Kein Job wie viele andere

„Wir gehören ja zu denen, die der Kirche ein Gesicht geben“

Datum:
Do. 2. Aug. 2018
Von:
Kirchenzeitung "Glaube und Leben"
Welches religiöse Lied drückt aus, was Sie mit Ihrer Berufung und Sendung verbinden? Das wollte die Kirchenzeitung von Anna Mersch, Erik Napp und Marlene Vetter wissen. Sie werden am 11. August in ihren Dienst als Pastoralreferenten im Bistum gesendet.

Wagt euch zu den Ufern", ist der Titel des Lieds, das Marlene Vetter sich ausgesucht hat. Mit dem beschwingten Lied, das ihr „Mut macht loszugehen und etwas Neues zu beginnen", verbindet sie auch den Auftrag, „zu den Rändern zu gehen". „Wir Christen sind eine Minderheit", sagt die mit 28 Jahren Jüngste in dem Trio. Zu einer Minderheit zu gehören, damit hat sie Erfahrung: Sie wuchs in einer Diasporagemeinde auf. Als Messdienerin, später Leiterin der Messdiener, war sie aktiv, gestaltete Jugendprojekte mit und wirkte gern in der Liturgie mit. „Wenn man etwas haben wollte, musste man die Initiative ergreifen", sagt sie. Dass sie einen kirchlichen Beruf ergreifen wollte, stand für sie früh fest – wobei sie in ihrer Jugend nie Pastoralreferenten erlebt hatte und ihren jetzigen Beruf erst mal entdecken musste.

Wie sehen Menschen aus, die bei der Kirche arbeiten?

Menschen mit Gott in Berührung zu bringen, sie auch anzuregen, sich als Christen politisch einzumischen und sich „gegen den Strom zu stellen", wie es in dem Lied heißt, das ist Marlene Vetter wichtig. „Bei meinen Schülerinnen habe ich gemerkt, dass sie das nicht so interessiert", sagt sie. Auch unter den eigenen Freunden – das erleben die Neuen alle drei – „wissen nicht alle einzuordnen, was wir machen". Da kommen schon mal Sticheleien oder aufschlussreiche Bemerkungen wie: „Du siehst gar nicht aus wie jemand, der bei der Kirche arbeitet." Welche Erfahrungen mit „Kirchenleuten" wohl hinter solchen Aussagen stecken? „Wir gehören ja zu denen, die der Kirche ein Gesicht geben", meinen die drei angehenden Pastoralreferenten.
Welches religiöse Lied drückt aus, was Sie mit Ihrer Berufung und Sendung verbinden? Das wollte die Kirchenzeitung von Anna Mersch, Erik Napp und Marlene Vetter wissen. Sie werden am 11. August in ihren Dienst als Pastoralreferenten im Bistum gesendet.

Kein Job wie viele andere

Ein Bild in „ihrem" Lied spricht Marlene Vetter besonders an: das „Feuer, das den Dornbusch nicht verbrennt". Das wünscht sie sich auch: „Dass ich brenne wie der Dornbusch, wenn ich mit anderen Menschen den Glauben feiere." Brennen, ohne zu verbrennen – das ist nicht immer einfach, wenn jemand mit Leidenschaft seine Berufung lebt. Nicht zuletzt, meint Marlene Vetter, hängt viel vom Miteinander ab – ein tolles Team, das hat sie erlebt, trägt viel dazu bei, die Freude an der Arbeit zu erhalten, „auch wenn sie manchmal sehr viel war".
Menschen zu begegnen, für sie da zu sein – das verbindet auch Anna Mersch wesentlich mit ihrer Berufung und Sendung. Dazu gibt Gott ihr Kraft, schenkt ihr den Mut, den es manchmal braucht. In dem Lied „Herr, du bist mein Leben", der Nummer 456 im „Gotteslob", kommt das für sie gut zum Ausdruck. „Herr, du bist mein Leben, Herr, du bist mein Weg" – gleich am Anfang wird für Anna Mersch deutlich: „Gott hat mir nicht nur mein Leben geschenkt – er begleitet mich auch dabei." Zu ihrem Beruf fand Anna Mersch, die sich früh als Messdienerin und in der KJG-Jugendarbeit ihrer Gemeinde engagiert hatte, nachdem ihr klar geworden war: „Ich will nicht nur sonntags die Beziehung zu Gott pflegen." Sie entschied sich, Gemeindereferentin zu werden, und war so fasziniert von den theologischen Themen, dass sie bereits an der Katholischen Hochschule an ein „Vollstudium" der Theologie dachte. Dennoch zog sie die Ausbildung zur Gemeindereferentin durch, wollte Praxiserfahrung sammeln, um zu schauen, wie es weitergeht. An der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen erwarb sie dann den Abschluss „Magistra Theologiae" und absolvierte ein ergänzendes Studienprogramm „Evangelisierende Seelsorge".

Von Maria Weissenberger

Den ganzen Beitrag mit weiteren Hintergründen lesen Sie in der Print-Ausgabe von "Glaube und Leben" vom 5.August.

Sendungsfeier mit Bischof Peter Kohlgraf am 11. August um 10 Uhr im Mainzer Dom. Anschließend Empfang im Priesterseminar, Augustinerstraße 34.

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