„Der Inhalt ist ziemlich genial“

Kirchenmusiker Thomas Gabriel vom Musikzentrum St. Gabriel in Hainstadt schreibt für den Kirchenchor in Münster ein Oratorium - Interview mit der Kirchenzeitung

Als „Mann der letzten Minute“ bezeichnet sich Thomas Gabriel. | Foto: privat (c) Kirchenzeitung Glaube und Leben
Als „Mann der letzten Minute“ bezeichnet sich Thomas Gabriel. | Foto: privat
Datum:
Do. 20. Apr. 2017
Von:
Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
Hauptsächlich arbeitet der Kirchenmusiker Thomas Gabriel im Musikzentrum St. Gabriel in Hainstadt, einem Projekt des Theresien Kinder- und Jugendhilfezentrums. Eigens für den Kirchenchor in Münster schreibt er jetzt ein Oratorium.

Ein Oratorium soll es werden. Wie erklären Sie diese Gattung einem Laien?

Ein Oratorium ist eigentlich eine Oper mit geistlichem Inhalt. Das wäre formal und musikhistorisch korrekt. Ein Musical beispielsweise hat Songs, und dazwischen gibt es Texte, die die Handlung transportieren.

Sie arbeiten in Ihren Werken oft mit Pop-Elementen – auch um neue Zielgruppen zu erreichen?

Es ist natürlich einfach, mit großen Show-Elementen oder prominenten Gästen den Tempel zu füllen. Wie sinnvoll oder tragend das ist, ist die Frage. Ich würde aus einem Gottesdienst keine Show machen wollen, denke aber, Elemente der heutigen Zeit müssen unbedingt drin sein. Das ist überhaupt nichts Verwerfliches.

Was können Sie über den Stoff des Oratoriums verraten?

Selbst, wenn das Stück ganz schlecht wird, der Inhalt ist ziemlich genial. Es ist ein Stück über Cäcilia. Ich glaube, es gibt in der Musikgeschichte kein Stück, das sich mit der Lebensgeschichte von Cäcilia auseinandersetzt. Das ist erstaunlich, weil sie die Schutzpatronin der Kirchenmusik ist. Diese Lücke füllen wir! Relativ schnell kam daher die Idee, eine fiktive Biografie zu schreiben.

Was ist das für ein Gefühl, das eigene Werk dann zu hören?

Das kommt drauf an, wie die Aufführung wird. Ich habe ja eine Vorstellung. Bevor ich geschrieben habe, habe ich mir den Chor angehört, um zu sehen, was er kann, was seine Stärken sind. Das Stück ist schon auf diesen Chor und auch auf Norbert Müller ausgelegt, der ja ein sehr gläubiger Mensch ist. Trotzdem ist dieses Stück nicht traditionell in dem Sinne. Es hat viele Überraschungen. Uraufführungen sind extrem spannend. Aber ich weiß bei Norbert Müller, dass er ein guter Musiker ist und dass er das gut auf die Bühne bringen wird.

Interview: Lena Brunn

Sie wollen mitmachen? Proben freitags um 20 Uhr im katholischen Pfarrzentrum Münster. Info im Internet: www.minsder.de/KKCCMM/ 

Das ganze Interview mit weiteren Hintergründen lesen Sie in der Print-Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 23. April 2017.

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