Schmuckband Kreuzgang

DIE FENSTER DES GEMEINDEZENTRUMS ST. ALBAN IM ADVENT 2022

Berg (c) Markus Manigatterer in Pfarrbriefservice

Die Adventszeit lebt von Brauchtum und Ritualen: Adventskranz, Adventskalender, Lichterbögen aus dem Erzgebirge, Barbarazweige, Nikolaus-Stiefel et cetera. Auch die Fenster werden adventlich oder weihnacht­lich geschmückt: mit Sternen und Lichterketten, mit Fensterbildern aus Transparentpapier und Goldfolie.

Seit wann es dieses Brauchtum gibt, lässt sich kaum noch feststellen. Sicher bekannt ist diese Sitte seit den 1950er und 1960er Jahren. Im Gemeindezentrum Sankt Alban überlegen wir uns in diesem Jahr zum drit­ten Mal eine besondere Gestaltung unserer Fenster. ABER: In diesem Jahr ist alles anders! Energie ist knapp und teuer, also wollen wir auf Lichtquellen verzichten. Das heißt: Nur wenn in den Räumen das Licht an ist, kann man auch bei Nacht die Fenster-Deko erkennen. Wir empfehlen also, auch mal tagsüber vorbeizugehen und zu schauen, was sich da entwickelt und welche Bil­der und Symbole wir ausgewählt haben. Wir werden auch wieder zu jedem Fenster die entsprechenden Bi­belzitate aufhängen. Angepasst an die Lesungstexte der vier Adventssonntage wird jede Woche ein weiteres Fenster gestaltet

Am 1. Adventssonntag beginnt wieder ein Lesejahr A, und in den ersten Lesungen der Sonntage werden immer Texte des Propheten Jesaja gelesen. Wir wollen versuchen, das, was uns beim Lesen dieser Texte ins Nach­denken gebracht hat, auch für die Gemeinde an den Fens­tern sichtbar zu machen.

Ein Symbol begleitet alle Sonntage: der Berg des Hauses des Herrn, der fest gegründet steht als höchster der Berge. Am ersten Sonntag gestalten wir ein Bild dieses Berges mit dem Haus des Herrn, getreu dem Zitat: „Auf, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakob. ... Auf, wir wollen gehen im Licht des Herrn“. In diesem Text steht unter anderem auch das be­kannte und immer wieder aktuelle Zitat: „Er wird Recht schaffen zwischen den Nationen... dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden, sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, sie erlernen nicht mehr den Krieg!“. Aktueller kann eine biblische Botschaft nicht sein! Aber für das Fenster ha­ben wir uns doch für das friedliche Bild entschieden.

Auch am 2. Adventsonntag begegnet uns der Berg des Herrn: „Man tut nichts Bö­ses und begeht kein Ver­brechen auf meinem gan­zen heiligen Berg“. Zu Beginn des Lesungstextes wird uns das markante Bild des Baumstumpfs nähergebracht, aus dem ein Reis hervortreibt. Ein junger Trieb bringt neue Frucht... Dieses friedliche Bild werden wir darstellen: den Berg, auf dem ein Baum­stumpf seinen Platz hat, und der neue Trieb, der Hoffnung erweckt.

Am 3. Adventsonntag, dem Sonntag „Gaudete“, wächst die Hoffnung auf Licht an Weihnachten, und auch die liturgische Farbe in der Kirche von Violett zu Rosa erscheint freundlicher. Im Jesaja-Text des Tages wird uns das wunderbare Bild der blühenden Steppe geschildert. Und dazu die tröstlichen Worte: „Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht euer Gott!" und am Ende: „Jubel und Freude stellen sich ein, Kummer und Seufzen entfliehen". Die Darstellung am Fenster wird die blühende Lilie zeigen, die auf dem Berg des Herrn erblüht.

Am 4. Adventssonntag begegnet uns wieder das Bild vom Haus des Herrn, beziehungsweise das Haus Davids. Der Prophet gibt den Menschen eine Prophezei­ung Gottes: den Hinweis auf ein Kind, das geboren wird. Immanuel wird das Kind genannt werden, „Gott mit uns". Später wird dieses Zitat auf das Kind Jesus angewandt werden. Jesus ist der Immanuel, der Retter, der in die Welt kommt. Wir greifen nochmals das Bild vom ersten Sonntag auf und stellen den Berg dar mit dem Haus des Herrn, und alles wird überstrahlt von der Verheißung auf Immanuel. Auch in diesem letzten Lesungstext geht es nochmals um politische Konflikte im Altertum, und man fragt sich vielleicht, wie viele Zeichen die Menschen noch brauchen, um zu verstehen „das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen".

Das große Fenster in der Mitte zur Straße hin ist für Weihnachten vorbehalten. Wir freuen uns über Vorschläge, wie dieses gestaltet werden könnte!

Barbara und Martina Schwarz

 

Neuer Inhalts-Abschnitt