Der Blick zu den Sternen hat schon in biblischen Zeiten geholfen. Als Hiob Gott sein Leid vorwarf, sprach Gott: „Wo warst du denn, als ich die Erde gründete? Sag an, wenn du so große Einsicht hast! Wer setzte fest ihr Maß?" und „Hast du denn Einsicht in den weiten Raum der Erde? Gestehe es, ob du sie ganz begreifst! Wo ist der Weg zum Aufenthalt des Lichtes, die Finsternis, wo hat sie ihren Platz?" (Hiob, 38) Gott beantwortet zwar Hiobs Fragen nicht, aber sein Verweis auf die Weiten des Kosmos ändert Hiobs Perspektive.
Viele Leute „machen es sich bequem"
So eine frische Perspektive wünscht sich mancher heute beim Umweltschutz. Das Ringen um Maßnahmen zum Stopp der Erderwärmung ist zäh. Kyoto, das war vor 20 Jahren. Vergangene Woche ging die 23. Klimakonferenz in Bonn zu Ende. „Ein mühsames Ackern", so empfindet Jürgen Nikolay die Entwicklung des Themas auch in seinem Umfeld. Seit zehn Jahren engagiert sich der Dekanatsreferent des Dekanats Mainz-Stadt im ökumenischen Arbeitskreis (AK) „Bewahrung der Schöpfung". Seit zehn Jahren gibt es den Arbeitskreis im Dekanat. „Wir müssen wieder das Staunen über die Schöpfung lernen, um sie bewahren zu können. Auf den moralischen Zeigefinger reagieren viele Menschen sehr allergisch", weiß er. Die Liste der Aktivitäten des AK ist lang, aber von Erfolg möchte Nikolay nicht sprechen. Dennoch: „Der Schöpfungsgottesdienst jedes Jahr Anfang September kommt gut an, der ist inzwischen etabliert."
Viele Leute verdrängen oder leugnen das Problem des Umweltschutzes, „sie machen es sich bequem, um ihr Leben nicht ändern zu müssen". Klar sieht der Pastoralreferent eines der Grundübel, das einen sorgsamen Umgang mit der Schöpfung schwer macht: Das Wirtschaftssystem stellt das Geld in der Vordergrund. „Obwohl es nur ein Tauschwert ist und immer einen Gegenwert braucht, hat es sich verselbstständigt."
Von Anja Weiffen
Den ganzen Beitrag mit weiteren Hintergründen lesen Sie in der Print-Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 26. November 2017
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