„Ich juble, ich schreie“

Wie Daniela Gerlach ihre Höhenangst überwindet – und eine Glaubenserfahrung macht

Im Seil hängen am Fels: Eine Erfahrung, die Daniela Gerlach unbedingt weiterempfiehlt. Foto: Trudbert Ziegler (c) Kirchenzeitung Glaube und Leben
Im Seil hängen am Fels: Eine Erfahrung, die Daniela Gerlach unbedingt weiterempfiehlt. Foto: Trudbert Ziegler
Datum:
Mi. 18. Mai 2016
Von:
Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
Mal ehrlich: 20 Meter über einem Abgrund zu schweben, ist nicht jedermanns Sache. Auch nicht die von Daniela Gerlach, bis die Erzieherin aus Kelsterbach an einer Fortbildung teilnahm.

Daniela Gerlach kann ihre Sicherungspersonen nicht sehen. Sie ruft: „Ihr haltet mich doch!?“„Wir haben dich fest“, schallt es von unten herauf. Kurz hält sie sich noch an einem Ast fest. Dann lässt sie los. „Dieses Glücksgefühl kann ich kaum beschreiben“, sagt sie im Rückblick. Ein Jahr später ist sie immer noch ergriffen. „Ich juble, ich schreie“, erzählt sie von dem Augenblick, als sie am Seil schwebend langsam an der Felswand heruntergelassen wird.

Dabei fing alles so harmlos an. Seit 23 Jahren arbeitet Daniela Gerlach in der Kindertagesstätte St. Markus in Kelsterbach. „In dieser Zeit habe ich schon viele Fortbildungen mitgemacht“, sagt die 43-Jährige. Eine Herausforderung kam ihr da gelegen. „Er stellte meine Füße auf den Fels (Psalm 40,3)“, so waren die „Spirituellen Tage in der Kletterwand“ betitelt, die die Katholische Kirche in der Wetterau im vergangenen Jahr anbot. Daniela Gerlach konnte sie als Fortbildung nutzen.

Obwohl sie viel in der Natur unterwegs ist und auch ihr Mann klettert, litt die Erzieherin unter extremer Höhenangst. Dennoch reizten sie die Klettertage in der Fränkischen Schweiz. „Ich bin ein gläubiger Mensch, religiös geprägt. Ich hatte kurz zuvor auf meiner Arbeitsstelle meine Stunden reduziert, um ein bisschen mehr Zeit zu haben.“ Besinnungstage in der Natur passten ihr in dieser Situation gut. „Ich ahnte nicht, worauf ich mich eingelassen hatte.“

Wichtig war ihr die freie Entscheidung zu dieser „Mutprobe“. Im Faltblatt der Veranstaltung heißt es: „Sie entscheiden vor Ort immer selbst über das Ihnen entsprechende Maß an Herausforderung.“ Davon macht Daniela bei den Klettertagen nochmals Gebrauch. Sie entscheidet sich nach der ersten Abseilübung, bei der sie von Mitteilnehmerinnen gesichert worden war, sich am dritten Tag ganz allein abzuseilen – ihr Leben in die eigenen Hände zu legen.

Von Anja Weiffen

Den ganzen Beitrag mit weiteren Hintergründen lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 22. Mai 2016

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