Liebe Gemeindemitglieder aus Essenheim, Klein-Winternheim und Ober-Olm,
wenn ich etwas wirklich gar nicht mag,
ist es Abschied zu nehmen. Am liebsten schleiche ich mich klammheimlich
davon oder sage kurz „Tschüss“ und
hoffe, dass ich alle gesund und munter
wieder sehe. Und wenn ich Ihnen jetzt
mein „Tschüss“ schreibe, dann tut es
schon ein bisschen weh, aber es ist ja
auch kein Abschied für immer. Wir
wohnen ja so nah beieinander, dass
man sich bestimmt immer mal wieder
über den Weg läuft.
Also, ja, ich habe mich nach 18 Jahren
entschieden, meinen Job zu kündigen.
Sie werden sagen: „was, ist die schon
so alt???“ Nein, ich tue so, als würde
ich in den Vorruhestand gehen. Da
mein Mann schon seit Anfang des Jahres zu Hause ist, haben wir beschlossen, die Zeit „zu Hause“ gemeinsam zu
verbringen…
Mich hat vom ersten Tag an die Arbeit
im Pfarrbüro fasziniert. Es gab keinen
einen Tag, an dem ich nicht gerne ins
Büro gekommen bin. Da hatte ich wirklich damals Glück, dass ich während
meines Wiedereinstiegskurses ein
Praktikum im Nieder-Olmer Pfarrbüro
machen durfte und mir dann von der
zu besetzenden Stelle in Ober-Olm erzählt wurde. Da habe ich mich sofort
beworben und habe gemeinsam mit
Pfarrer Erhard Schmitt neu in Ober-Olm angefangen. Und mit Herrn Schittler!!
Ich wurde so toll in Ober-Olm aufgenommen und Frau Gimber stand mir
lange helfend zur Seite – und bis heute
unterstützt sie uns auf so eine großartige Weise – vielen Dank, liebe Ellena
und vielen Dank an die lieben Menschen, die mir die verschiedensten
Familienverhältnisse erklärten, wer
mit wem verwandt und verschwägert
ist ...
2008 wurden wir eine Pfarrgruppe,
Pfarrer Schmitt ging, Pfarrer Geiß
übernahm die Leitung und ich durfte
von da an auch für das Pfarrbüro in
Klein-Winternheim arbeiten. Und wieder wurde ich ganz toll aufgenommen
und wieder gab es viele liebe Menschen, die mich über die Klein-Winternheimer Familienverhältnisse
aufklärten.
Mit Frau Krämer-Kost und den
Schwestern und unserem Diakon wurde das Team immer größer und ins
Pfarrhaus in Ober-Olm zog wieder Leben ein - und was für eins! Mit den
Schwestern ist wirklich eine große Bereicherung für uns alle nach Ober-Olm
gezogen und das nicht nur, weil ihr
Essen einfach fantastisch schmeckt.
Tja, und dann bekam ich wieder einen
Pfarrerwechsel mit. Pfarrer Geiß ging
und Pfarrer Leja kam -und kurz darauf
bekam ich eine neue Kollegin … Silvia
Schmahl - und was soll ich sagen, mit
ihr machte das Arbeiten noch einmal
mehr Spaß, denn zu zweit ist doch
Vieles viel einfacher.
Pfarrsekretärin zu sein, ist schon etwas
Besonderes.
Eine Begegnung bleibt mir besonders
im Gedächtnis: Ganz am Anfang kamen oft Kinder ins Pfarrhaus, sie sollten für den Religionsunterricht Fragen
zur Gemeinde stellen. Und so fragte
mich ein Mädchen, ob ich schon immer Pfarrsekretärin werden wollte. Da
musste ich lachen, denn natürlich war
es nicht so, aber ich sagte ihr, dass
wenn ich als Jugendliche schon gewusst hätte, wie toll der Beruf der
Pfarrsekretärin ist, dann wäre es bestimmt mein Lieblingsberuf gewesen.
Diese und die vielen weiteren Begegnungen machen diesen tollen Beruf
aus! Die unterschiedlichsten Geschichten, die die Menschen erzählen, die zu
uns kommen. Oft habe ich schon gedacht, man müsste diese ganzen Lebensgeschichten aufschreiben.
Und wenn dann Menschen nicht mehr
kommen, weil sie es nicht mehr können oder weil sie verstorben sind,
dann tut das schon sehr weh.
Nun möchte ich Ihnen allen DANKE
sagen.
DANKE für entgegengebrachtes Vertrauen …
DANKE für viele tolle Gespräche …
DANKE für viele tolle Begegnungen …
DANKE für die vielen kleinen Aufmerksamkeiten, ob an Weihnachten, Nikolaus, Ostern oder einfach so mal zwischendurch: ein Schälchen Obst, Schokokekse als Nervennahrung, Geburtstagskuchen oder Fleischwurst und
Brötchen ...
DANKE liebes Team für die tolle Zusammenarbeit …
DANKE Herrn Pfr. Schmitt, dass er
mich eingestellt hat, Herrn Pfr. Geiß,
dass er mich übernommen hat und
Herrn Pfr. Leja, dass er mich behalten
hat.
DANKE lieber Pfarrer Leja, dass Sie
mir angeboten haben, dass die Tür
immer für mich offen sein wird. Also
sollte mir die Decke auf den Kopf fallen ...
DANKE!!! DANKE!!! DANKE!!!
So, und nun sage ich ganz kurz
„Tschüss“ und meinen Lieblingssegen
…. und bis wir uns wieder sehen, halte Gott euch fest in seiner Hand!!!
Ihre Antonina Moschner