Schmuckband Kreuzgang

Erstes Geläut der neuen Domglocken am Samstag, 19. Mai

Pressemitteilung

Glockenankunft (c) PG Dom St. Peter und St. Martin
Glockenankunft
Datum:
Fr. 11. Mai 2018
Von:
Martina Bauer

Die fünf neuen Domglocken, die der Dombauverein Worms e.V. aus Anlass der Tausendjahrfeier gießen ließ, haben sich zum wahrscheinlich spektakulärsten Geburtstagsgeschenk für den Tausendjährigen Wormser Dom entwickelt. Schon der Glockenguss in der Gießerei Rincker in Sinn stieß auf lebhaftes Interesse. Bei der Ankunft der neuen Glocken erwarteten Hunderte die von Klaus Krier künstlerisch gestalteten Glocken auf dem Schlossplatz vor dem Dom. Die Glockenweihe durch den Mainzer Bischof Peter Kohlgraf schließlich sprengte im Dom alle Besucherrekorde. Nun steht der große Tag vor der Tür, an dem das – zusammen mit den vorhandenen drei Glocken – dann achtstimmige Geläut zum ersten Mal erklingen wird. „Wir haben bewusst den Vorabend des Pfingstfestes gewählt“, erläutert Propst Tobias Schäfer. „Pfingsten gilt als das Geburtsfest der Kirche. Es ist nach Ostern und Weihnachten der wichtigste Festtag im Kalender des Kirchenjahres. Und es ist ein wirklich ökumenisches Fest, das alle Christen weltweit begehen. Es ist eine gute Tradition, die großen Festtage am Vorabend mit allen Glocken festlich einzuläuten. So freuen wir uns, wenn nun das Domgeläut zusammen mit allen Innenstadtglocken an Pfingsten das erste Mal erklingen wird.“

Zum Erstgeläut wird sich zunächst das das neue Domgeläut in Form des sogenannten Cluniazenser-Läutens allein vorstellen, danach aber wird erstmals das Ökumenische Stadtgeläut in dieser Form erklingen. Hier wird sich erweisen, ob die Abstimmung des neuen Geläutes mit den vorhandenen Glocken der umliegenden Kirchen gelungen ist. Denn das war schon bei der Konzeption des neuen Domgeläutes eine wichtige Maßgabe. Günter Schneider, der Glockensachverständige des Bistums Mainz, der die Glocken bereits vor Wochen mit einer Klangprobe abgenommen hatte, ist da zuversichtlich. Er erläutert, wie das erste Läuten im Detail geplant ist: Zunächst erklingt um 19 Uhr der Uhrschlag der Dreifaltigkeitskirche. Dann stellt sich das neue Domgeläut vor, indem alle Glocken für eine Minute einzeln läuten: angefangen von der kleinsten, rund 300 Kilogramm schweren, dem Hl. Hanno geweihten Glocke bis zur größten, fast 2,85 Tonnen wiegenden St. Amandus und St. Rupert-Glocke. Danach erklingt das Plenum des Domgeläutes, wiederum angefangen von der kleinsten bis zur größten, für etwa 10 Minuten. Nach dem Ausklingen beginnt nun das ökumenische Stadtgeläut – zunächst im Duett zwischen der Dreifaltigkeitskirche und dem Dom. Mit dem „Löwen“, der beinahe 3,5 Tonnen schweren a°-Glocke macht die Dreifaltigkeitskirche mit der schwersten und tiefsten Glocke der Stadt den Auftakt. Es folgen immer abwechselnd die anderen Glocken von Dom und Dreifaltigkeit, diesmal angefangen mit den tiefsten Klängen. Schließlich, wenn Dreifaltigkeit und Dom zusammen klingen, fallen die Glocken der anderen Innenstadtkirchen ein: Magnuskirche, Pauluskirche, Friedrichskirche, St. Martin, Liebfrauenkirche, St. Amandus und Lutherkirche ein. Am Ende läuten dann insgesamt 39 Glocken der ganzen Innenstadt erstmals gemeinsam und ökumenisch.

„Ich bin schon ein wenig aufgeregt. Denn das wird ohne Zweifel ein sehr bewegender Moment, wenn die Domglocken zusammen mit allen anderen zum ersten Mal erklingen“, bekennt Dr. Udo Rauch, der Vorsitzende des Dombauvereins. Auf seine Initiative hin hat sich der Dombauverein das Glockenprojekt vor drei Jahren vorgenommen. Mit dem ersten ökumenischen Stadtgeläut geht daher für ihn ein besonderer Traum in Erfüllung. „Wir sind sicher, dass auch am Samstag wieder viele Menschen kommen werden, um dieses besondere Ereignis mitzuerleben“, erläutert er. Der akustisch günstigste Platz wird wahrscheinlich am Neumarkt zwischen Dom und Dreifaltigkeitskirche sein. Der Dombauverein wird anlässlich des Erstgeläutes für alle Gäste auch Wein anbieten. Angesagt haben sich bereits Delegationen aus Paderborn, wo ebenfalls am Ostermontag zwei neue Domglocken geweiht wurden, wie aus Köln, wo man wahrgenommen hat, dass eine der neuen Glocken dem heiligen Kölner Bischof Heribert geweiht wurde. Das Juweliergeschäft Kienast bietet an einem Stand auf dem Schloßplatz wiederum das eigens zum Domjubiläum und für die neuen Glocken von Annette Kienast-Kistner kreierte Glockenkreuz zum Verkauf an.

Das neue Domgeläut wird dann am folgenden Abend, am Pfingstsonntag, zum Abschluss des Domkonzertes, also etwa gegen 19:15 / 19:30 noch einmal in Form des sogenannten Cluniazenser-Läutens erklingen: zunächst alle Glocken einzeln von der kleinsten bis zur größten, dann das Plenum. Das Domkonzert beginnt um 18:00 Uhr im Dom. Dan Zerfaß lädt zu einem Orgelkonzert, das an mehreren Stellen bewusst auf die neuen Domglocken anspielt, etwa in Werken von Duruflé und Vierne. Im Zentrum aber steht die Uraufführung der Orgelsymphonie „Urbs Caelestis“, die Sebastian Ostmeyer eigens für das Domjubiläum komponiert hat.

Kath. Pfarramt Dom St. Peter und St. Martin in Worms

11.05.2018