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Welche Rolle das Heilige Jahr der Barmherzigkeit im Alltag einer Realschule in Worms spielt

Zeigen, dass man andere unterstützen und tragen kann: Szenen, mit denen sie anderen die Werke der Barmherzigkeit am besten vor Augen führen können, überlegen und proben Schülerinnen und Schüler des fünften Schuljahrs. Die Premiere findet bei der Schulentlassfeier der Neuntklässler statt. Foto: Patricia Mangelsdorff (c) Kirchenzeitung Glaube und Leben
Zeigen, dass man andere unterstützen und tragen kann: Szenen, mit denen sie anderen die Werke der Barmherzigkeit am besten vor Augen führen können, überlegen und proben Schülerinnen und Schüler des fünften Schuljahrs. Die Premiere findet bei der Schulentlassfeier der Neuntklässler statt. Foto: Patricia Mangelsdorff
Datum:
Mi. 13. Juli 2016
Von:
Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
In der Wormser Nibelungen-Realschule plus passiert einiges zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. Und überhaupt gehört das Herz hier einfach dazu.

In der Aula probt  Diplom-Theologe Olaf Heich mit Fünftklässlern Szenen zum Thema Barmherzigkeit. Für die Proben und die Aufführung hat die Gruppe, die normalerweise zehn Mitglieder hat, Verstärkung bekommen. Wer aus der parallel stattfindenden evangelischen Religionsstunde oder aus dem Ethikunterricht in deutscher oder türkischer Sprache Lust hat, kann gern an dem Projekt teilnehmen. Im Moment ist der Satz „Mit dir gehe ich ein Stück“ dran. Leonie und Artur tragen ein Schild mit dem Text vor die Bühne. Die anderen üben eine szenische Darstellung, die sie zuvor mit Sabine Weber-Stein, der Leiterin der AG Darstellendes Spiel, entwickelt haben. „Vielleicht könnt Ihr noch deutlicher zeigen, dass man den anderen auch unterstützen und tragen kann“, schlägt Olaf Heich vor. Klar können sie. Statt hintereinander gehen sie beim nächsten Mal paarweise Arm in Arm Richtung Bühne, um dort eine enge Reihe zu bilden.

Nach der Probe geht es um die Frage, was Barmherzigkeit im Alltag bedeutet. Sebastian erzählt, einmal sei er extra nach Hause geradelt, um Geld für einen obdachlosen Menschen zu holen. Artur erinnert sich: „Mir hat beim Wasserkaufen mal Geld gefehlt, und der Verkäufer hat mir dann den Rest dazu gegeben.“ „Als mein Opa starb“, berichtet Anna, „nahm mich meine Freundin in den Arm.“ Ernest und Cosmin haben selber Streit geschlichtet. Auch Leonie half einmal ihrem Bruder, als er geärgert wurde. Und natürlich wünschen sich alle eine barmherzigere Welt. „Das Bomben soll aufhören“, sagt Leonie unter dem Eindruck eines Selbstmordanschlags am Vortag in Instanbul. „Und die Flüchtlinge sollen gesund hier ankommen.“

Einander unterstützen, Streit schlichten, am Leben anderer Menschen teilnehmen ... an der Nibelungenschule sind das keine isolierten Eintagsfliegen. Mit Schülerinnen und Schülern der neunten Klasse hat Olaf Heich einen Wormser Weg der Barmherzigkeit entwickelt. Nach den Sommerferien werden sie gemeinsam unter anderem die Tafel, den Caritasverband und eine Flüchtlingsunterkunft besuchen. Und schon seit Jahren sind, neben der Berufsorientierung, Gewaltprävention und Streitschlichtung Schwerpunkte des Schulprofils.

Von Patricia Mangelsdorff

Den ganzen Beitrag mit weiteren Hintergründen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 17. Juli 2016.

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