und Heusenstamm. Arbeitsschwerpunkten wurden definiert und Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen gebildet. Der Entwicklung der Zusammenarbeit folgte schließlich das Votum des PGR für ein Zusammengehen mit Dietzenbach. Des Weiteren nannte er Gründe für diese Option: diese seien u.a. die ähnlichen Themenschwerpunkte bei den Gemeinden hinsichtlich der Entwicklung auf dem Pastoralen Weg, ein überschaubarer Sozialraum, die geographische und verkehrstechnische Lage, der gemeinsam gelebte Kirchort Patershausen, historische Nähe , Empfehlung durch andere Gruppen in der Gemeinde, Bedeutung der Stadt Dietzenbach als politisches Zentrum des Kreises Offenbachs und besonders auch die bereichernde Mischung aus Gemeinsamkeiten und Unterschieden der beiden Gemeinden.

In den folgenden Gesprächen war jeder dazu eingeladen seine Sicht offen und empathisch mitzuteilen. Hingewiesen wurde auf die guten Verbindungen der Katholischen Jugend zwischen Heusenstamm und Hausen. Auch wurde von Teilnehmenden aus Mühlheim und Obertshausen darauf hingewiesen, dass in einer größeren Einheit mehr Vielfalt möglich sei, die Menschen einen Zugang zum Glauben ermöglichen könne. In einem größeren Team könne mehr Kompetenzen eingebracht werden und unterschiedliche Schwerpunkte oder Projekte gesetzt werden. Einige Teilnehmer wünschten sich weitere Gespräche, da sie schon Teil des geforderten geistigen Prozesses darstellten. Man sei sich durch den pastoralen Weg, den geistigen Austausch, dem Teilen von Sorgen und Hoffnungen als Katholiken in der gemeinsamen Region schon viel näher gekommen und gestärkt daraus hervorgegangen. Auf Heusenstammer Seite hoffe man auf eine Beteiligung von Dietzenbachern an den Gesprächen, da man den begonnenen gemeinsamen Prozess und das gewonnene Vertrauen nicht aufgeben möchte. Man wolle miteinander reden und nicht übereinander.

Dekan Kost wünschte sich, dass es keine Verlierer geben solle auf dem Weg und man sich gegebenen falls mehr Zeit nehmen könne. Alle Bemühungen sollen es möglich machen, in einer Dekanatsversammlung zu einem Votum, einer Stellungnahme, zu kommen, wie die zukünftigen Pfarreien in der Region gebildet werden sollen. Dieses Votum wird dem Bischof vorgelegt, der letztlich die verbindliche Entscheidung zu den zukünftigen Pfarreien und Regionen im Bistum Mainz trifft.