Es war einmal ein Spleen

Ein Ort für Suchende ist die Casa San Lorenzo bei Assisi: Die Kirchenzeitung stellt die Oase vor

Ein Bild, das Ruhe und Frieden ausstrahlt: die Casa San Lorenzo bei Assisi.  Foto: Ursula Rettinghaus (c) Kirchenzeitung Glaube und Leben
Ein Bild, das Ruhe und Frieden ausstrahlt: die Casa San Lorenzo bei Assisi. Foto: Ursula Rettinghaus
Datum:
Mi. 8. Feb. 2017
Von:
Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
Eine Oase für Menschen, die Gott suchen. Gemeinschaft suchen. Ruhe und Erholung suchen. Viele, die das etwas andere Ferienhaus bei Assisi einmal gefunden haben, kommen immer wieder.

„Es war so ein Spleen damals“, sagt Pfarrer Winfried Hommel, Leiter des Instituts für geistliche Begleitung im Bistum Mainz. Vor fast 30 Jahren gehörte er zu einer Gruppe Haupt- und Ehrenamtlicher, die für die spirituelle Bildung junger Menschen verantwortlich waren und mit diesen auf Reisen gingen. Selbstversorgerhäuser waren im Trend, und so entstand die Idee, ein Gruppendomizil in der Nähe von Assisi zu schaffen. Franziskanischen Geist zu vermitteln und zu leben – direkt am Geburtsort des heiligen Franziskus – war ein Ziel.

Sie entdeckten einen alten Bauernhof, 620 Meter hoch am Hang des Monte Subiaso gelegen, 200 Meter über der Altstadt von Assisi. „Wir hörten auf unser Bauchgefühl“, sagt Winfried Hommel, „und kauften das Gelände.“ Eine kleine Kapelle aus dem 18. Jahrhundert gab der „Casa San Lorenzo“ ihren Namen.

„Das Geld für den Kauf konnten wir aufbringen, die Kosten für die Renovierung nicht“, erzählt Hommel. Dass die „Casa San Lorenzo“ heute ein modernes Ferienhaus ist, in dem sich nicht nur größere Gruppen, sondern auch Familien oder Einzelne wohlfühlen, dafür haben sich viele eingesetzt. Manche halfen mit zinslosen Darlehen, andere stellten bei „Baufreizeiten“ ihre Zeit und ihren Sachverstand zur Verfügung. „Zuletzt haben wir 2016 umgebaut, erweitert und modernisiert“, sagt Ursula Rettinghaus, Gemeindereferentin in Karben und geistliche Begleiterin. Sie kümmert sich unter anderem um die Belegung.

Viele kommen immer wieder – denn den „Casa- oder Assisi-Virus“, sagt Ursula Rettinghaus, nehmen die meisten mit. Durch ihren „Spleen“ haben einige Begeisterte eine Oase für Suchende geschaffen. „Manche kommen wegen Franziskus, andere zum Wandern oder Mountainbiking, wieder andere suchen Ruhe und Abstand vom Alltag“, sagt Pfarrer Hommel. Zudem fasziniert die Landschaft viele, und die Lage ermöglicht schöne Tagestouren, etwa nach Rom oder Florenz.

Ein Selbstversorgerhaus ist die „Casa San Lorenzo“ geblieben. Kein Personal, das stets zu Diensten ist. Hier tun alle ihre Dienste für die Gemeinschaft. Und diese Erfahrung ist beabsichtigt.

Von Maria Weißenberger

Den ganzen Beitrag mit weiteren Hintergründen lesen Sie in der Print-Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 12. Februar 2017

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