Kameras und Kabelsalat in der Kirche

Der Fernsehgottesdienst in Gernsheim versetzt die ganze Gemeinde in Aufregung und Freude

Pfarrer Markus Konrad aus der Gemeinde St. Maria Magdalena beim Fernsehgottesdienst. Foto: Michael Hertl (c) Kirchenzeitung Glaube und Leben
Pfarrer Markus Konrad aus der Gemeinde St. Maria Magdalena beim Fernsehgottesdienst. Foto: Michael Hertl
Datum:
Mi. 17. Aug. 2016
Von:
Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
Kameras und ein ZDF-Fernsehteam in der 250 Jahre alten Barockkirche St. Maria Magdalena: In Gernsheim fand der Fernsehgottesdienst statt.

Das sorgte für Aufregung bei den Messdienern und Gottesdiensthelfern. „Unglaublich, wie viel technischer Aufwand für 45 Minuten Sendezeit veranstaltet wird", sagt Karolina Golembiewski. Sie ist stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende in der Gemeinde und las die Abschlussworte im Gottesdienst vor. 690 000 Zuschauer schauten ihr dabei zu. Das entspricht einem Marktanteil von 8,6 Prozent. Eine gute Quote für die Ferienzeit und das gute Wetter, informieren das ZDF und die Katholische Medienarbeit.

Bei den Vorbereitungen waren viele Gemeindemitglieder im Einsatz: Kirche putzen, Essen und Getränke für die Helfer und das Fernseh-Team organisieren, Fürbitten schreiben. „Die Kirche sah sehr schön aus, und ich fand es spannend, gefilmt zu werden", erzählt die elfjährige Messdienerin Charlotte Rohrbach. Nach dem Gottesdienst riefen über 300 Menschen aus ganz Deutschland in der Pfarrei an. 20 Ehrenamtliche nahmen die Anrufe entgegen. Viele Menschen wollten den Predigttext und die Fürbittentexte bekommen und dankten Pfarrer und Gemeinde für den schönen Gottesdienst. Auch die musikalische Gestaltung durch die Chöre wurde sehr gelobt. Die Gemeindemitglieder am Telefon erfuhren unmittelbar, welche Bedeutung der Fernsehgottesdienst für viele Menschen hat, die nicht mehr in die Kirche gehen können.

„Auch die Mitarbeiter des ZDF und der Katholischen Fernseharbeit haben sich in Gernsheim während der Produktion sehr wohl gefühlt", sagt Pfarrer Markus Konrad. Das führt er nicht zuletzt auf die gute Verpflegung zurück.

Am Abend trafen sich die Gemeindemitglieder im Pfarrgemeindehaus, um auf einer Leinwand den Gottesdienst noch einmal gemeinsam ohne Stress und Kameras anzuschauen. „Ich habe die Predigt jetzt drei Mal gehört und finde sie immer noch interessant", sagt Karolina Golembiewski.

Diesen Beitrag lesen Sie auch in der aktuellen Ausgabe der Kirchenzeitung "Glaube und Leben" vom 21. August 2016

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