Beim Sitzen ins Innere reisen

Wie junge Leute von einem Jesuitenpater aus Indien die Kraft der Stille lernen

Sebastian Painadath und Lea Schlesinger (c) Kirchenzeitung
Sebastian Painadath und Lea Schlesinger
Datum:
Mi. 10. Feb. 2016
Von:
Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
Yoga betreibt Lea Schlesinger bereits. Meditiert hatte sie bisher noch nicht. Die 22-jährige Studentin nahm am Missio-Jugendmeditationskurs von Pater Sebastian Painadath in Ilbenstadt teil und ist beeindruckt.

Mit einem Gongschlag beginnen 20 Minuten Stille. 13 junge Menschen sitzen im Kreis. Sie hocken auf Meditationskissen, die mit kleinen Körnern gefüllt sind. „Eine bequeme Sitzposition ist wichtig“, erzählt Lea Schlesinger. Ein paar Minuten lässt Pater Painadath den Teilnehmern Zeit, um nach innen zu spüren. Dann führt er sie Schritt für Schritt in die Meditation ein. Lea Schlesinger hat erstmals an einem Meditationskurs teilgenommen und erzählt von dem Wochenende im Haus St. Gottfried in Ilbenstadt. „Ich war schon länger an Meditation interessiert“, sagt sie. „Der Jugendmeditationskurs von Missio ist ein guter Rahmen und Einstieg gewesen.“

Den Kurs leitete Pater Painadath aus seiner christlichen Spiritualität heraus. Aber auch Elemente aus der indischen Kultur hat er einfließen lassen, erzählt Lea Schlesinger. Sie ist Tochter der Missio-Referentin im Bistum Limburg, Jacqueline Schlesinger, die den Meditationskurs zusammen mit Annette Wiesheu, Missio-Referentin aus dem Bistum Mainz, begleitet hat. „Ich bin christlich erzogen worden und fest in meinem Glauben verankert“, sagt Lea Schlesinger. Auch für ihren Glauben hat sie von dem Kurs profitiert. Sie erzählt von einem Sinnbild, das sie beeindruckt hat: „Pater Painadath hat uns mit dem Bild eines Baumes die Beziehung zwischen Gott und den Menschen erläutert. Jesus ist der Stamm, die Wurzeln sind Gott, die Menschen sind die Äste und Zweige.“ Immer wieder kämen neue Äste und Zweige hinzu. „Stamm, Wurzeln, Äste, Zweige, alles braucht einander.“ Mit diesem Bild im Kopf haben die Teilnehmer jeder für sich draußen im Garten des kirchlichen Tagungshauses einen Baum ausgesucht und ihn genau betrachtet.

In einem Gottesdienst brachte Painadath etwas aus der indischen Spiritualität ein. „In Indien spricht man von den fünf Elementen: Feuer, Wasser, Luft, Erde und Raum, so hat uns das Pater Painadath erklärt“, sagt Lea. „Feuer, das waren die Kerzen. Mit Wasser wurden wir gesegnet. Blumen legte Pater Painadath für das Element Erde auf den Altar. Der Weihrauch stand für das Element Luft. Der Raum, das war der gesamte Gottesdienst, der Raum für Jesus und Gott schafft.“

Von Anja Weiffen

Den ganzen Beitrag mit weiteren Hintergründen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 14. Februar 2016.

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